Exklusivführung an der Kreisfeuerwehrzentrale/Kreisleitstelle
Kreis Herford/Hiddenhausen. Die Kreisfeuerwehrzentrale in Hiddenhausen-Eilshausen ist in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden. Das wurde bereits im Sommer groß gefeiert. Beim Tag der offenen Tür erwarben rund 150 Kinder spielerisch ihr „Feuerwehrdiplom“. Sie nahmen damit automatisch an einer Verlosung teil. Jamie (6) aus Herford, Fabian (6) aus Löhne und Jonas (5) aus Vlotho wurden anschließend als Gewinner gezogen. Die Drei lösten am vergangenen Samstag (3.11.2018) ihren Preis ein und erlebten an der Kreisfeuerwehrzentrale und der benachbarten Kreisleitstelle eine exklusive Führung mit vielen interessanten und spannenden Momenten.
Zu dem besonderen Ereignis hat Jamie ihre Schwester Fiona (8) und Freundin Josefine (6) mitgebracht, Fabian kommt zusammen mit Schwester Valerie (5) und Jonas gemeinsam mit Bruder Marlon (3). Silke Vahrson-Hildebrand, die Leiterin des Kreisordnungsamtes, begrüßt die kleine Kinderschar und ihre Eltern in einem der Schulungsräume. „Ich bin mir sicher, dass Ihr heute noch einmal einen tollen Tag bei der Feuerwehr erleben werdet!“ Abteilungsleiter Bernd Kirchhoff erläutert anschließend das Programm, während die Kinder gespannt an ihren Capri-Sonnen saugen.
Alarm per Mausklick ausgelöst
Zunächst geht es zur Kreisleitstelle. Die Notrufnummer der Feuerwehr, also die 112, kennen die Knirpse bereits. Das haben sie beim „Feuerwehrdiplom“ unter Beweis gestellt. Doch in der „Kommandozentrale“, dort wo die Notrufe aus dem gesamten Kreis Herford auflaufen und die Feuerwehr und der Rettungsdienst alarmiert werden, sind sie zuvor noch nie gewesen. Auf die Kinder wirkt die geballte Technik ein bisschen so, wie die Steuerzentrale von Raumschiff Enterprise. Jörg Schumacher ist einer von mehreren Disponenten, die an diesem Vormittag Dienst haben. Er fragt Jonas nach seiner Anschrift. Sekunden später erscheint das Zuhause des Kleinen als Luftbildaufnahme auf dem Computerbildschirm. Jörg Schumacher kennt jetzt auch die Geburtsdaten des Fünfjährigen und seines kleinen Bruders. Jonas ist begeistert: Was der Computer nicht alles so weiß! „Ganz wichtig ist, dass Ihr alle Eure Adresse kennt, um im Notfall Hilfe herbeirufen zu können“, erklärt der erfahrene Disponent. Anschließend löst Josefine per Mausklick einen Alarm aus und der Funkmeldeempfänger, den Freundin Jamie in den Händen hält, beginnt zu brummen und zu piepsen. Für die Kinder wird es nun Zeit, das neue Wechsellader-Fahrzeug der Feuerwehrzentrale näher kennenzulernen.
