Löschzwerge Rödinghausen starten durch!

Erste Kinderfeuerwehr im Kreis Herford entwickelt sich prächtig

Rödinghausen. Das neue Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz hat die Gründung von Kinderfeuerwehren erst möglich gemacht. Sie sollen mit dazu beitragen, dass den Freiwilligen Feuerwehren der Nachwuchs nicht ausgeht. Die Feuerwehr Rödinghausen hat die neue Möglichkeit sofort genutzt: Im vergangenen Jahr ging mit den „Löschzwergen“ die erste Kinderfeuerwehr im Kreis Herford an den Start. Und die erfreut sich immer größerer Beliebtheit. „Die Löschzwerge starten momentan richtig durch!“, sagt  Christin Lamsfuß-Mende.


Die ausgebildete Erzieherin ist die erste Gemeinde-Kinderfeuerwehrwartin am Wiehen. Die Gründungsversammlung der Bambiniwehr, die für Kinder im Alter von sechs bis neun Jahren gedacht ist, fand am 2. September 2018 auf dem Feuerwehrverbandsfest in Rödinghausen-Bieren statt. Zur Formation der ersten Stunde zählten neun Kinder, die zuvor mit ihren Eltern an vier „Schnuppertreffen“ teilgenommen hatten. Das neue Freizeitangebot, das die Lücke zur Jugendfeuerwehr schließt, hat sich im Ort schnell herumgesprochen. In den letzten Monaten seien immer wieder neue Kinder dazugekommen, sagt Lamsfuß-Mende. „Sie haben vorbeigeschaut und sind dabei geblieben.“ Mittlerweile ist die Zahl der Mitglieder auf 20 gestiegen. Die Kinder seien mit Begeisterung bei der Sache, berichtet die Erzieherin. Fragt sie bei den Knirpsen nach den Gründen, so bekommt sie oft die gleiche Antwort zu hören: „Es macht Spaß, und ich lerne viel über die Feuerwehr!“




Christin Lamsfuß-Mende (Gemeinde-Kinderfeuerwehrwartin):

„In den letzten Monaten sind immer wieder neue Kinder hinzugekommen!“
(Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)   

 


Treffen in der Mehrzweckhalle sind immer gut besucht

Die „Löschzwerge“ treffen sich jeden ersten Samstag im Monat von zehn bis zwölf Uhr in der Mehrzwecksporthalle der Gesamtschule im Ortsteil Schwenningdorf. Während der Zusammenkünfte wird ihnen auf spielerische Weise das Feuerwehrgrundwissen, wie beispielsweise die Verhaltensregeln im Brandfall, nahegebracht. „Sie lernen aber auch soziale Kompetenz kennen und müssen ihre kreative Seite zeigen“, erläutert Lamsfuß-Mende, die den Feuerwehrnachwuchs gemeinsam mit Tanja Blank, Peter und Jennifer Mende betreut. Außerdem gebe es bei den monatlichen  Treffen immer auch einen sportlichen Teil. Die Löschzwerge verfolgen bereits ein großes Ziel. „Im Dezember soll die Abnahme der Kinderflamme Stufe 1 stattfinden“, sagt Lamsfuß-Mende. Dazu müssen die Knirpse eigenständig den Notruf „112“ wählen und an die fünf W-Fragen denken: Wo ist der Notfall passiert? Was ist passiert? Wie viele Verletzte gibt es? Welche Verletzungen liegen vor? Warten auf Rückfragen. Außerdem gehöre die Rettung einer Puppe aus einem abgedunkelten Raum zu den Aufgaben des Wettbewerbs. „Die Kinder müssen den Rückzugsweg mit einer Leine sichern und die Rettung in angemessener Zeit durchführen!“ Beim nächsten Dienst, der am 4. Mai an gewohnter Stelle stattfindet, wird es aber zunächst einmal um die „Gefahren an der Einsatzstelle“ gehen.  

Apotheker Wittmann fördert die Nachwuchsarbeit  

Unterstützung für die Kinderfeuerwehr kommt aus der heimischen Wirtschaft. Erst kürzlich besuchte Apotheker Heinz-Peter Wittmann die „Löschzwerge“ in der Mehrzwecksporthalle. Er überreichte der Gruppe ein Erste-Hilfe-Set, das speziell für Kindernotfälle gedacht ist. „Ich kenne die Sorgen  der Feuerwehr und möchte Euch gerne bei der Förderung des Nachwuchses unterstützen!“ Wittmann betreibt die Adler Apotheke in Rödinghausen und im benachbarten Bruchmühlen die Neue Apotheke. Das Thema „Erste-Hilfe“ steht übrigens am 1. Juni  auf dem Dienstplan. Dann trifft sich die Kinderfeuerwehr im neuen Feuerwehrhaus Kilver.

 


Die „Löschzwerge“ Rödinghausen sind gewachsen.
Mittlerweile gehören (v.l. oben nach r. unten) Malene, L., Carla-Elisa, Clara, Fabian, D., M., Malina, Thorben, Mara, Fynn, Melvin, B., M.,
Katharina, Alanna Genevieve und Lara Cathleen zur Gruppe, die von Christin Lamsfuß-Mende (r) geleitet wird.
Tanja Blank, Peter und Jennifer Mende (obere Reihe) zählen zum Betreuerteam. Apotheker Heinz-Peter Wittmann (r) unterstützt die Nachwuchsarbeit mit einem Erste-Hilfe-Set.
(Foto: Feuerwehr Rödinghausen)   

 


2.600 Löschbambinis landesweit

Seit dem Inkrafttreten des Gesetzes über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) im Januar 2016, ist es in NRW möglich, Kinder ab sechs Jahren in die Feuerwehr aufzunehmen. Die Betreuer der Kinderfeuerwehr können auch aus der Unterstützungsabteilung kommen. Sie müssen dann keinen Einsatzdienst leisten. Der Versicherungsschutz über die Unfallkasse NRW ist für alle Mitglieder und  Betreuer gleichermaßen gewährleistet. Zum 31. Dezember 2018 gab es in Nordrhein-Westfalen 89 Kinderfeuerwehren, denen 2.600 Löschbambinis und rund 1000 Betreuer angehörten.  
Um den Feuerwehrnachwuchs zu stärken, stellt das NRW-Innenministerim Fördergelder bereit. Alle Städte und Gemeinden mit Kinderfeuerwehren oder solchen in Gründung können sich um die finanzielle Unterstützung bewerben. Das Geld ist allerdings an den Zweck gebunden, ein Transportfahrzeug anzuschaffen, um mit den Knirpsen Ausflüge unternehmen zu können. Außerdem erhält jede Kommune mit einer Kinderfeuerwehr über den Verband der Feuerwehren ein „Starterpaket“, zu dem Lernspiele, Bücher, DVDs und ein Bambini-Löschfahrzeug gehören. Innenminister Herbert Reul: „Wir wollen bei den Jungen und Mädchen früh die Begeisterung für den Feuerwehrberuf wecken!“ (Feuerwehr Rödinghausen, Redaktion: kfv-herford.de)

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Die nächsten Termine der „Löschzwerge“ Rödinghausen:

Samstag, 4. Mai 2019
„Die Gefahren an der Einsatzstelle“
Treffen um 10 Uhr in der Mehrzwecksporthalle der Gesamtschule Schwenningdorf

Samstag, 1. Juni 2019
„Erste-Hilfe“
Treffen um 10 Uhr am Feuerwehrgerätehaus Kilver