Fahrzeug des Monats Oktober 2013 - Kranwagen 16

Feuerwehrfahrzeug des Monats

Oktober 2013

Kranwagen 16 (KW 16)
ehemaliges Einsatzfahrzeug der Städtischen Feuerwehr Wattenscheid (Bochum)
(heute in Sammlerbesitz)

Technische Daten (Quelle: U. Hanneforth, Bielefeld)

Fahrgestell Magirus-Deutz, Ulm
Typ: Uranus
Allradantrieb: 6 x 6
Motor/ Getriebe    12-Zylinder Deutzmotor (250 PS)
Hubraum    15.966 ccm (16 Liter!)
Höchstgeschwindigkeit  ca. 70 km/h
Gesamtgewicht    25 t
Verbrauch    rd. 60 l / 100 km
Kran    hydraulisch über Nebenantrieb
Hubkraft: 16 t
Ausrüstung (Ausstattung)    Spillwinde (15 t im einfachen Zug),diverses Berge- u. Anschlagmaterial,12 kg Pulverlöscher
Besatzung    1/2 (Trupp)
Baujahr    1962


Wissenswertes:
Magirus-Deutz hatte mit seinen Kranwagen, die ab Mitte der fünfziger Jahre die Werkstore in Ulm verließen, eine ganz neue Fahrzeuggeneration eingeläutet. Als Basis für den Kranaufbau, der vollhydraulisch und erstmalig mit einem Arbeitsbereich von 360 Grad einzusetzen war, diente ein Magirus-Eckhauber vom Typ Uranus. Er galt seinerzeit als leistungsstärkstes LKW-Serienfahrgestell aus deutscher Produktion. Die Antriebseinheit bildete ein luftgekühlter Zwölfzylinder-Motor mit 250 PS, der von Klöckner-Humboldt-Deutz (Köln) stammte, und über einen unglaublichen Hubraum (Kolbenhub) von 15.966 ccm  (16 Liter!) verfügte. Durch seine robuste Konstruktion, die  solide Krantechnik und die zusätzlich vorhandene Winde am Heck, hielt der Wagen schnell bei vielen Berufsfeuerwehren und großen hauptamtlichen Wachen Einzug. Dank seiner kompakten Bauweise und des relativ niedrigen Kranaufbaus, konnte der Uranus problemlos für Bergungsaktionen in den dicht bebauten Innenstädten eingesetzt werden. Die hydraulische Steuerung des Krans erlaubte zudem ein sehr feinfühliges Arbeiten.


Die erste Generation des Feuerwehrkranwagens von Magirus-Deutz erschien 1956 mit dem KW 15. Das Modell war damals nicht nur im Hinblick auf die Motorleistung einzigartig, sondern auch hinsichtlich der Traglast des Krans konkurrenzlos. Sie betrug zunächst 15, später 16 und zuletzt 20 Tonnen. Ab Mitte der sechziger Jahre hieß der Uranus einfach nur noch „250 D 25“ (250 PS, 25 Tonnen). Im Jahre 1975 stellte Magirus-Deutz die Kranwagenproduktion ein. Das mittlerweile legendäre Spezialfahrzeug wurde bis dahin rund 1.500 Mal produziert. Neben der Feuerwehr gehörte das Militär zu einem weiteren Hauptabnehmer.
Der abgebildete KW 16 wurde 1962 bei der Städtischen Feuerwehr Wattenscheid in Dienst gestellt. Die Stadt im Ruhrgebiet war damals noch eigenständig und gehört seit 1975 zu Bochum. Von 1980 bis 2000 hatte der Eckhauber mehrere Privatbesitzer. Darunter befanden sich Abschlepp- und Bergungsunternehmer. Sie nutzten das hohe Eigengewicht des Fahrzeugs. Im Spillbetrieb, beispielsweise bei LKW-Bergungen, waren so enorme Zugleistungen möglich.  Heute befindet sich der Wagen in den Händen eines Sammlers aus Bielefeld. Der hält den noch immer voll funktionsfähigen Oldtimer tadellos in Schuss  und zeigt ihn auf Ausstellungen mit den Originalkennzeichen (WAT-204).  Zuletzt war der Uranus im September 2013 bei einem Treffen am Kleinbahnmuseum in Enger zu sehen, wo die eingestellten Fotos entstanden.

                                                                                                                                                        -Vo-

 


Unverwüstlich: KW 16 auf Magirus-Deutz Uranus. Noch immer existieren einige
    Exemplare des legendären Bergungsfahrzeugs in Sammlerkreisen.
    (Foto: Gerd Plümers, Feuerwehr Hiddenhausen)

 


Am Fahrzeugheck sind die mächtige Spillseilwinde und die Vollgummireifen der
    Abstützungen zu erkennen.
     (Foto: Gerd Plümers, Feuerwehr Hiddenhausen)

 

 

Hinweis:     Der KFV Herford benötigt ständig interessante Fahrzeugfotos der Feuerwehr und
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