Fit für die Zukunft

Betreuermannschaft der Jugendfeuerwehr Löhne geht in Klausur

DSC_0100Das „Herzstück“ einer jeden Feuerwehr ist die Jugendarbeit. Sechs Jugendfeuerwehren mit rund 120 Mitgliedern gibt es in Löhne. Seit mehr als 40 Jahren wird hier erfolgreich Nachwuchsarbeit geleistet. Damit das auch so bleibt wurde jetzt ein Seminar auf Stadtebene organisiert.

Am Samstag (21.04.2012) trafen sich die Wehrführung und die Führungsmannschaften der Jugendgruppen, um über den Ist-Zustand zu sprechen und um Zukunftskonzepte zu entwickeln. Die Zielvorgabe lautete dabei, die Feuerwehrnachwuchskräfte bis zum Übertritt in die aktiven Einsatzabteilungen in der Jugendfeuerwehr zu halten. Die Hauptprobleme sind den Verantwortlichen bekannt. Die meisten Mädchen und Jungen kommen mit 10 Jahren in die Jugendfeuerwehr. Sie sind mit Spaß bei der Sache. Doch dann kommt der Schulwechsel. Ganztagsunterricht und mehr Hausaufgaben sind für viele Jungfeuerwehrleute Gründe zum Austritt. Andere Jugendliche, die länger am Ball bleiben, bekommen die erste Freundin oder den ersten Freund. Hier verschiebt sich die „Priorität“ und die Feuerwehr wird „uncool“. Als weitere große Hürden wurden im Verlaufe des Seminars die Berufsausbildung sowie der Führerschein herausgestellt. Sie fordern die Mädchen und Jungen, sodass die Feuerwehr oft auf der Strecke bleibt. Die meisten Jugendwarte und Betreuer hätten all das allerdings auch hinter sich gebracht und seien trotzdem dabei geblieben, so wurde festgestellt. Weiterhin wurden die großen  Altersunterschiede der Jugendlichen als Problem analysiert. Denn in den Nachwuchsgruppen der Feuerwehr können Jugendliche zwischen 10 und 18 Jahren mitmachen. Um niemanden zu überfordern oder zu unterfordern ist sehr viel Fingerspitzengefühl gefragt.

 

Wie wirken sich die Probleme auf die einzelnen Jugendgruppen der Feuerwehr Löhne aus und welche Lösungsvorschläge gibt es? Während des zweiteiligen Seminars machten sich die 35 Jugendbetreuer an die Arbeit. Attraktivere Angebote für die älteren Jungen und Mädchen wären gut. So könnten beispielsweise mehr Dienste und Übungen auf Stadtebene stattfinden und ein Erste-Hilfe-Kurs angeboten werden. Der, so die Meinung aus dem Teilnehmerkreis, sei für die Grundausbildung nötig und könne ebenso für den Mofa- und Autoführerschein genutzt werden. Weiterhin wurde die grundsätzliche Teilnahme an Übungsdiensten der aktiven Kameraden schon ab 17 Jahren befürwortet.  Genauso wichtig sei allerdings, die „Kleinen“ nicht zu vernachlässigen. Hier könnten die älteren Jugendlichen mehr eingebunden werden und die Betreuer entlasten. Im Anschluss nahm Wehrführer Ralf Krause zu jedem Kritikpunkt Stellung. Er erörterte, welche Forderungen ohne weiteres realisierbar seien und wo es Probleme bei der Umsetzung geben könnte. Während der Gesprächskreise wurden außerdem viele Anregungen für neue Aktionen gesammelt.

 

Die Veranstaltung sei ein voller Erfolg gewesen, so die Meinung der Teilnehmer am Schluss.  Im Herbst wird das Seminar fortgesetzt. Dann möchte die Wehrführung zusammen mit den Jugendwarten und Betreuern ins Detail gehen und ein endgültiges Konzept auf den Weg bringen. Bis dahin versuchen die Jugendgruppen untereinander schon einige Lösungsansätze umzusetzen. Eine Stadtübung für die gesamte Jugendfeuerwehr Löhne ist bereits in der Planungsphase.

Text und Foto: Michael Kolpak
(Feuerwehr Löhne)

 

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Markus Wonsch und Annemarie Coring stellen die Ergebnisse der Gruppenarbeit vor.