Jahreshauptversammlung 2017 der Feuerwehr Rödinghausen
Rödinghausen. Der Feuerwehr Rödinghausen fehlt der Nachwuchs. Im vergangenen Jahr schrumpfte ihre Jugendfeuerwehr besonders stark. Mit einer Kinderfeuerwehr will die Wehrführung jetzt gegenlenken. „Das Thema wird für das Jahr 2018 einen hohen Stellenwert haben“, meinte Wehrführer Rudi Altehoff während der 38. Jahresdienstbesprechung, die am Gründonnerstag (29.03.2018) im Haus des Gastes stattfand. Am Ende der Versammlung übte die Mannschaft ganz demokratisch Kritik. Die Anlässe dazu boten das bereits seit geraumer Zeit nicht mehr einsatzbereite Wechselladerfahrzeug und der fehlende Internetauftritt der Wehr.
Altehoff führte gemeinsam mit seinen beiden Stellvertretern, Peter Mende und Andreas Paul, durch das Programm der Hauptversammlung, an der die vier Feuerwehreinheiten der Gemeinde sowie Abordnungen der Jugendfeuerwehr und der Ehrenabteilung teilnahmen. Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer kam in seinem Grußwort noch einmal auf das Orkantief „Friederike“ zu sprechen. „Ich habe im Gerätehaus Schwenningdorf die Einsatzsituation begleiten dürfen und ich habe erlebt, dass Ihr hervorragende Arbeit geleistet habt.“ Der Verwaltungschef lobte die gute Jugendarbeit. „Ich finde es beeindruckend, mit welcher Begeisterung die Jugendlichen dabei sind. Das ist sicherlich ein wichtiger Bestandteil für die Zukunft des Ehrenamtes!“ Er ging anschließend auf die Feuerwehr-Investitionen der Gemeinde ein. Im Haushaltsjahr 2017 seien für diesen Bereich rund 980.000 Euro eingestellt, jedoch nur 490.000 Euro verausgabt worden. „Wir haben einen relativ hohen Betrag nicht umsetzen können“, musste Vortmeyer angesichts der Zahlen zugeben. „Das macht es erforderlich, gemeinsam mit der Wehrführung Investitionsprozesse zu beschleunigen!“ Der Neubau des Gerätehauses für den Löschzug Kilver ist das momentan größte Feuerwehrprojekt der Wiehengemeinde. Er läuft mittlerweile auf Hochtouren, nachdem es zunächst große zeitliche Verzögerungen gegeben hatte. Wie bereits berichtet, errichtet ein Dienstleister aus der Privatwirtschaft den Neubau. Die Gemeinde wird anschließend als langfristige Mieterin Teil der Zweckgesellschaft. Das neue Gerätehaus soll nach den Worten des Bürgermeisters noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden.
Die Jahresdienstbesprechung der Feuerwehr Rödinghausen findet wie gewohnt im Haus des Gastes statt.
Aktive Wehr weiterhin gut aufgestellt!
Die Feuerwehr Rödinghausen zählte Ende vergangenen Jahres 191 Mitglieder. Beim Löschzug Kilver und den Löschgruppen Bieren, Rödinghausen und Schwenningdorf versahen insgesamt 132 Aktive ihren Dienst. Die Zahl konnte gegenüber 2016 (133 Aktive) gehalten werden. Feuerwehrchef Altehoff sah die Wehr in diesem Bereich weiterhin „gut aufgestellt“. Sorge bereitete ihm dafür die Entwicklung der Jugendfeuerwehr, die in den vergangenen Monaten auf 27 Mitglieder geschrumpft ist. Vor allem die Gruppe im Norden leidet unter Personalmangel. Das Freizeitangebot in der Gemeinde sei groß. Alle Vereine seien daran interessiert, junge Leute zu akquirieren, so Altehoff. Mit einer Kinderfeuerwehr will die Wehr nun für neue Mitglieder sorgen. „Die ersten Schritte sind bereits gemacht. Ich hoffe, dass wir im Sommer starten können!“
