Zentraler Standort mit modernster Technik

Gerätehaus des Löschzugs Rödinghausen-Kilver offiziell in Betrieb genommen

Rödinghausen. Lange musste der Löschzug Kilver mit oder besser in einem Provisorium leben. Doch was lange währt, wird endlich gut: Am Freitag (16.03.2019) wurde das neue Gerätehaus-Süd, das an der Kilverstraße südlich der Grundschule Bruchmühlen entstanden ist, offiziell in Betrieb genommen.  Ein privater Investor hat den Neubau realisiert, den die Gemeinde nun für ihre Feuerwehr anmietet.  Die Ehrenamtlichen freuen sich über ihr neues Domizil, das gleichzeitig ein moderner Ausbildungsstandort ist. Und für die Bürger der Wiehengemeinde ist mit dem neuen Gerätehaus ein Stück weit mehr Sicherheit verbunden. Vertreter der Gemeinde, allen voran Bürgermeister Ernst-Wilhelm Vortmeyer, Planer, Handwerker, Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes und natürlich die Feuerwehrleute der Gemeinde waren bei der Schlüsselübergabe dabei.

 

 

 „Mit dem neuen Feuerwehrhaus haben wir eine modern gestaltete, äußerst funktionale und hervorragend ausgestattete kommunale Einrichtung geschaffen“, sagte Vortmeyer während der Einweihung. Es sei gelungen, eine gute Mischung aus einsatztaktischen Notwendigkeiten und den Ansprüchen der ehrenamtlichen Feuerwehrleute zu schaffen. Schließlich sei ein Feuerwehrgerätehaus immer auch ein Symbol für die Sicherheit. Es müsse für die Feuerwehrleute aber auch ein Ort der Kameradschaft sein. „Ich bin stolz darauf, dass wir das hier mit vereinten Kräften realisiert haben“, meinte Vortmeyer.

 

Vor dem neuen Gerätehaus Rödinghausen-Süd wehen die Fahnen des Löschzugs Kilver.
(Foto: André Storck, FW Rödinghausen)

 

(v.l.) Symbolische Schlüsselübergabe:
Gemeindebrandinspektor Rudi Altehoff, Kreisbrandmeister Bernd Kröger, Architekt Stefan Bäunker,
Bürgermeister
Ernst-Wilhelm Vortmeyer und Löschzugführer Bernd Wittkötter.
(Foto: Thomas Klüter,
Gemeindeverwaltung Rödinghausen)

 

 Anthrazitfarbene Fassade

Die Architektur des neuen Feuerwehrdomizils wirkt nüchtern, schlicht und gleichzeitig funktional. Der eingeschossige Sozialtrakt entstand in Massivbauweise, die Fahrzeughalle aus Sandwichelementen, ähnlich wie eine Industriehalle.  Ihre anthrazitfarbene Fassade mit der Aufschrift „Löschzug Kilver“ ist das auffälligste Merkmal des Neubaus, der in knapp einjähriger Bauzeit fertiggestellt wurde. Das Gebäude hat eine Gesamtnutzfläche von 725 Quadratmetern. Alleine  320 Quadratmeter misst die Stellfläche der Fahrzeughalle, sodass Platz für fünf Feuerwehrautos vorhanden ist. Die separaten Umkleideräume für Männer und Frauen sind sowohl von der Fahrzeughalle, als auch vom Sozialtrakt aus zu erreichen. Die Kleiderspinde mit Schwarz-Weißtrennung entstanden exakt nach den Wünschen der Feuerwehrleute: Sie messen eine Breite von 80 Zentimetern, 50 Zentimeter für die Einsatz- und 30 Zentimeter für die Privatkleidung. Außerdem verfügen sie jeweils über ein abschließbares Wertsachenfach, ein zusätzliches kleines Postfach und ein herausnehmbares Bodenblech. Der große Lagerraum ist ebenfalls im hinteren Bereich der Fahrzeughalle zu finden. Das Material, wie Ölbindemittel und Sandsäcke, lagert größtenteils in Gitterboxen, die auf Schwerlastregalen stehen. Die Halle ist an dieser Stelle zweigeschossig: Über eine Treppe gelangt man auf eine Empore und von dort weiter in das offene Lager für die Reserveausrüstung, die Kleiderkammer und den Technikraum. Der Schulungs- und Aufenthaltsraum mit offener Teeküche misst rund 78 Quadratmeter. Er bietet damit ausreichend Platz für die 41 Aktiven des Löschzugs. Im Sozialtrakt ist ebenfalls ein Büro- und Besprechungsraum zu finden. An die 28 Mitglieder der Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Süd wurde ebenfalls gedacht. Sie verfügen über einen eigenen Jugendraum und einen gesonderten Umkleidebereich. Das neue Gerätehaus ist mit einem elektronischen Türschloss versehen. Es ist damit quasi  24 Stunden geöffnet, da jeder Aktive einen Transponder als „elektronische Eintrittskarte“ bei sich trägt.

