Rentnerin tot geborgen

Hochhausbrand in der Herforder Innenstadt

Herford. Jetzt ist es traurige Gewissheit: Der Hochhausbrand in der Herforder Innenstadt hat ein Menschenleben gefordert. Eine 72-jährige Rentnerin, die zunächst als vermisst galt, konnte nur noch tot geborgen werden. Ermittler der Polizei fanden sie in der Brandwohnung. Das Feuer hatte über Stunden hinweg im fünften Obergeschoss des Gebäudes an der Lübberstraße gewütet. Rund 100 Einsatzkräfte aus Herford, Hiddenhausen, Enger, Vlotho, Bad Salzuflen und Bielefeld waren am Mittwoch und Donnerstag (3.04./4.04.2019) im Einsatz.



Die Löscharbeiten hatten sich äußert kompliziert gestaltet. Erst nach 24 Stunden waren die letzten Brandnester unter dem Dach und im Fahrstuhlschacht erloschen. Am Donnerstagabend konnte sich die Polizei ein genaueres Bild der Brandwohnung verschaffen. Ein erster Versuch war am Nachmittag aus Sicherheitsgründen abgebrochen worden. Die Beamten untersuchten gemeinsam mit den Einsatzkräften der Feuerwehr die Räume im obersten Stockwerk des Wohn- und Geschäftshauses. „Sie räumten spurendschonend den Schutt, den das Feuer hinterlassen hat, beiseite“, sagte ein Polizeisprecher. Erst danach sei ein Zugang zu einem Teilbereich der Wohnung möglich gewesen. „Die Brandermittlungen führten am späten Abend zum Fund eines weiblichen Leichnams, der unter den Trümmern lag.“


Eine 72-jährige Rentnerin konnte am Donnerstagabend nur noch tot aus ihrer Wohnung geborgen werden.
(Foto: Redaktion: kfv-herford.de)

 

Zuvor waren erhebliche Mengen Brandschutt, darunter Teile des abgetragenen Daches, durch die Feuerwehr und ein Bergungsunternehmen weggeschaffen worden. Ein Autokran hatte dazu eine Schuttmulde  direkt vor der Brandwohnung in Position gehalten.
Während der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war das Feuer immer wieder ausgeflammt, zuletzt im Fahrstuhlschacht des Hochhauses. Der Löschzug Herford-Mitte und die Löschgruppe Elverdissen hatten die anstrengende Schicht übernommen.  Am Vormittag wurden die Einsatzkräfte von den Kameraden der Löschgruppe Vlotho-Exter abgelöst. Die Drehleiterbesatzungen aus Hiddenhausen und Enger und der Teleskopgelenkmast aus Bad Salzuflen hatten am Morgen ebenfalls die Heimfahrt angetreten. Eine Drehleiter aus Bielefeld übernahm die Ablösung.
Bürgermeister Tim Kähler bedankte sich bei den Rettungskräften aus Herford und den Nachbarkommunen. Einige Herforder hatten sich ganz rührig und uneigennützig um die Verpflegung der Einsatzkräfte gekümmert. Auch bei ihnen bedankte sich der Bürgermeister: „Sie haben die Feuerwehrleute mit ihrer Hilfsbereitschaft super unterstützt!“
Durch den Brand ist es offenbar zu keiner besonderen Schadstoffbelastung der Umwelt  gekommen. Das haben die Messungen der Feuerwehr ergeben. Sie war am Tag nach der Brandkatastrophe mit einem Messwagen im Stadtgebiet unterwegs. „Die gesamte Umgebung  wurde unter Berücksichtigung der Windrichtung in Bezug auf eine mögliche Gefährdung der Bevölkerung kontrolliert“, sagte Feuerwehrpressesprecher Christoph Büker. Er wies darauf hin, dass eine Übung mit einem Spezialfahrzeug, dem sogenannten  ABC-Erkunder, die am Donnerstag ebenfalls auf dem Programm stand, bereits lange geplant und im Vorfeld in den sozialen Medien angekündigt worden sei. „Sie steht in keiner Verbindung zum Großbrand! (ots, Redaktion: kfv-herford.de)

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