Ehrenabteilung der Feuerwehr Bünde feiert ihr 25-jähriges Jubiläum
Bünde. Die Männer der Ehrenabteilung der Feuerwehr Bünde gehören längst noch nicht zum „alten Eisen“. Sie unternehmen gemeinsame Ausflugsfahrten, unterstützen die aktive Wehr und sind füreinander da, wenn die Gesundheit nicht mehr mitspielen will. Am Samstag (15.08.2015) feierte die agile Truppe, die seit kurzem von Harald Sauerwald und Stellvertreter Bernd Niedermeier geleitet wird, ihr 25-jähriges Bestehen. Wehrführer Rüdiger Meier lobte den Zusammenhalt der „Feuerwehrrentner“. Auf diese Weise werde aktive Sozialarbeit geleistet.
An einem Freitag, den 13. wurde die Ehrenabteilung der Elsestadt gegründet. Doch der 13. Oktober 1989 erwies sich alles andere als Unglückstag. Damals trafen sich 22 ehemals Aktive in der Gaststätte Dedert im Stadtteil Ahle. Sie überlegten, wie man das Angebot für die „Feuerwehrrentner“ noch attraktiver gestalten könnte. Es entstand die Idee, ein zentrales Programm zu entwickeln, das für die Ruheständler aus allen Feuerwehreinheiten und deren Partnerinnen interessant sein sollte. Schnell einigte man sich darauf, dass Ehrenstadtbrandmeister Fritz Bünermann die neue Truppe, die sich wegen ihrer dynamischen Art gerne als Aktivgruppe bezeichnet, leiten sollte. In den folgenden 25 Jahren habe sich ihr Mitgliederbestand fast verfünffacht, sagte Rüdiger Meier während der Feierstunde, die in Büschers Gesellschaftshaus in Bünde-Spradow stattfand. Besonders hervorzuheben sei das soziale Engagement der Ehrenabteilung. Besuche am Krankenbett, Gratulationen zu Geburtstagen und Ehejubiläen: “All das sind Beiträge gegen die Vereinsamung im Alter!“, meinte Meier. Der Wehrführer erwähnte außerdem das Schicksal eines im Einsatz schwer verletzten jüngeren Feuerwehrkameraden. Auch er werde in der Ehrenabteilung betreut.
„Feuerwehr ist Ihnen eine Herzensangelegenheit“, lobte stellvertretender Landrat Friedel Möhle (Rödinghausen) die Ruheständler. Nach der aktiven Zeit werde die Kameradschaft in der Ehrenabteilung weiter hoch gehalten. Stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger sprach in seinem Grußwort von einer Feuerwehrleidenschaft, die über die aktive Zeit hinausgehe. Bündes Bürgermeister Wolfgang Koch überbrachte den Männern der Ehrenabteilung die Glückwünsche von Rat und Verwaltung. Er erwähnte die Situation der Flüchtlinge in der Stadt. Diese Menschen zu verpflegen und menschwürdig unterzubringen, sei von Politik und Verwaltung alleine nicht zu leisten. Allen werde in dieser Situation deutlich, wie wichtig das Ehrenamt sei. „Und die Feuerwehr ist dafür ein Paradebeispiel!“ Harald Sauerwald, der die Ehrenabteilung seit August 2014 leitet, kündigte anschließend Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening als Gastredner an. Der ließ die Geschichte der Ehrenabteilung Bünde noch einmal in Kurzform Revue passieren. Wilkening sprach weiterhin vom „Drei-Säulen-Projekt“, über das man sich bereits 1988 beim Kreisfeuerwehrverband Gedanken gemacht hätte: „Die Stärkung der Jugendfeuerwehren, die Förderung der Ausbildung in den aktiven Wehren und die Aufwertung der Ehrenabteilungen!“ Mittlerweile schienen diese Inhalte zu verwischen. Die Kinderfeuerwehren kämen in Kürze hinzu und es müsse darüber nachgedacht werden, ob starre Altersgrenzen noch zeitgemäß seien, sagte Wilkening. Bisher endet die Zeit in der aktiven Einsatzabteilung spätestens mit dem 63. Geburtstag. Die Aufgabenfelder innerhalb einer Wehr seien jedoch sehr vielfältig. „Es macht daher keinen Sinn, die Mitglieder der Ehrenabteilung von all diesen Tätigkeiten auszuschließen.“ Im Gegenteil: Wilkening sieht im „Lager der Feuerwehrrentner“ ein großes Potential, das bisher nicht genug genutzt werde.
