Rettungshubschrauber bringt Zweijährigen in Spezialklinik

Wohnungsbrand in Hiddenhausen-Lippinghausen

P1060059Hiddenhausen. Ein zweijähriger Junge ist bei einem Wohnungsbrand in Hiddenhausen schwer verletzt worden. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik nach Hamm geflogen. Zwei weitere Personen, darunter ein Feuerwehrmann, erlitten leichte Verletzungen. Das Unglück hatte sich Samstagnachmittag (23.02.2019) am Max-Frisch-Weg im Ortsteil Lippinghausen ereignet. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit zahlreichen Helfern vor Ort.

Gegen 15.20 Uhr spielten sich in dem Reihenhaus, das ganz in der Nähe des Hiddenhauser Rathauses liegt, dramatische Szenen ab. Offenbar war im Wohnzimmer der rechten Dachgeschosswohnung ein Feuer ausgebrochen. Eine Mutter und ihre beiden kleinen Kinder befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch in dem Appartement. Nachbarn bemerkten den Rauch und wählten den Notruf. Die Leitstelle löste daraufhin um 15.27 Uhr zunächst Alarm für den Löschzug Eilshausen sowie den Rettungsdienst und wenig später Großalarm für die Feuerwehr Hiddenhausen aus. Einsatzleiter Bernd Gante berichtete, dass die Lage vor Ort unübersichtlich gewesen sei. „Zunächst war nicht klar, ob sich noch Personen in der Brandwohnung befinden!“ Wenig später stellte sich heraus, die Mutter hatte sich und ihre beiden kleinen Kinder nach draußen retten können. Der zweijährige Junge erlitt durch die Flammen schwere Brandverletzungen. Ein Notarzt vom Klinikum Herford behandelte ihn im Rettungswagen der Feuerwehr Löhne. Rettungshubschrauber Christoph 13 flog den kleinen Jungen im Anschluss zum Evangelischen Krankenhaus nach Hamm, das auf Brandverletzungen spezialisiert ist. Die Mutter und ihr zweites Kleinkind blieben bei dem Unglück offenbar unverletzt.

Einsatzkräfte kämpfen sich mit der Wärmebildkamera voran

Einsatzkräfte der Feuerwehr Hiddenhausen übernahmen währenddessen die Brandbekämpfung. Der Angriffstrupp rückte über das verrauchte Treppenhaus in die rechte Dachgeschosswohnung vor. „Wir hatten durch den dichten Brandrauch keine Sicht“, schilderte Jan Kuhle die Lage. Die beiden Einsatzkräfte kämpften sich deshalb mit der Wärmebildkamera voran. Kuhle berichtete außerdem von einer extremen Hitze. Die Feuerwehrleute kühlten deshalb den Brandrauch mit dem Hohlstrahlrohr. Sie lokalisierten das Feuer schließlich im Wohnzimmer und löschten die Flammen. „Die Zimmertür war bereits durchgebrannt!“ Die Bewohner der Nachbarwohnung hatten sich auf den Balkon an der Gebäuderückseite geflüchtet. Von dort brachte die Feuerwehr eine Frau und einen Mann mit der Drehleiter in Sicherheit. Eine ältere Dame, die sich zu Besuch am Max-Frisch-Weg aufgehalten hatte, betreuten die Wehrleute auf dem Balkon und führten Sie später durch das rauchfreie Treppenhaus nach draußen. Die Frau klagte über gesundheitliche Beschwerden, die von der Aufregung herrührten. Sie wurde vorsorglich im Krankenhaus Bünde untersucht. Im Verlaufe der Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann an der Schulter. Eine Rettungswagenbesatzung brachte den 23-Jährigen ins Klinikum Herford.
Aus Sicherheitsgründen hatte die Feuerwehr das betroffene Doppelhaus und ein benachbartes Wohnhaus räumen lassen. Die Leitstelle alarmierte die Betreuungskomponente des Roten Kreuzes. DRK-Helfer der Ortsverbände Herford-Land, Bünde und Löhne kümmerten sich daraufhin um die Bewohner, die zur nahen Pflegeeinrichtung „Haus Stephanus“ geführt worden waren. Leitender Notarzt Dr. Tim Lendzian und Marco Greve, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, überzeugten sich vom reibungslosen Ablauf.
Kreisbrandmeister Bernd Kröger und Stellvertreter Holger Klann machten sich vor Ort ein Bild der Lage. Sie zeigten sich, wie alle am Einsatz beteiligten Rettungskräfte, von den Ereignissen tief betroffen. Die Wohnung der Frau wurde durch das Feuer völlig zerstört. „Durch die Rußablagerungen im Treppenhaus ist auch das Nachbarappartement zurzeit nicht bewohnbar“, sagte Einsatzleiter Bernd Gante. Die übrigen Wohnungen blieben unversehrt, sodass die Bewohner noch am Abend in ihr Zuhause zurückkehren konnten. Brandermittler der Polizei nahmen unmittelbar nach Abschluss der Löscharbeiten die Ermittlungen zur Brandursache auf.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

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In einem Reihenhaus am Max-Frisch-Weg in Hiddenhausen-Lippinghausen ist am Samstagnachmittag ein Feuer ausgebrochen.

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Ein zweijähriger Junge wird bei dem Unglück schwer verletzt. Rettungshubschrauber Christoph 13 bringt ihn ...

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... in eine Spezialklinik nach Hamm.

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Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Hiddenhausen übernehmen die Brandbekämpfung.

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Der Rettungsdienst ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Er kümmert sich auch ...

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... um einen verletzten Feuerwehrmann.

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Die evakuierten Bewohner der beiden Doppelhäuser werden in der Pflegeeinrichtung „Haus Stephanus“ vom DRK betreut.