Leistungsspangenabnahme der Deutschen Jugendfeuerwehr in Kirchlengern
Kirchlengern. Einer für alle, alle für einen: Unter diesem Leitspruch, der den Teamgedanken bei der Feuerwehr besonders gut beschreibt, fand am vergangenen Samstag (7.07.2018) die Leistungsspangenabnahme der Deutschen Jugendfeuerwehr in Kirchlengern statt. 14 Jugendgruppen, die hauptsächlich aus Ostwestfalen-Lippe angereist waren, nahmen an dem Wettbewerb teil. Sie demonstrierten einen Löschangriff, führten eine Schnelligkeitsübung vor, beantworteten Wissensfragen und zeigten sportlichen Ehrgeiz. Am Ende erhielten alle 101 Bewerber das begehrte Leistungsspangenabzeichen und damit die höchste Auszeichnung während der Jugendfeuerwehrzeit. Peer Grieger, Abnahmeberechtigter der Deutschen Jugendfeuerwehr und stellvertretender Landesjugendfeuerwehrwart, bescheinigte ihnen gute Leistungen.
Gruppe Kirchlengern 1 ist zur Schnelligkeitsübung angetreten. Hauptschiedsrichter Uli Pörtner (r) gibt letzte Informationen weiter, ...
… bevor die Jugendlichen loslegen.
Am Morgen sind die Jugendgruppen, zu denen jeweils neun Jungfeuerwehrleute gehören, auf dem Sportplatz der Erich-Kästner-Gesamtschule in Reih und Glied angetreten. Nach der Begrüßung durch Landrat Jürgen Müller, Peer Grieger und Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier marschieren sie in ihren blauen Uniformen blockweise zu den einzelnen Stationen. Die Löschübung findet auf dem Rasenplatz statt. Zwei Bahnen sind dafür vorgesehen. Es gehe darum, zügig und vor allem fehlerfrei zu arbeiten, sagt Hauptschiedsrichter Thorsten Schlüter (Vlotho). Gerade ist die Gruppe aus Lennestadt (Kreis Olpe) am Start. Till (14), der die Aufgabe des Gruppenführers übernommen hat, gibt den Einsatzbefehl: „Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit 1. C-Rohr zum linken Brandabschnitt über den Platz vor!“ Dann legen die Jungs aus dem Sauerland los. Wasser- und Schlauchtrupp kuppeln die vier schweren Saugschläuche routiniert zusammen. Nachdem Enrico (15) die Halteleine angelegt und Maschinist Yannik (15) die Saugleitung mit der Tragkraftspritze verbunden hat, ist die Wasserversorgung sichergestellt. In der Zwischenzeit haben Angriffstrupp und Melder bereits das Schlauchmaterial über die 70-Meter-Distanz in Richtung Zielfeuer verlegt. „1. C-Rohr Wasser marsch!“, ruft Dustin (15), der gemeinsam mit Nico (15) den Angriffstrupp bildet. Am Ende bleiben die Lennestädter fehlerfrei und überzeugen durch ihr gutes Auftreten. Thorsten Schlüter vergibt deshalb in beiden Kategorien die Höchstpunktzahl. Auf dem abgesperrten Hagedorner Kirchweg, der direkt hinter dem Schulgelände verläuft, findet die Schnelligkeitsübung statt. Die Vorgabe lautet hier, acht C-Schläuche - möglichst ohne Drehung - zu einer 120 Meter langen Leitung zusammenzukuppeln. „Maximal 75 Sekunden dürfen die Gruppen dafür brauchen“, erläutert Hauptschiedsrichter Uli Pörtner. Die Nachwuchsfeuerwehrleute drücken deshalb aufs Tempo und machen kaum Fehler, sodass sie in diesem Wettbewerbsteil ebenfalls überzeugen können.
Sportlicher Teil wird zur schweißtreibenden Angelegenheit
Das hochsommerliche Wetter lässt die Leistungsspangenabnahme zu einer schweißtreibenden Angelegenheit werden. Eine Mineralwasserkiste gehört deshalb zur wichtigsten Zusatzausrüstung jedes Teilnehmerteams. Die Wärme verlangt den Jugendlichen besonders beim 1.500-Meter-Staffellauf einiges ab. „Hier muss jeder 100 Prozent geben“, meint Jonas (17) von der Jugendfeuerwehr Bielefeld-Ost. Der Jungfeuerwehrmann ist im Übrigen überzeugt: „Wenn wir als Team zusammenhalten, klappt das!“ Und er behält Recht. Die Bielefelder Nachwuchsblauröcke brauchen für den Lauf über die Tartanbahn deutlich weniger als die geforderten 4:10 Minuten. Beim Kugelstoßen zeigen die Jugendlichen im Alter zwischen 15 und 18 Jahren ebenfalls sportlichen Ehrgeiz. Kristian (16) stemmt die vier Kilogramm schwere Stahlkugel alleine 9,28 Meter weit. Er gehört zur Jugendfeuerwehr Lügde-Wörmketal/Rischenau, die eine Gesamtweite von 66,67 Metern erreicht und damit deutlich über der geforderten Mindestweite von 55 Metern liegt. Das wird von Hauptschiedsrichter Michael Huß (Herford) mit „guten Noten“ belohnt. Während der mündlichen Prüfung werden die jugendlichen Brandschützer schließlich noch nach ihrem theoretischen Feuerwehrwissen, etwa zur Beladung eines Schlauchwagens 2000 und den Feuerwehrdienstvorschriften, befragt.
