Über vier Wochen hinweg für den Einsatzalltag gebüffelt
Feuerwehrleute müssen über ein umfangreiches Fachwissen verfügen. Nur so ist im Notfall qualifizierte Hilfe möglich. 24 angehende Truppmänner und –frauen aus Enger und Spenge absolvierten jetzt ihre Grundausbildung. Während der mehrwöchigen Schulung erhielten die Nachwuchskräfte die nötige Fitness, um jetzt im Einsatzgeschehen richtig mit anpacken zu können. Die Feuerwehren Enger und Spenge kooperieren bereits seit Jahren im Ausbildungsbereich.
Los ging es für die Feuerwehranwärter - 15 kamen aus Spenge und neun aus Enger - am 23. Oktober 2012. Während der kommenden Wochen standen die ersten beiden Module des Grundlehrgangs auf dem Programm. Für den Praxisteil ging es an vier Samstagen zum Betriebsgelände der Firma Frommholz nach Spenge. Der Polstermöbelhersteller unterstützt die Wehrleute bereits seit langem. Während der Übungsdurchgänge stand der Löschangriff nach Feuerwehrdienstvorschrift (FwDV) 3 im Vordergrund. Aber auch die Vornahme tragbarer Leitern (FwDV 10), von Kleinlöschgeräten sowie die Inbetriebnahme und der Aufbau von Unter- und Überflurhydranten gehörten zum Trainingsprogramm für die Feuerwehrschüler. Im Verlaufe der theoretischen Unterrichtseinheiten ging es dann um die Unfallverhütungsvorschriften (UVV), Löschwasserentnahme, Knoten und Stiche, Rechtskunde, Fahrzeug und Gerätekunde, den Brenn- und Löschvorgang sowie die Überdruckbelüftung. Weiterhin wurden den Anwärtern die Grundsätze zur Psychosozialen Unterstützung (PSU) vermittelt. „Die PSU ist besonders wichtig, da die Einsatzkräfte auf diese Weise belastende Einsatzsituationen besser verarbeiten können“, so ein erfahrener Feuerwehrmann und Ausbilder der Feuerwehr Spenge.
Am vorletzten Tag des Lehrgangs wurde die schriftliche Prüfung in Angriff genommen. Hier zeigten alle Teilnehmer gute bis sehr gute Ergebnisse. Am Samstag (17.11.2012) galt es für den Nachwuchs dann noch, die praktische Prüfung als letzte Hürde zu meistern. Die Nachwuchsblauröcke zeigten den Prüfern zwei Löschangriffsübungen und demonstrierten den (schulbuchmäßigen) Aufbau der vierteiligen Steckleiter. Jeder der Prüflinge musste dabei auf allen Positionen fit sein, denn die Aufgaben innerhalb der Gruppe wurden zuvor ausgelost. Außerdem waren Schläuche ohne „Drall“ auszurollen und Knoten und Stiche vorzuführen. Am Nachmittag waren schließlich nicht nur die Teilnehmer und ihre Prüfer zufrieden, sondern auch die Ausbilder. Der Einsatz des Teams aus Enger und Spenge hatte sich wirklich gelohnt; denn alle Teilnehmer konnten die ersten beiden Module des Grundlehrgangs mit Erfolg absolvieren. „Ihr habt heute eine tolle Leistung gezeigt“, lobten die beiden stellvertretenden Wehrführer aus Enger und Spenge, Michael Rogowski (Enger) und Michael Fortmann (Spenge), die Leistungen. „Macht beim zweiten Teil weiter so!“. Im Anschluss hatten die jungen Feuerwehraktiven noch Gelegenheit, Lob und Tadel auszusprechen. Letztlich überwog die positive Kritik und es gab nur wenige Verbesserungsvorschläge.
Für den Modullehrgang 2012 waren Michael Rogowski und Michael Fortmann verantwortlich. Unter ihrer Federführung wurde die diesjährige Veranstaltung den aktuellen Anforderungen angepasst. Dazu hatten sich die Ausbilder beider Städte im Vorhinein zusammengesetzt. Gemeinsam wurden die Ausbildungsinhalte besprochen und Konzepte erstellt. Gleichzeitig wurde der zeitliche Ablauf der einzelnen Unterrichtseinheiten neu durchorganisiert. Durch die Neustrukturierung stand den Ausbildern jetzt mehr Zeit für die praktischen Übungen zur Verfügung. Zuletzt hatten die Feuerwehren Enger und Spenge vor zwei Jahren einen ähnlichen Lehrgang organisiert.
Im zweiten Teil folgen nun ein Erste-Hilfe-Lehrgang und die Module 3 und 4. Hier steht die technische Hilfeleistung und Absturzsicherung im Vordergrund. Dieser Abschnitt findet im Frühjahr 2013 statt, informierten Fortmann und Rogowski die Teilnehmer. „Erst danach ist für euch die Grundausbildung beendet!“, so das Führungsduo.
Jens Meyer, FFw Enger
(Text und Fotos)
Gruppenführerin Linda Jonuzi gibt eine kurze Lageeinweisung und
erteilt dann einen Befehl zum Löschangriff an die Gruppe
Prüfung der Knoten und Stiche: Drei aus Zehn mussten gezeigt werden und zwar in 180 Sekunden.
Auslosen der Positionen vor der Prüfung
Ausrollen von Druckschläuchen
Ein Trupp aus Spenge stellt zusammen mit dem Melder die 4teilige Steckleiter am Gebäude auf.
Leiterentnahme während der Prüfung
Die Prüfer Rogowski und Fortmann im Gespräch mit der Gruppe aus Enger.
Prüfung für eine Gruppe aus Spenge: Gruppenführer
Nils Ebmeyer gibt den Einsatzbefehl für den Löschangriff.
Die Übung ist fast geschafft.
„Wasserentnahmestelle offenes Gewässer“: Die Saugleitung ist bereits fertig.
Gruppenfoto der Teilnehmer und Ausbilder am Prüfungstag