Lage so ruhig, wie lange nicht mehr
Lediglich 60 Mal sind die Wehrleute der Kurgemeinde im vergangenen Jahr ausgerückt. Sie löschten sieben Brände und leisteten in 46 Fällen technische Hilfe. Mit neun Einsätzen war der Juli am arbeitsreichsten. Die Zahl der Arbeitsstunden summierte sich auf 1.865. „Insgesamt waren es so wenige Einsätze, wie schon lange nicht mehr“, stellte stellv. Wehrführer Peter Mende fest. Der einzige Großbrand des Jahres hatte sich im Sommer im Ortsteil Kilver ereignet. Damals drohte ein Stoppelfeldbrand außer Kontrolle zu geraten und auf ein Wohnhaus sowie angrenzendes Waldgebiet überzugreifen. Mende erinnerte aber auch an die schweren Verkehrsunfälle im letzten Jahr. Im Januar waren ein 16-jähriger Radfahrer und 24-jähriger Motorradfahrer auf der Kreuzung Kilverstraße/ Bruchmühlener Straße/ In der Lage zusammengeprallt und noch an der Unfallstelle verstorben. „Die schlimmen Bilder sind noch im Kopf!“
Durch den Alten Elbtunnel marschiert
Kerstin Bremförder und Achim Honerkamp berichteten über die Aktivitäten der Jugendfeuerwehr. Sie beteiligte sich mit einem Kaffee- und Kuchenverkauf am Boßelturnier in Kilver und zeigte sich bei der Müllsammelaktion in Rödinghausen engagiert. Außerdem waren die Jungfeuerwehrleute bei der Leistungsspangenabnahme in Bielefeld erfolgreich. Während des Kreisjugendzeltlagers in der Lüneburger Heide unternahm die Jugendgruppe aus dem Süden einen Ausflug zum Tierpark Hagenbeck in Hamburg. Danach, so schilderte Jugendwart Honerkamp, sei man ganz ohne Zauberei zu Fuß unter der Elbe hindurch gelaufen. „Der Alte Elbtunnel hat das möglich gemacht!“
Die Ehrenabteilung zählte Ende letzten Jahres 32 Mitglieder. 18 von Ihnen gehörten zur Aktivgruppe, die sich an den regelmäßigen Veranstaltungen der Einheit beteiligten, wie ihr Vorsitzender Egon Sundermeier erläuterte. Er stellte mit Bedauern fest, dass der Ehrenabteilung durch die Anhebung der Altersgrenze für den aktiven Dienst auf 67 Jahre ganze sieben Jahrgänge fehlen. „Wir haben dadurch ein großes Problem!“ Dafür blickte der Ehrengemeindebrandmeister erwartungsfroh auf den 17. November 2018. Dann wird die Feuerwehr Rödinghausen zum 4. Mal nach 1994, 2000 und 2009 das Jahrestreffen der Ehrenabteilungen aus dem gesamten Kreis Herford ausrichten. Einen herzlichen Dank richtete Sundermeier schon jetzt an alle, die dafür Verantwortung tragen.
Andreas Paul: „Das war Kameradschaft pur!“
Stellv. Wehrführer Andreas Paul erinnerte an das letztjährige Feuerwehrverbandsfest, das die Löschgruppe Schwenningdorf ausgerichtet hatte. Über vier Tage hinweg war den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm - von der Schauübung bis zum Festgottesdienst – geboten worden. „Es ist heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr, ein Fest in dieser Größenordnung zu organisieren!“, so Paul, der sich für die Unterstützung aus allen vier Feuerwehreinheiten bedankte. „Das war Kameradschaft pur!“ Die diesjährige Veranstaltung wird allerdings kleiner ausfallen. Im September, so sehen es die Planungen vor, findet im Festzelt am Gerätehaus Bieren das zweitägige Feuerwehrverbandsfest 2018 statt.