Bis zu vier Wertungspunkte vergeben die Schiedsrichter für die einzelnen Disziplinen nach den Richtlinien der Deutschen Jugendfeuerwehr. Zehn Gesamtpunkte und mindestens ein Punkt an jeder Station sind für eine erfolgreiche Teilnahme erforderlich.
Es geht darum, eine 120 Meter lange C-Leitung ohne Schlauchdreher zu verlegen.
„Spangen“ für die Jugend, Ehrennadel für den Kreisbrandmeister
Nach einem anstrengenden Wettbewerb, der etwa fünf Stunden gedauert hat, ist es schließlich soweit: Als Lohn für die gezeigten Leistungen bekommen die jungen Feuerwehrleute die Leistungsspangenabzeichen verliehen. Glückwünsche gibt es von den Ehrengästen, darunter Kirchlengerns Bürgermeister Rüdiger Meier und Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer, die im Anschluss die „Spangen“, 101 werden an diesem Tag vergeben, persönlich an die Uniformen der Mädchen und Jungen heften. Zum Abschluss würdigt Peer Grieger die Leistungen des scheidenden Kreisbrandmeisters. „Du bist der Jugendfeuerwehr sehr verbunden und hast ihre Arbeit in allen Belangen unterstützt“, sagt er, der Wolfgang Hackländer dafür mit der goldenen Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Nordrhein-Westfalen auszeichnet.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Stichwort: Leistungsspangenabnahmen im Kreis Herford
Am vergangenen Samstag fand zum fünften Mal eine Leistungsspangenabnahme im Kreis Herford statt. Der erste Wettbewerb liegt schon lange zurück: 1974 traten in Löhne-Gohfeld 50 Gruppen an. Es folgten Abnahmen in Kirchlengern (1998) und Vlotho (2003 und 2008).
-Vo-
Team Lennestadt (Kreis Olpe) und …
… Hiddenhausen-Eilshausen starten anschließend.
Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier und Landrat Jürgen Müller behalten alles im Blick.
Das Schiedsrichterteam aus Löhne: (v.l.) Dirk Remmert, Cornelia Pörtner, Uli Pörtner, Marcel Eisen und Benjamin Pörtner.
Team Lügde-Wörmketal/Rischenau (Kreis Lippe) beim Kugelstoßen
Kristian (16) stemmt die Kugel 9,28 Meter weit.
Gruppe Kirchlengern 2 nimmt den Wettbewerbsteil als nächstes in Angriff.
Es folgen die Mannschaften aus Willebadessen (Kreis Höxter) und …
… Schieder-Schwalenberg (Kreis Lippe).
Das Schiedsrichtergespann mit (v.l.) Christian Lange (Enger), Michael Huß (Herford)
und Jessica Schellenberg (Herford).
In ihren orangefarbenen Shirts gut zu erkennen: Das Team von der Jugendfeuerwehr Bielefeld-Süd.
Block 2 (Bielefeld-Ost, Bad Salzuflen) marschiert zum Staffellauf.
Die Jugendfeuerwehr aus Bielefeld wärmt sich vor dem Start auf und …
… beschwört den Teamgeist.
Kurz darauf bekommt Läuferin Lia (17) das …
Startzeichen und das …
… Schiedsrichterteam aus Hiddenhausen (v.l. Yannick Ehlebracht, Fabian Stadelmann und Olaf Mohrmann)
drückt die Stoppuhren.
Team Lennestadt (Kreis Olpe) startet zum Löschangriff.
Das Kuppeln der Saugleitung und …
… Anbringen der Halte- und Ventilleine klappt reibungslos.
„Verteiler Wasser marsch!“
Geschafft: Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp haben ihre Strahlrohre in Stellung gebracht.
Team Marienmünster (Kreis Höxter) beim Verlegen der Saugleitung.
Gruppenführer Maurice (Gruppe Kirchlengern 1) und Hauptschiedsrichter Thorsten Schlüter (Vlotho) bei der Fehleranalyse.
Torben Bischoff, Marie Chaput und Lars Vienop (Feuerwehr Bünde) prüfen
das fachliche Wissen der Jugendfeuerwehrleute aus Herford-Schwarzenmoor.
Die Gruppen sind zur Verleihung der Leistungsspangen angetreten.
Kreisbrandmeister Wolfgang Hackländer (am Mikrofon): „Es hat sich gelohnt, dass Ihr hergekommen seid!“
Mattis (15) bekommt das Leistungsspangenabzeichen vom Kreisbrandmeister persönlich verliehen.
Es zeigt das Symbol der Deutschen Jugendfeuerwehr, umrahmt von Eichenlaub.
Kirchlengerns Bürgermeister Rüdiger Meier und …
… stellvertretender Kreisbrandmeister Bernd Kröger beteiligen sich ebenfalls an der Leistungsspangenvergabe.
Peer Grieger (r) richtet einen besonderen Dank an Kirchlengerns Jugendwart
Timo Bauer, der sich um die Organisation gekümmert hatte.
Ehrung für Wolfgang Hackländer (r): Peer Grieger zeichnet ihn mit der goldenen
Ehrennadel der Jugendfeuerwehr NRW aus.
Stellvertretender Kreisjugendfeuerwehrwart Markus Wonsch (r) überreicht ihm als
Dankeschön für die jahrelange Unterstützung der Jugendarbeit einen sommerlichen Blumenstrauß.