Während der 25-jährigen Geschichte der Ehrenabteilung Bünde sind viele neue Ideen zur Kameradschaftspflege entstanden. Im Jahr 2002 trafen sich die Mitglieder beispielsweise bei einer Frühstücksveranstaltung in der Brasserie am Stadtgarten. Im gleichen Jahr wurde der Landtag in Düsseldorf besucht. 2004 ging es zum Keukenhof nach Liese in den Niederlanden und 2006 nach Königslutter. Im Sommer 2007 schipperte die „Rentnerabteilung“ mit einem Raddampfer über den Mittellandkanal. Am 17. April 2013 wurde mit Karl-Heinz Franke das 100. Mitglied aufgenommen. Zur Begrüßung gab es damals einen Blumenstrauß.
Friedel Westerhold, Günter Darnauer und Werner Schürmann gehören zu den Männern der ersten Stunde. Sie wurden von Wehrführer Rüdiger Meier als Gründungsmitglieder der Ehrenabteilung Bünde mit einer Ehrenurkunde bedacht. Und noch jemand hatte am Samstag besonderen Grund zur Freude: Harald Sauerwald trat im September 1967 in die Freiwillige Feuerwehr Bünde ein, war über viele Jahre ihr stellvertretender Leiter und bekam dafür vom Wehrführer die Urkunde zum Ehrenstadtbrandinspektor überreicht. „Danke für alles, was Ihr für die Feuerwehr getan habt!“, so Meier.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Die Ehrenabteilung Bünde ist die größte im Kreisgebiet. Sie besteht seit mittlerweile 25 Jahren.
Harald Sauerwald (am Mikro) und Stellvertreter Bernd Niedermeier führen …
… in Büschers Gesellschaftshaus durch das Programm.
Stellv. Landrat Friedel Möhle: „Feuerwehr ist Ihnen eine Herzensangelegenheit!“
Bürgermeister Wolfgang Koch (r) gratuliert.
Ehrenkreisbrandmeister Dieter Wilkening (r) spricht über das „Drei-Säulen-Projekt“.
Das Potenzial der Ehrenabteilungen werde seiner Meinung nach nicht genügend genutzt.
Glückwünsche kommen ebenfalls von der befreundeten Ehrenabteilung aus
Kirchlengern mit ihrem Vorsitzenden Friedrich-Wilhelm Tödtmann (r).
Der Gospelchor Bünde unter Leitung von Ralf Diestelhorst (r) sorgt zwischen den
Programmpunkten für stimmungsvolle Musik („Oh Happy Day!“) und erntet dafür großen Applaus.
Wehrführer Rüdiger Meier (r) lobt die Aktivitäten der Ehrenabteilung als aktive Sozialarbeit.
(v.l.) Harald Sauerwald (Ernennung zum Ehrenstadtbrandinspektor), Wehrführer Rüdiger Meier, Friedel Westerhold (Ehrung als Gründungsmitglied),
Bernd Niedermeier (Stellvertretender Leiter) u. Günter Darnauer (Ehrung als Gründungsmitglied)
Das Duo Jürgen u. Harry sorgt beim anschließenden gemütlichen Beisammensein für die musikalische Begleitung.
(v.l.) Joachim Simke, der Ausschussvorsitzende für Feuerwehrangelegenheiten,
im Gespräch mit Bernd Niedermeier u. Harald Sauerwald.