Milchkanne an den Haken genommen
Feuerwehrmann Sascha Bentrup dirigiert eine Metall-Milchkanne, die als symbolisches Gewicht am 15 Meter langen Kranausleger des 26-Tonners hängt, mit der Fernsteuerung durch die Luft. Fabian, der zwischenzeitlich Helm, Handschuhe und eine rote Weste mit der Aufschrift „Einheitsführer Kreisfeuerwehrzentrale“ trägt, darf ihn als erstes dabei unterstützen. Mutter Maria schildert den Sechsjährigen, der seit diesem Jahr die Grundschule besucht, als technikbegeistert. „Im Sommer hat er beim Tag der Bundeswehr in Wunstorf sogar schon im Cockpit eines Flugzeugs gesessen!“ Zwischenzeitlich ist Landrat Jürgen Müller ebenfalls vor Ort. Mit Feuerwehrhelm und Einsatzjacke ausgerüstet setzt er sich hinter das Steuer des WLF 26-Kran, ohne das riesige Auto allerdings zu starten. Jamie und Schwester Fiona nehmen auf dem Beifahrersitz Platz. Dann „dudelt“ erneut der Funkmeldeempfänger. Im Keller der Kreisfeuerwehrzentrale wird „Hotti“ vermisst. Holger Klann, Mitarbeiter der Kreisleitstelle und stellvertretender Kreisbrandmeister, erläutert Jonas und Fiona die Funktionsweise der Wärmebildkamera. „Das Gerät erfasst die Wärmestrahlung der einzelnen Gegenstände. Je wärmer sie sind, desto heller werden sie abgebildet!“ Die Beiden finden sich mit der modernen Technik sofort zurecht und haben die Übungspuppe schnell gefunden. Weiter geht es in der Fahrzeughalle. Dort bewegen die Kinder eine 300 Kilogramm schwere Betonplatte mit einem pneumatischen Hebekissen. Sascha Bentrup zeigt ihnen, wie das Steuergerät bedient wird. Schließlich dürfen die kleinen Gäste noch die Mobile-Atemschutz-Übungsstrecke „Mobas“ inspizieren. Unzählige Male krabbeln sie durch das 30 Meter lange Gitterboxenlabyrinth und testen gemeinsam mit den Feuerwehrleuten die Endlosleiter.
Zur Stärkung gibt es leckere Hotdogs und erfrischende Getränke. Am Ende bekommt der Nachwuchs noch T-Shirts und Ansteckbutton überreicht, auf denen das Wechsellader-Fahrzeug der Kreisfeuerwehrzentrale abgebildet ist. Kinder und Eltern sind von der Exklusivführung gleichermaßen begeistert. Und Kreisordnungsamtsleiterin Silke Vahrson-Hildebrand ist sich sicher: „Das war eine gute Werbung für die Kinderfeuerwehr, die sich im Kreis Herford im Aufbau befindet!“
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Jonas (5) hat mit Erfolg sein „Feuerwehrdiplom“ erworben und gehört zu den Gewinnern der Exklusivführung an der Kreisfeuerwehrzentrale/Kreisleitstelle.
Disponent Jörg Schumacher (r) zeigt ihm und Vater Waldemar, wie die Notrufe abgewickelt werden.
Noch fehlt Josefine (6) der Überblick.
Jörg Schumacher zeigt ihr, wie der Alarm per Mausklick ausgelöst wird.
Sekunden später dudelt der Funkmeldeempfänger, den Jamie (6) in den Händen hält.
Sind unzertrennlich: (v.l.) Jamie (6), Fiona (8) u. Josefine (6)
Sascha Bentrup hat eine alte Milchkanne an den Kranhaken des Wechsellader-Fahrzeugs genommen, die er ...
... gemeinsam mit Fabian (6) durch die Luft dirigiert.
Landrat Jürgen Müller ist ebenfalls vor Ort.
(v.l.) Fiona u. Jamie haben im WLF 26-Kran Platz genommen.
Holger Klann erläutert, wie die Wärmebildkamera funktioniert.
Die Übungspuppe „Hotti“ hat der Nachwuchs damit schnell gefunden.
Jonas bedient per Steuergerät ein pneumatisches Hebekissen, mit dem er ...
... eine schwere Betonplatte bewegt. Währenddessen behält Sascha Bentrup alles im Blick.
(v.l.) Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier, Alexandra Weiß u. Sohn Marlon (3)
Josefine testet das Gitterboxenlabyrinth der Mobilen-Atemschutz-Übungsstrecke „Mobas“.
Jamie (l) und Schwester Fiona krabbeln gemeinsam mit Vater Michael durch „die Strecke“.
Fabian (6) und Schwester Valerie (5) am Eingang des Labyrinths.
Die Endlosleiter bereitet den Kindern ebenfalls viel Spaß.
Mit vereinten Kräften wird der ausgefahrene Erker der Übungsanlage zurückgeschoben.
(Das erledigt natürlich ein Elektromotor. Aber die Kinder müssen ja nicht alles Wissen!)
Zur Stärkung gibt es leckere Hotdogs und ...
... T-Shirts zur Erinnerung.
Am Ende sind Kinder und Eltern gleichermaßen begeistert.
„Maschinist Jonas“ strahlt: „Besonders die Einsätze fand ich toll!“