„Die Ideen, die wir eingebracht haben, sind alle umgesetzt worden“, freute sich Brandoberinspektor Bernd Wittkötter. Der Löschzugführer bedankte sich nicht nur bei den Verantwortlichen der Gemeinde, sondern auch bei seinen Kameraden. „Alle haben viele Stunden Arbeit investiert und bei den Planungen und beim Umzug mitgeholfen.“ Stefan Bäunker vom Architekturbüro Bäunker und Cawalla lobte ebenfalls die gute Zusammenarbeit. Er hob die Vorzüge des neuen Gerätehauses hervor. „Wir haben hier ein wirtschaftliches Ergebnis in Top- Qualität!“  Der Neubau entstand im Rahmen einer Öffentlich-Privaten Partnerschaft (ÖPP-Modell). Ein privater Investor hat das Gebäude gebaut, das die Gemeinde nun für ihre Feuerwehr anmietet. Ein Ausschreibungsverfahren war deshalb im Vorfeld nicht nötig und die beteiligten Unternehmen und Handwerker kamen fast ausschließlich aus der Region.  

 


Der Sozialtrakt wirkt schlicht  und elegant.
(Foto: André Storck, FW Rödinghausen)


 

Alter Standort hat nach 50 Jahren ausgedient

Um die Sicherheit der Bürger im gesamten Gemeindegebiet zu gewährleisten unterhält die Gemeinde Rödinghausen vier Feuerwehrstandorte: Bieren, Kilver, Rödinghausen und Schwenningdorf. Fast 50 Jahre lang war der Löschzug Kilver  vom alten „Spritzenhaus“ an der Bruchmühlener Straße in Westkilver gestartet. Das 1971 errichtete Gebäude war in die Jahre gekommen, dringend sanierungsbedürftig und entsprach nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Feuerwehrdomizil. Der neue Standort an der Kilverstraße liegt an zentraler Stelle im Süden der Gemeinde, sodass die Wehrleute im Alarmfall - anders als in früherer Zeit - alle Bereiche ihres Löschzugsbezirks optimal erreichen. Der Löschzug Kilver verfügt über ein Löschgruppenfahrzeug 20 mit hydraulischem Rettungssatz, ein neues Löschgruppenfahrzeug 20  Katastrophenschutz, ein Löschgruppenfahrzeug 10 und Mannschaftstransportfahrzeug.

„Mit dem neuen Feuerwehrhaus geht für die Kameraden des Löschzugs Kilver eine lange Leidenszeit zu Ende“, meinte Kreisbrandmeister Bernd Kröger. „Das ist ein großer Moment für den Löschzug und für Rödinghausen!“ (Gemeindeverwaltung Rödinghausen, Feuerwehr Rödinghausen, Redaktion: kfv-herford.de)

 

                                                                                                                                                   -Vo-

 


Der große Schulungsraum mit der Bestuhlung im „Löschzug-Kilver-Design“ lässt die Platzprobleme vergangener Tage vergessen. 
(Foto: André Storck, FW Rödinghausen)

 


An eine schicke Teeküche wurde ebenfalls gedacht. 
(Foto: André Storck, FW Rödinghausen)  

 


In der Großen Fahrzeughalle ist Platz für fünf Feuerwehrautos.
(Foto: André Storck, FW Rödinghausen)

 


(Foto: André Storck, FW Rödinghausen)

 


Im neuen Gerätehaus verfügt die Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Süd über eigene Räumlichkeiten.
(Foto: Thomas Klüter, Gemeindeverwaltung Rödinghausen)

 


Die Kleiderspinde wurden nach den Wünschen der Feuerwehrleute angefertigt.
     (Foto: André Storck, FW Rödinghausen)

 


(Foto: André Storck, FW Rödinghausen)