Fahrzeug des Monats September 2019 - Kranwagen BF Dortmund

Fahrzeug des Monats
September 2019

 

Kranwagen 70 (KW 70)

Einsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr Dortmund  
Standort: Feuer- u. Rettungswache 1 (Mitte), Steinstraße 25, Dortmund

Funkrufname (OPTA): Florian Dortmund 01 KW 01

 

Technische Daten:

Fahrgestell (Hersteller)

Liebherr, Ehingen (Baden-Württemberg)

Typ

Mobilkran LTM 1070-4.2

Motor

Liebherr 6-Zylinder Dieselmotor

Hubraum

12.882 ccm

Leistung

408 PS (300 kW)

Antriebsart/Radformel

8x4 (Allradantrieb/2 Antriebsachsen)

Lenkung

Allradlenkung
- 5 verschiedene Lenkprogramme
- geschwindigkeitsabhängig

Getriebe

Automatik

Bremsen

druckluftbetriebene Scheibenbremsanlage

Höchstgeschwindigkeit


85 km/h

Abmessungen

13,03 m (L), 2,55 m (B), 3,95 m (H)

zul. Gesamtgewicht

48 t

Ausrüstung

Krantechnik
- Hubkraft: max. 70 t möglich
  Feuerwehrausführung auf 35 t begrenzt
- Hubhöhe (max.): 54 m
- Ausladung (max.): 48 m
- Abstützbreite: 6,40 m
- computergesteuerte Bedienung (Liebherr „LICCON“)

Heck-Seilwinde
- Zugkraft (max.): 8 t (80 kN)
- Seillänge: 75 m 

weitere Ausrüstung
- 2 Feuerlöscher (12 kg ABC-Löschpulver)
 
Sondersignalanlage
optisch
- 2 LED-Blaulichter (Typ Hänsch Nova)
- 2 LED-Frontblitzer (Typ Hänsch Sputnik nano)
- LED-Kennleuchte am Heck (Typ Hänsch Comet B)

akustisch
- Martin-Horn (Typ Max B. Martin 2298 GM)

Besatzung

0/1 (Maschinist)


Baujahr/Indienststellung

2016


amtl. Kfz-Kennzeichen

DO-Fw 2999


Anschaffungskosten

rd. 1,2 Mio. Euro

 

 

Wissenswertes:

Bereits seit den 50er Jahren gibt es bei der Feuerwehr Dortmund die Spezialeinheit-Bergung (SE-B). Ihr Aufgabengebiet umfasst die Befreiung von Personen nach Verkehrs- und Arbeitsunfällen, die Rettung von Verschütteten sowie die Hilfeleistung bei Hoch- und Tiefbauunglücken.  Der „Dortmunder Autobahnring“ zählt zu den höchstbelasteten und stauanfälligsten Autobahnabschnitten in Deutschland. Regelmäßig kommt es auf den Autobahnen 1, 2 und 45 zu schweren Verkehrsunfällen, bei denen Fahrzeuginsassen schwer verletzt eingeklemmt werden. Die SE-B steht Tag für Tag vor neuen Herausforderungen. Sie arbeitet mit den örtlichen „Grundschutzeinheiten“ der Feuerwehr eng zusammen. Alle Maßnahmen werden gemeinsam durchgeführt: Die Spezialeinheit liefert Technik und Know-how und bekommt dafür die personelle Unterstützung vom Standardlöschzug.

 

Hightech vom Weltmarktführer

Der Fuhrpark der SE-B umfasst die Abrollbehälter „Technische-Rettung“ (AB TR) und „Rüst“ (AB Rüst), den Teleskopmast 54 (TKM 54), Lichtmastanhänger (Lima) und den Kranwagen 70 (KW 70), der erst im Jahr 2016 in Dienst gestellt wurde. Liebherr, Weltmarktführer für Mobilkrane, hat ihn geliefert. Seit über 40 Jahren stellt das Unternehmen Serienkrane mit feuerwehrtechnischer Zusatzausrüstung her. Über 100 Liebherr-Feuerwehrkrane sind mittlerweile europaweit im Einsatz. Mobilkrane von Liebherr werden durch „intelligente Technologie“ präzise gesteuert. Im Zentrum steht dabei das Computersystem „Liebherr Computed Control“ oder kurz „LICCON“. Es gilt als das weltweit modernste frei programmierbare Verfahren zur Kransteuerung und Überwachung. Sämtliche Bestandteile der Steuerung einschließlich der Software stammen aus eigener Entwicklung.  

Der LTM 1070-4.2 hebt Lasten bis zu 70 Tonnen in eine Höhe von 54 Metern. Das Leistungsspektrum ist bei der Berufsfeuerwehr Dortmund allerdings auf 35 Tonnen begrenzt. Anderenfalls wären größere Gewichte erforderlich, die auf einem separaten Fahrzeug mitgeführt werden müssten. Der Mobilkran verfügt zusätzlich über eine Bergungswinde am Heck, mit der Gewichte von bis zu acht Tonnen im einfachen Zug bewegt werden können. Er wird von einem 6-Zylinder Dieselmotor mit über 400 PS, der ebenfalls aus dem Hause Liebherr kommt, angetrieben. Der 48-Tonner besitzt vier Achsen - zwei davon sind angetrieben - und eine Allradlenkung. Per Knopfdruck kann der Fahrer zwischen fünf verschiedenen Lenkprogrammen wählen. Im Straßenmodus werden die Hinterachsen geschwindigkeitsabhängig (mit) gelenkt. Ab einem bestimmten Tempo schaltet sie das System aus Sicherheitsgründen automatisch auf Geradeausfahrt. In einer anderen Programmstufe sorgt die Technik für den maximalen Einschlag der Räder, sodass sich ein besonders kleiner Wendekreis ergibt; und bei der „Hundeganglenkung“ steuert die Automatik alle Achsen in die gleiche Richtung, sodass auch seitliche Fahrten möglich sind.

