Feuer im fünften Stock

Großbrand in der Herforder Innenstadt

P1060088Herford. Im fünften Obergeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses in der Herforder Innenstadt ist Mittwochmorgen (3.04.2019) ein Feuer ausgebrochen. Eine Frau, die sich zum Zeitpunkt des Unglücks in der Brandwohnung aufgehalten haben soll, wird vermisst. Polizei und Feuerwehr befürchten, dass sie in den Flammen ums Leben gekommen ist. Die Einsatzkräfte brachten die Bewohner der Nachbarwohnungen in Sicherheit. Zwei Feuerwehrleute mussten wegen Hitzeerschöpfung behandelt werden. Sie hatten zwei Frauen aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich gerettet und sich dabei völlig verausgabt.

Das Feuer war um kurz nach 8 Uhr in dem fünfgeschossigen „Hochhaus“, das an der Lübberstraße, direkt gegenüber dem Saturn-Markt liegt, ausgebrochen. „Als ich aus der Hansa in die Mindener Straße einbog, schlugen die Flammen bereits aus der Wohnung“, sagte Michael Stiegelmeier, der Chef der Herforder Feuerwehr. Das Feuer hatte die Fensterscheiben zerspringen lassen und war auf den Balkon übergegriffen. Aus dem kompletten obersten Stockwerk, wo sich drei Wohneinheiten befinden, drang dichter, dunkler Rauch. Der Angriffstrupp der Hauptamtlichen Wache hatte noch versucht, in die Brandwohnung vorzudringen. Doch die Hitzeentwicklung war zu groß, sodass die Wehrleute den Versuch abbrechen mussten. Sie brachten eine Frau aus einer Nachbarwohnung, die durch den Rauch unmittelbar bedroht war, in Sicherheit. Außerdem retteten sie eine Rollstuhlfahrerin aus dem vierten Geschoss. „Bei dieser Aktion haben sich die beiden Feuerwehrmänner völlig ausgepowert“, schilderte Stiegelmeier die Situation. Der Rettungsdienst behandelte die beiden Feuerwehrmänner, die unter Hitzeerschöpfung litten. Er brachte einen von ihnen in ein nahes Krankenhaus.

DRK übernimmt die Betreuung der Hausbewohner

Die Leitstelle Herford hatte nach den ersten Notrufen Großalarm ausgelöst. Der Löschzug Herford-Mitte sowie die Löschgruppen Diebrock, Elverdissen und Schwarzenmoor eilten daraufhin in die Herforder Innenstadt, um die Hauptamtliche Wache zu unterstützen. In dem Gebäude waren zum Unglückszeitpunkt 15 Personen gemeldet, darunter auch Menschen, die vom Pflegedienst betreut werden. Die Menschenrettung habe daher oberste Priorität gehabt, sagte Christoph Büker, der Pressesprecher der Feuerwehr Herford. Die Feuerwehr brachte insgesamt 13 Personen in Sicherheit. Die beiden Notärzte aus Herford und Bünde behandelten sechs Bewohner, von denen niemand schwerer verletzt wurde. Die Leitstelle hatte zusätzlich MANV-Alarm ausgelöst (steht für Massenanfall von Verletzten). Helfer des DRK Herford, Bünde und Löhne rückten an und richteten am Stadthotel Pohlmann einen Betreuungsplatz mit Zeltunterkunft ein. Dort betreuten und versorgten sie die evakuierten Bewohner. Matthias Brand leitete als Leitender Notarzt den Einsatz des Rettungsdienstes.

Zweite Drehleiter kommt aus Enger

Die Löscharbeiten erfolgten zunächst über das Wenderohr der Drehleiter aus Hiddenhausen, die von den Wehrleuten auf dem Lübbertorwall in Stellung gebracht worden war. Nachdem sich die Brandwohnung etwas abgekühlt hatte, übernahmen mehrere Trupps im Innenangriff die Löscharbeiten. Unter der gesamten Dachfläche drang weiterhin dichter Rauch hervor. Deshalb beorderte Einsatzleiter Stiegelmeier zusätzlich die Drehleiter aus Enger-Dreyen in die Hansestadt, die auf der Lübberstraße in Stellung ging. Vom Korb der Leiter aus versuchten die Wehrleute die Dachverkleidung zu öffnen, um an mögliche Brandnester zu gelangen. Die erschöpften Atemschutzgeräteträger wurden im Verlaufe des Vormittags zum Teil durch frische Kräfte aus dem benachbarten Hiddenhausen abgelöst. Insgesamt waren mehr als 100 Helfer im Einsatz, so stellvertretender Kreisbrandmeister Holger Klann, der sich vor Ort ein Bild der Lage machte. Die Polizei hatte die Einsatzstelle weiträumig abgesperrt. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

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In einem Wohn- und Geschäftshaus an der Lübberstraße ist Mittwochmorgen ein Feuer ausgebrochen.

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Wegen der starken Hitzeentwicklung kann die Feuerwehr zunächst nicht ...

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... in die Brandwohnung vordringen. Sie bekämpft das Feuer vom Korb der Drehleiter aus.

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Die Drehleiter aus Hiddenhausen wird vom Lübbertorwall aus eingesetzt, während...

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... die Leiter aus Enger gebraucht wird, um die Dachfläche ...

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... zu kontrollieren.

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Der Rettungsdienst ist ebenfalls mit einem Großaufgebot vor Ort.

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Helfer des DRK bauen einen Betreuungsplatz auf und ...

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... stellen die Versorgung der evakuierten Hausbewohner sicher.

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Die Mannschaft des Einsatzleitwagens koordiniert das Einsatzgeschehen.

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Einsatzleiter Michael Stiegelmeier (l) versorgt Pressesprecher Christoph Büker mit letzten Informationen.

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Im Rahmen der Lösch- und Bergungsarbeiten wird ein 120-Tonnenkran eingesetzt.

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