Gemeinsamer Grundlehrgang der Feuerwehren Kirchlengern u. Löhne abgeschlossen
Kirchlengern/Löhne. Ein Autofahrer hat einen Radfahrer übersehen. Der Radler ist nach dem Zusammenprall im Bereich der Motorhaube mit den Füßen eingeklemmt. Er ist ansprechbar und sein Kreislauf stabil. Einsatzkräfte aus Kirchlengern und Löhne sind schnell zur Stelle. Sie übernehmen zunächst die Erstversorgung des „Verletzten“ und anschließend seine technische Rettung. Zum Glück handelt es sich nur um eine Übung, die den Abschluss des diesjährigen Grundlehrgangs bildet.
Die Feuerwehren aus der Elsegemeinde und der Werrestadt bilden ihren Nachwuchs gemeinsam aus. „Das hat sich seit vielen Jahren bewährt“, meinte Matthias Kuhle, Ausbildungsbeauftragter bei der Feuerwehr Kirchlengern. An dem aktuellen Lehrgang nahmen 19 Feuerwehrleute mit Erfolg teil. Es handelte sich um den zweiten und letzten Teil der Grundausbildung.
Breites Wissensspektrum vermittelt
Den Feuerwehrschülern wurde ein breites Spektrum an Feuerwehrwissen vermittelt. Während der Brand- und Löschlehre ging es beispielsweise um die Einteilung der brennbaren Stoffe. Sie werden den Brandklassen A, B, C, D und F zugeordnet. So können die Feuerwehrleute im Notfall schneller das richtige Löschmittel auswählen. Nicht jeder Brand lässt sich nämlich mit Wasser löschen. „Oft sind Löschschaum oder Kohlendioxid die wirkungsvolleren Alternativen“, erläuterte Kuhle. Die Löschwasserentnahme, Grundtätigkeiten beim Löscheinsatz, Besonderheiten beim Brandsicherheitsdienst und die Grundsätze der Mechanik gehörten ebenfalls zu den Unterrichtsthemen. Die Zahl der Technischen Hilfeleistungen ist in den letzten Jahren gestiegen. Dazu zählen Hochwasser- und Sturmeinsätze, aber auch schwere Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen. Deshalb trainierten die „Feuerwehr-Azubis“ während der praktischen Ausbildung intensiv den Umgang mit den hydraulischen Rettungsgeräten, wie Schere, Spreizer und Rettungszylindern. Einen weiteren Schwerpunkt bildete die Brandbekämpfung. Das Ausbilderteam forderte vom Feuerwehrnachwuchs den zügigen Aufbau eines Löschangriffs. „Dabei wurde der komplette Ablauf von der Wasserentnahme bis zur Vornahme der Strahlrohre geübt“, schilderte Kuhle.
Während der Abschlussprüfung Können unter Beweis gestellt!
Am Ende stellten sich die Teilnehmer des Grundlehrgangs einer theoretischen und praktischen Prüfung. Sie demonstrierten zunächst die Rettung des Fahrradfahrers und anschließend einen Löschangriff mit B-Rohr und zwei C-Rohren. Die Prüfungskommission unter Leitung von Frank Rieke (Kirchlengern) und Christian Ehlert (Löhne) zeigte sich im Anschluss überaus zufrieden. Sie bescheinigte dem Lehrgang wenig Fehler, viel Ehrgeiz und vor allem Teamfähigkeit. Die Feuerwehrnachwuchskräfte dürfen nun an weiterführenden Lehrgängen und Seminaren des Kreisfeuerwehrverbandes Herford teilnehmen.
Frank Rieke bedankte sich bei allen Teilnehmern und Ausbildern. „Ihr habt viele Stunden Eurer Freizeit zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger in Kirchlengern und Löhne investiert!“ Rieke richtete ebenfalls ein besonderes Dankeschön an die Firmen Glaswerke Haller, Drekopf und Wachtmann, die ihre Betriebsgrundstücke als Übungsgelände zur Verfügung gestellt hatten. Die Wachtmann Rohstoffhandel GmbH hatte dem Lehrgang zusätzlich alte Schrottautos für das Training mit den hydraulischen Rettungsgeräten zur Verfügung gestellt. (Redaktion: kfv-herford.de)
Infos: Feuerwehr Kirchlengern
Fotos: Karsten Nordsieck
Der Prüfungstag ist gekommen: Ausbilder Tim Erdbrügger erläutert der Gruppe die Einsatzlage. Prüfer Christian Ehlert (l) aus Löhne und
Klaus Westerholz (r) aus Kirchlengern stehen bereit, um die Leistungen der Feuerwehrneulinge zu begutachten.
19 junge Feuerwehrleute aus Kirchlengern und Löhne haben ihre Grundausbildung abgeschlossen.