Steig ein! bei der Feuerwehr Kirchlengern

Linienbus im Feuerwehrdesign sorgt für Aufsehen und (hoffentlich) neue Mitglieder

Kirchlengern. Bereits seit einigen Tagen fährt ein auffälliger Omnibus durch die Straßen der Gemeinde Kirchlengern. Er ist feuerrot lackiert, mit der Notrufnummer „112“ versehen und an allen vier Ecken mit „Blaulichtern ausgerüstet“.  Erst auf den zweiten Blick fällt auf: Es handelt sich um einen ganz normalen Linienbus und kein Feuerwehrauto. Das knallige  Design ist vielmehr eine Werbeaktion der Feuerwehr Kirchlengern.

 

„Wir suchen neue Mitglieder“, sagt Wehrführer Frank Rieke, „und da ist Kreativität gefragt.“ 

Irgendwann sei man auf die Idee gekommen,  einen Linienbus feuerwehrmäßig zu „verzieren“. Mit der Firma Stoffregen fand die Feuerwehr den passenden Partner für ihre außergewöhnliche Werbeaktion. Dirk Köstring, Geschäftsführer des ortsansässigen Omnibusunternehmens, willigte gleich ein und stellte einen seiner Busse als Werbeträger zur Verfügung. Ein Fachmann überklebte den gelben Originallack ringsherum mit roter und oberhalb der Fenster mit weißer Folie. Vier Blaulicht-Attrappen machen die Illusion vom Feuerwehrauto perfekt.   Der Bus ist jetzt im Stil eines Einsatzleitwagens 3 oder Großraumrettungswagens unterwegs. Solche Einsatzfahrzeuge gibt es allerdings nur bei den großen Berufsfeuerwehren.  „Steig ein! bei der Feuerwehr Kirchlengern“: Diese Werbebotschaft trägt der Linienbus nun in Kombination mit der Internetadresse „www.feuerwehr.kirchlengern.de“ durch die Elsegemeinde. Ein großes Bild, das sich in Höhe der Vorderachse befindet, zeigt zwei Jugendfeuerwehrleute mit Verkehrsleitkegel und Warndreieck während einer Übung. Frank Rieke ist sich sicher, dass die Werbung die gewünschte Wirkung erzielen werde. Der Bus sei tagtäglich unterwegs und die Werbebotschaft damit dauerhaft im Straßenverkehr präsent. Nicht nur die Fahrgäste, sondern auch Autofahrer, Zweiradfahrer und Passanten würden auf diese Weise erreicht. „Dadurch dass der Bus auf verschiedenen Linien eingesetzt wird, ist er einfach überall zu sehen!“

 


Bereits seit einigen Tagen ist der feuerrote Linienbus des Omnibusunternehmens
Stoffregen in Kirchlengern im „Feuerwehreinsatz“. (Foto: Feuerwehr Kirchlengern)

 


Die Werbebotschaft ist klar: „Steig ein! bei der Feuerwehr Kirchlengern.“
(Foto: Feuerwehr Kirchlengern)

 

Schüler sollen den Weg zur Jugendfeuerwehr finden

Die Freiwillige Feuerwehr Kirchlengern zählt momentan 108 Aktive, davon 16 Frauen.  Sie versehen ihren ehrenamtlichen Dienst bei den Löschgruppen Kirchlengern, Kirchlengern-Mitte, Stift-Quernheim und Südlengern.  Außerdem gibt es beim Unternehmen Hettich eine Tagesalarmbereitschaft. Die Gruppe, zu der 16 Mitarbeiter gehören, unterstützt die Feuerwehr Kirchlengern bei zeitkritischen Einsätzen am Tag.  Damit immer ausreichend Feuerwehrleute  nachrücken, gibt es in der Elsegemeinde seit mittlerweile über 25 Jahren eine Jugendfeuerwehr, der zurzeit 50 Mitglieder angehören. Fünf Jugendliche wurden im vergangenen Jahr in die aktive Wehr übernommen. „Noch haben wir keine akuten Nachwuchssorgen“, sagt Rieke, „doch wir dürfen uns nicht zurücklehnen.“ Der Wehrführer hofft, dass sich besonders Schüler vom „Feuerwehrbus“ angesprochen fühlen und den Weg zur Jugendfeuerwehr finden. Es gilt die Werbebotschaft, die auf der großen Heckscheibe prangt: „Wir sind die Jugend von heute. Und die Retter von morgen.“

 

Weitere Aktionen lassen aufhorchen

Die Feuerwehr Kirchlengern sorgt noch mit anderen Werbeaktionen für Aufmerksamkeit. Wer aus der Jugendfeuerwehr kommt und mit Interesse bei der (Feuerwehr-)Sache bleibt, dem bezahlt die Gemeinde beispielsweise den Autoführerschein. Doch damit nicht genug. Bürgermeister Rüdiger Meier verkündete während der Jahreshauptversammlung Ende Februar: „Wir setzen als Gemeinde eine Werbeprämie für jeden Aktiven aus,  der nachhaltig ein neues Mitglied anwirbt!“ (Infos: Feuerwehr Kirchlengern, Redaktion: kfv-herford.de)

 

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Umgebaute Linien- und Reisebusse sind bei der Feuerwehr im Einsatz, um Menschen
zu betreuen oder medizinisch zu versorgen. Bei einigen großen Berufsfeuerwehren
gibt es auch Einsatzleitwagen auf der Basis von Omnibusfahrgestellen. Das Foto zeigt
den Großraumrettungswagen der Feuerwehr Hannover auf Basis eines Mercedes-Benz Citaro.
(Foto: FDB Frank Brinkmann, Wikipedia)