Der Feuerwehrkran der Berufsfeuerwehr Dortmund wird vom Maschinisten zur Einsatzstelle gefahren. Dort erfolgt gemeinsam mit der Besatzung des Abrollbehälters Technische-Rettung das Auf- und Abrüsten.  Alle Feuerwehrleute der Spezialeinheit-Bergung sind ausgebildete Kranmaschinisten.

 

Über die Feuerwehr Dortmund  

Die Feuerwehr der Ruhrgebietsmetropole (rd. 585.000 Einwohner) verfügt über etwa 2.200 haupt- und ehrenamtliche Feuerwehrleute. Rund 970 Mitarbeiter zählt allein die Berufsfeuerwehr, die sich auf neun Feuer- und Rettungswachen (Stadtmitte, Eving, Neuasseln, Hörde, Marten, Scharnhorst, Flughafen, Eichlinghofen und Mengede), elf Rettungswachen und sieben Notarztstationen verteilen.  Die Feuer- und Rettungswache 1 ist die größte Wache und befindet sich seit 1975 an der Steinstraße. Der alte Gebäudekomplex ist zwischenzeitlich einem  moderner Neubau gewichen, der 2012 seiner Bestimmung übergeben wurde. Auf der Wache 1 sind neben dem Löschzug drei Rettungswagen, die Spezialeinheit-Bergung und der Fermeldezug stationiert. Hier befinden sich auch der Führungsdienst und die Einsatzleitstelle, wo täglich   etwa 2.200 Anrufe, darunter etwa 600 Notrufe, eingehen. Im Ausbildungszentrum an der Seilerstraße können zeitgleich bis zu 170 Feuerwehrleute unterrichtet werden. Auf dem Gelände gibt es ein dreigeschossiges Brandhaus und eine 1.000 Quadratmeter große Übungshalle, um die Einsatztaktiken zu trainieren.

Die Feuerwehr Dortmund wird als Teil der Stadtverwaltung (Fachbereich 37) durch den Direktor der Feuerwehr, Dipl.-Ing. Dirk Aschenbrenner, geführt.

 

Über Liebherr

Aus bescheidenen Anfängen ist ein Weltunternehmen entstanden: Hans Liebherr leitete in Süddeutschland das Baugeschäft seiner Eltern. Gemeinsam mit Konstrukteuren und Handwerkern entwickelte er 1949 den ersten mobilen Turmdrehkran. Der TK 10 ließ sich leicht transportieren, einfach auf der Baustelle montieren und war das erste Produkt der Hans Liebherr Maschinenfabrik aus Kirchdorf in Baden-Württemberg. Heute zählt Liebherr nicht nur zu den weltweit größten Baumaschinenherstellern, sondern ist auch in vielen anderen Branchen erfolgreich. Die Firmengruppe umfasst über 130 Gesellschaften mit rund 46.000 Mitarbeitern in mehr als 50 Ländern auf allen Kontinenten. (Redaktion: kfv-herford.de)

 

                                                                                                                                                    -Vo-    

 

 
Die Feuerwehr Dortmund hat 2016 einen neuen Kranwagen in Dienst gestellt. Der KW 70 kommt von Liebherr, dem weltweit führenden Hersteller von Mobilkranen.
(Foto: Berufsfeuerwehr Dortmund)

 


Der LTM 1070-4.2 kann Lasten bis zu 70 Tonnen anheben - ist in der Feuerwehrausführung allerdings auf 35 Tonnen „gedrosselt“.

(Foto: Berufsfeuerwehr Dortmund)

 

An der Fahrzeugfront wird eine Lasttraverse mitgeführt, mit der beispielsweise Überseecontainer angehoben werden können.

(Foto: Berufsfeuerwehr Dortmund)

 

 


Das Fahrzeug wird mit mächtigen Stützen gesichert. Die Abstützbreite beträgt 6,40 Meter.
(Foto: Berufsfeuerwehr Dortmund)

 


Arbeitsplatz des Kranmaschinisten: Das Computersystem „Liebherr Computed Control“ oder kurz „LICCON“ übernimmt die Kransteuerung und Überwachung.
(Foto: Berufsfeuerwehr Dortmund)

 

Der Fahrer kann zwischen fünf verschiedenen Lenkprogrammen wählen.
(Foto: Berufsfeuerwehr Dortmund)

 


Der neue Mobilkran der Berufsfeuerwehr Dortmund neben dem Vorgängerfahrzeug aus dem Jahr 1994. 
(Foto: Berufsfeuerwehr Dortmund)

 


Größter Liebherr Mobilkran: Der LTM 11200-9.1 verfügt über einem Kranausleger, der eine

Länge von 100 Metern misst. Er hebt Lasten bis zu 1.200 Tonnen und ist mit einem 500 kW Fahrmotor sowie einem 250 kW Kranmotor ausgerüstet.
(Foto: Liebherr GmbH, Ehingen)   

 

 

 

 

 

Hinweis: Der KFV Herford benötigt ständig interessante Fahrzeugfotos der Feuerwehr und
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