Wolfgang Hackländer, der in Kürze als Kreisbrandmeister in den Ruhestand tritt, bedankte sich bei den Feuerwehrleuten der Kurgemeinde für die vertrauensvolle Zusammenarbeit. „Es hat mir immer Freude gemacht, hier her zu kommen!“ Der scheidende Feuerwehrchef erinnerte an zwei besondere Ereignisse in diesem Jahr: Der Kreisfeuerwehrverband wurde vor 30 Jahren gegründet und die Kreisfeuerwehrzentrale besteht seit 50 Jahren. „Ich denke, das müssen wir feiern!“
Rudi Altehoff: „Wir arbeiten daran!“
Am Ende der Jahreshauptversammlung gab es auch kritische Töne. Aus den Reihen der Mannschaft wurde die Frage gestellt, wann es wieder ein einsatzfähiges Wechselladerfahrzeug gebe. Das Auto mit Abrollbehälter-Schlauch war bereits im Oktober 2016 außer Betrieb genommen worden. Es müsste aufwendig umgerüstet werden, um die Feuerwehrnorm zu erfüllen. Bürgermeister Vortmeyer versprach, dass innerhalb der nächsten vier Wochen eine konkrete Entscheidung falle, ob das Wechselladerkonzept fortgeführt werde. Außerdem wurden der fehlende Internetauftritt und die fehlende Präsens in den Sozialen Netzwerken kritisiert. Dass die Außendarstellung der Wehr wesentlich besser sein könnte, musste auch Wehrführer Rudi Altehoff zugeben. „Das ist etwas, woran wir arbeiten!“
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Ehrungen langjähriger Mitglieder während der Jahreshauptversammlung
Feuerwehrehrenzeichen in Gold des Landes NRW für 35-jährige aktive Mitgliedschaft
Holger Gerlach
Beförderungen während der Jahreshauptversammlung
Zum Feuerwehrmann/ zur Feuerwehrfrau
Tim Kammermann
Florian Melzer
Christian Schlattmeier
Viktoria Bunz
Luisa Hagemeier
Joshua-Cederic Pont-Franke
Martin Otto
Zum Hauptfeuerwehrmann
Niklas Dettmer
Tobias Johanningmeier
Zum Unterbrandmeister
Dennis Moor
Tobias Pilan
Daniel Altehoff
Zum Brandmeister
Florian Bendig
Pascal Jädicke
Jan Pascal Lamsfuß
David Wiethölter
Zum Hauptbrandmeister
Uwe Schmeißer
Zum Brandinspektor
Marcel Breitenfeld
Stefan Hambürger
Zum Brandoberinspektor
Claus Diemann
Jens Rüter
Andreas Barre
Einsetzungen und Verabschiedungen während der Jahreshauptversammlung
Verabschiedung aus der Dienststellung als stellv. Löschgruppenführer
Uwe Schmeißer
Verabschiedung aus der Dienststellung als Löschgruppenführer
Andreas Paul
Verabschiedung aus der Dienststellung als Zugführer Nord
Andreas Paul
Einsetzung in die Dienststellung als Löschgruppenführer
Uwe Schmeißer
Einsetzung in die Dienststellung als stellv. Löschzugführer
Sascha Keast
Einsetzung in die Dienststellung als Zugführer Nord
Claus Diemann
Wehrführer Rudi Altehoff und …
… seine beiden Stellvertreter, (v.l.) Peter Mende und Andreas Paul, präsentieren die
Daten und Fakten des vergangenen Feuerwehrjahres.
Ein PKW-Brand und mehrere …
… schwere Verkehrsunfälle fordern die Wehrleute.
Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer : „Ihr habt hervorragende Arbeit geleistet!“
Kerstin Bremförder und …
… Achim Honerkamp berichten über die Jugendarbeit des vergangenen Jahres.
Erste-Hilfe gehört ebenso zum Programm wie …
… die Abnahme der Leistungsspange.
Ehrengemeindebrandmeister Egon Sundermeier blickt erwartungsfroh auf den
17. November 2018. Dann richtet die Feuerwehr Rödinghausen das Jahrestreffen
aller Ehrenabteilungen aus dem Kreis Herford aus.
Stellv. Wehrführer Andreas Paul berichtet über das Feuerwehrverbandsfest 2017.
KBM Wolfgang Hackländer: „Es hat mir immer Freude gemacht, nach Rödinghausen zu kommen!“
Für das Wechselladerfahrzeug mit Abrollbehälter-Schlauch soll eine schnelle Lösung gefunden werden.
Holger Gerlach (Mitte) wird für 35-jährige aktive Mitgliedschaft mit dem
Feuerwehrehrenzeichen in Gold geehrt. (v.l.) Bürgermeister Ernst-Wilhelm
Vortmeyer, KBM Wolfgang Hackländer und Wehrführer Rudi Altehoff gratulieren.
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung stehen noch einige Beförderungen auf dem Programm.
Beförderungen zum Feuerwehrmann/ zur Feuerwehrfrau
Beförderungen zum Unterbrandmeister
Beförderungen zum Brandmeister
Uwe Schmeißer (4. v.l.) erhält seine Beförderungsurkunde zum Hauptbrandmeister.
Beförderungen zum Brandinspektor: (3. u. 4. v.l.) Stefan Hambürger u. Marcel Breitenfeld
Beförderungen zum Brandoberinspektor: (3., 4. u. 5. v.l.) Andreas Barre, Claus Diemann und Jens Rüter
(v.l.) Wehrführer Rudi Altehoff, Sascha Keast (neuer stellv. Löschzugführer), Uwe
Schmeißer (neuer Löschgruppenführer), Claus Diemann (neuer Zugführer Nord)
sowie die beiden stellv. Wehrführer Andreas Paul und Peter Mende
Gruppenfoto der Geehrten und Beförderten sowie der verabschiedeten und neu eingesetzten Führungskräfte