Der lange Weg zur 3. Stufe

Jugendfeuerwehr Enger/Spenge erwirbt „Jugendflamme“

P1070688Enger/Spenge. Ein gemeinsames Team der Jugendfeuerwehren Enger und Spenge ist kürzlich mit der „Jugendflamme Stufe 3“ ausgezeichnet worden. Die zwölf Jungfeuerwehrleute hatten im Vorfeld einen regelrechten „Hürdenlauf“ absolviert. Der Erwerb des Rettungsschwimmabzeichens in Bronze gehörte unter anderem dazu. Christian Lange, Jugendwart in Enger, hatte das Training der Gruppe geleitet. Er zeigte sich am Ende zufrieden: „Die ganze Mühe hat sich gelohnt!“

Die Abnahme der „Jugendflamme Stufe 3“ fand im Oktober am Gerätehaus Enger an der Nordhofstraße statt. Stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart Markus Wonsch war dazu gemeinsam mit dem Fachbereich Wettbewerbe in die Widukindstadt gekommen. Er machte den Jugendlichen vor ihrer abschließenden Prüfung Mut und lobte ihren Ehrgeiz. Die höchste Auszeichnung des Jugendflammenwettbewerbs zu erreichen, ist nämlich nicht ganz einfach. „Bevor es an die Stufe 3 geht, müssen die Teilnehmer zunächst einmal die Stufen 1 und 2 erfolgreich hinter sich gebracht haben“, schilderte Wonsch. Bestandteile der „Vorläufe“ waren unter anderem: Richtiges Absetzen eines Notrufs, Erklären eines Löschfahrzeugs und der typischen Feuerwehrgerätschaften, Anlegen von Knoten und Stichen mit Feuerwehrleinen und das Absichern eines Fahrzeugs im Straßenverkehr.
Am Prüfungssamstag (17. Oktober 2015) demonstrierten die Nachwuchsfeuerwehrleute, allesamt zwischen 15 und 18 Jahre alt, einen Löschangriff. Sie rollten Schläuche, brachten einen Verteiler samt Zumischer in Stellung und schleppten Schaummittelkanister zum 40-Meter-Punkt. Der Angriffstrupp nahm ein Schaumrohr zum „mittleren Brandabschnitt“ vor. Wassertrupp und Schlauchtrupp folgten mit zwei C-Leitungen und Hohlstrahlrohren. Schaummittel verwendet die Feuerwehr beispielsweise, um brennende Kellerräume zu fluten oder Flüssigkeitsbrände einzudämmen. Wasser wäre in einem solchen Fall als Löschmittel ungeeignet, wusste Jungfeuerwehrfrau Lisa Roßmann zu berichten. „Der Schaumteppich erstickt die Flammen viel besser!“, meinte sie. Anschließend zeigten die Prüflinge ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse. Sie kontrollierten Puls und Atmung, versorgten fingierte Schnittverletzungen sowie Knochenbrüche und demonstrierten die stabile Seitenlage. Die Jugendlichen hatten dazu bereits im letzten Jahr einen Erste-Hilfe-Kurs belegt. „Der lief über 16 Stunden“, erläuterte Jugendwart Christian Lange, der während der Ausbildung von Robin Scheffer und Christian Steinhaus unterstützt wurde. Die „Jugendflamme Stufe 3“ verlangt übrigens ebenfalls sportlichen, kulturellen, kreativen, ökologischen oder sozialen Einsatz. Die Gruppe hätte deshalb unter Leitung der DLRG Enger-Spenge das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze abgelegt, erläuterte Lange weiter. „Im Gartenhallenbad Enger standen Streckentauchen, Tieftauchen und Transportschwimmen auf dem Programm!“
Am Ende bescheinigte stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart Wonsch dem Jugendfeuerwehrteam aus Enger und Spenge eine fabelhafte Leistung. „Für die anderen Jugendfeuerwehren im Kreisgebiet habt ihr einen Ansporn geliefert, den Wettbewerb ebenfalls in Angriff zu nehmen!“ Im Anschluss nahmen Engers Wehrführer Michael Rogowski und Ehrenmitglied Christian Vogt die Auszeichnung des Feuerwehrnachwuchses vor. An deren Uniformen heftet nun mit der Jugendflamme der Stufe 3 ein ganz besonderes Abzeichen der Anerkennung. Jugendwart Lange bedankte sich zum Schluss noch bei der Jugendfeuerwehr Spenge-Süd für die gute Zusammenarbeit. Er erinnerte daran, dass erst zum zweiten Mal eine Jugendflammenabnahme der höchsten Stufe in Enger stattfand. (Infos: JF Enger (Christan Lange), Redaktion: kfv-herford.de)

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Abschlussprüfung: Der Feuerwehrnachwuchs bereitet am Gerätehaus Enger-Mitte einen Löschangriff vor.
Schläuche und Schaummittelkanister werden in Stellung gebracht. Gruppenführerin Lisa Roßmann (l) und
stellv. Kreisjugendfeuerwehrwart Markus Wonsch (am linken Bildrand) haben das Geschehen im Blick. (Foto: JF Enger)

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Der Wassertrupp ist mit dem Hohlstrahlrohr zum „linken Zielfeuer“ vorgerückt. (Foto: JF Enger)

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Im „mittleren Brandabschnitt“ nehmen die Jugendlichen ein Schaumrohr vor. (Foto: JF Enger)

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Wehrführer Michael Rogowski (vorne) und Ehrenmitglied der JF Christian Vogt
verleihen den Jungfeuerwehrleuten die „Jugendflammen“. (Foto: JF Enger)

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Die erfolgreichen Teilnehmer: (v.l.) Lisa Roßmann, Marco Streiberger, Leon Prechtl, Jan-Hendrik Möntmann, René Rakowski,
Justin Wright, Jasper Schüler, Dominik Ludwik, Dominik Weber, Nico Potthoff, Timo Spilker u. Jan-Erik Martini (Foto: JF Enger)