Ein technischer Quantensprung

Feuerwehr Löhne stellt neues LF 10 in Dienst

LF 10 Ort 1Löhne. Die Wehrleute aus Löhne-Ort haben erste Erfahrungen mit ihrem neuen Löschgruppenfahrzeug 10 (LF 10) gesammelt. Das Auto wurde erst im August offiziell in Dienst gestellt. Vorausgegangen war eine zweijährige Planungs-, Ausschreibungs- und Bauphase. Jetzt ist man bei der Löschgruppe Löhne-Ort wieder auf dem neuesten Stand der Technik. Die Ehrenamtlichen sprechen gar von einem Quantensprung gegenüber dem Vorgängermodell.

Das neue LF 10 der Feuerwehr Löhne wirkt bullig und kompakt zugleich. Es bringt rund 13 Tonnen auf die Waage und damit knapp doppelt so viel, wie das ausgemusterte LF 8/6. Die inneren Werte sprechen ebenfalls für sich: Aufgebaut ist der moderne Löschbolide auf einem Allradfahrgestell von Mercedes-Benz (Typ Atego 1326 AF). Er besitzt ein automatisiertes Schaltgetriebe und einen Euro-5-Dieselmotor mit 256 PS.
Der Aufbau entstand in der Feuerwehrgerätefabrik Ziegler im württembergischen Giengen (Brenz). Er besteht aus jeweils drei Geräteräumen pro Fahrzeugseite. Hinzu kommt der Heckgeräteraum mit der Feuerlöschkreiselpumpe (FPN), die 2.000 Liter pro Minute bei 10 Bar leistet. Das Beladungskonzept des Ategos ist in erster Linie auf die Brandbekämpfung ausgelegt. Hier punktet der Truck mit seiner umfangreichen und durchdachten Ausrüstung. Der eingebaute Löschwassertank fast 1.000 Liter für den Erstangriff. Das Löschmittel kann über die Schnellangriffseinrichtung abgegeben werden. Sie besteht aus zwei C-Schläuchen, die in einem schmalen Fach in Buchten liegen. Diese Ausführung spart gegenüber einer herkömmlichen Schnellangriffshaspel mit formstabilem Schlauch erheblich an Platz. Die neue Tragkraftspritze (TS), die ebenfalls aus dem Hause Ziegler stammt, ist ergonomisch günstig auf einem Auszug im tiefgezogenen Geräteraum 2 untergebracht. Die „Ultra Power 4“ kann problemlos entnommen werden, ohne dass dafür  eine hydraulische oder pneumatische Vorrichtung erforderlich ist. Das gleiche Prinzip gilt übrigens für den 13-kVA-Stromerzeuger im Geräteraum 1. Mit dem neuen LF 10 lässt sich mühelos eine Wasserversorgung über lange Wegstrecken aufbauen. Im Heckgeräteraum befinden sich zwei Schubfächer mit zusammen 20 B-Schläuchen. Außerdem gibt es in diesem Bereich zwei klappbare Auftritt-Plattformen, sodass das Schlauchmaterial bereits während der Fahrt verlegt werden kann. Insgesamt sind auf dem Allradtruck 30 B-Schläuche verstaut, die es auf eine Gesamtlänge von 600 Metern bringen. Ein 5.000-Liter-Faltbehälter, Hydrofix-A-10-Kleinlöschgerät, elektrischer Hochleistungslüfter und vier C-Schlauchtragekörbe gehören weiterhin zur Beladung.
Das Sicherheitspaket des Autos lässt kaum Wünsche offen. So sind die Geräteräume durchgehend mit LED-Lichtbändern ausgestattet, die eine nahezu schattenfreie Ausleuchtung ermöglichen. Die gesamte Umfeld-Beleuchtung, die Blaulichter und Heckwarneinrichtung hat Feuerwehrspezialist Ziegler ebenfalls in LED-Technik ausgeführt. Auf dem Dach befindet sich ein fernsteuerbarer Lichtmast mit sechs Xenon-Scheinwerfern. Die Klappen der vorderen und hinteren Geräteräume bilden zusammen mit den ausklappbaren Radkästen durchgängige Trittbretter. Somit können die Geräte problemlos und ohne Stolpergefahr entnommen werden. Außerdem gibt es ein sogenanntes Hygieneboard, mit Wasserhahn, Handdesinfektionsmittel- und Papier-Handtuchspender.
Die Mannschaftskabine überzeugt durch ihr großzügiges Platzangebot. Ziegler hat das durch eine  Verbreiterung der „Z-Cab“ auf das Niveau des Aufbaus erreicht. Im Mannschaftsraum gibt es sieben Einzelsitze. Unter jedem Platz befindet sich ein Schubfach für die persönlichen Gegenstände der Einsatzkräfte.
Anlässlich der Fahrzeugübergabe, die im Gerätehaus an der Brunnenstraße stattfand, hatten sich Löschgruppenführer Thomas Arning und seine Leute etwas Besonderes einfallen lassen. Zu der dramatisch-atmosphärischen Musik von „Fluch der Karibik“ war das neue LF 10 vor rund 100 Gästen im Scheinwerferlicht enthüllt worden. Im Anschluss daran hatte Heinz-Dieter Held, scheidender Bürgermeister der Werrestadt, die symbolische Schlüsselübergabe vorgenommen. Die beiden Gemeindepfarrer Peter Außerwinkler und Thomas Struckmeier hatten der Mannschaft und ihrem neuen Einsatzfahrzeug den kirchlichen Segen erteilt. (Feuerwehr Löhne: Björn Schäffer, Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-


Mehr Informationen: www.feuerwehr-loehne.de

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Das neue LF 10 der LG Löhne-Ort ist kompakt, verfügt über Allradantrieb und …(Foto: Feuerwehr Löhne)

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… eine umfangreiche feuerwehrtechnische Ausrüstung.
Sie kann problemlos entnommen werden, da die Klappen der Geräteräume zusammen
mit den ausklappbaren Radkästen durchgehende Trittbretter bilden. (Foto: Feuerwehr Löhne)

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Die tragbare Pumpe „Ziegler Ultra Power 4“ ist im Geräteraum 2 ergonomisch günstig untergebracht. (Foto: Feuerwehr Löhne)

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Gut zu erkennen: Die klappbaren Auftritt-Plattformen am Heck.
Das Schlauchmaterial kann dadurch während der Fahrt verlegt werden. (Foto: Feuerwehr Löhne)

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Zum umfangreichen Sicherheitspaket gehört ein fernsteuerbarer Lichtmast mit Xenon-Scheinwerfern.
(Foto: Feuerwehr Löhne)

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Im geräumigen Mannschaftsraum gibt es sieben Einzelplätze mit Schubfächern
für die persönliche Habe der Einsatzkräfte. Ein durchgehendes System mit Haltestangen sorgt
für Sicherheit. (Foto: Feuerwehr Löhne)

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Eine große Feuerwehrabordnung unter Leitung von Wehrführer Ralf Krause (r) hatte das neue
LF 10 beim Unternehmen Ziegler im württembergischen Giengen abgeholt. (Foto: Albert Ziegler GmbH - CIMC Gruppe)