Übergang zu Phase 4!

Nach den aktiven Wehren gehen auch die Jugendfeuerwehren wieder an den Start

P1060783Kreis Herford. Der Kreisfeuerwehrverband und seine Mitglieder sind bisher ohne größere Probleme durch die Corona-Krise gekommen. Vielerorts wurde der Übungsbetrieb unter Sicherheitsvorkehrungen bereits wieder aufgenommen. Jetzt ist der nächste Schritt auf dem Weg zum Regelbetrieb geplant: Die Jugendfeuerwehren sollen kurzfristig wieder an den Start gehen. Darauf haben sich die Wehrführer am Freitag (28.08.2020) verständigt. „Ich halte das für eine folgerichtige Entscheidung“, sagt Kreisbrandmeister Bernd Kröger.

Der Kreisfeuerwehrverband Herford zählt momentan 2.752 Mitglieder, davon mehr als 1.500 Aktive. Viele Ehrenamtliche beteiligen sich bereits seit Anfang Juni wieder am Übungsdienst. Trainiert wird maximal in Gruppenstärke, unter Beachtung der bekannten Abstands- und besonderer Hygieneregeln. Bisher gab es weder bei den Einsätzen noch im Übungsbetrieb einen Infektionsfall unter den Feuerwehrleuten zu verzeichnen. Der Kreisbrandmeister führt das auf die Hygienekonzepte der Wehren und das sehr disziplinierte Verhalten seiner Leute zurück. „Darauf können wir stolz sein!“

IMG 6317KBM Bernd Kröger hält die Rückkehr zum Dienstbetrieb unter Sicherheitsvorkehrungen,
der jetzt auch für die Jugendfeuerwehren möglich werden soll, für die folgerichtige Entscheidung.

(Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)

Bernd Kröger (KBM): „Wir müssen uns auf die Lage einstellen!“

Mit dem Ende der Sommerferien hatte sich die Corona-Situation landesweit verschärft. Zwischenzeitlich ist die Zahl der aktiven Covid-19-Infektionen in NRW wieder gesunken. Das Virus ist noch längst nicht besiegt und die Sorge vor einer zweiten oder gar dritten Welle groß. Von einer Entspannung oder gar Normalität kann deshalb nicht die Rede sein. Allerdings erfolgen derzeit die notwendigen Anpassungen nicht mehr pauschal für ganze Bundesländer, sondern beziehen sich auf die aktuelle Lage vor Ort. „Die Erkenntnisse der vergangenen Monate haben gezeigt, dass ein flächendeckender Corona-Lockdown, der im März sicherlich angemessen war, heute in dieser Form nicht mehr nötig sein wird“, so Kröger. Die jetzt eingeleiteten Maßnahmen seien wesentlich zielorientierter und trügen damit den „Corona-Hotspots“ mit ihren unterschiedlichen Gefährdungen Rechnung. „Wir werden noch längere Zeit mit dem Virus leben müssen. Deshalb müssen wir uns auch im Hinblick auf die Zukunft der Feuerwehren auf diese Lage einstellen.“

P1060783„Wir vermissen Euch und freuen uns auf das Wiedersehen!“ steht an einer Schule in Herford.
Mittlerweile ist der Regelbetrieb an den NRW-Schulen angelaufen. Jetzt sollen auch die Jugendfeuerwehren
ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. (Foto: Redaktion: kfv-herford.de)

Sicherheitskonzept der Jugendwarte

Seit dem Ende der Sommerferien Anfang August läuft der Unterrichtsbetrieb an den NRW-Schulen wieder in vollem Umfang. Aktuell ist trotz Schulregelbetrieb kein sprunghafter Anstieg der Fallzahlen feststellbar. Vor diesem Hintergrund sollen nun auch die Jugendfeuerwehren im Kreis Herford die Möglichkeit bekommen, ihre Tätigkeit wieder aufzunehmen. „Die Jugendwarte haben ein Konzept erarbeitet, das einen sicheren Übungsbetrieb gewährleisten kann“, sagt Kröger. Nähere Einzelheiten würden kurzfristig bekanntgegeben. Im Wittekindsland gibt es 18 Nachwuchsgruppen mit rund 450 Mitgliedern. Der Kreisbrandmeister bedankt sich bei den Jugendlichen für ihre große Geduld. „Ihr habt lange auf Euer Hobby verzichten müssen!“

Die Entscheidung des Kreisfeuerwehrverbandes steht im Einklang mit den Empfehlungen von Bundesfeuerwehrarzt Dr. Klaus Friedrich. Der Medizinaldirektor misst unter anderem der 7-Tage-Inzidenz, also der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den letzten sieben Tagen, eine entscheidende Bedeutung zu. Friedrich beschreibt in seiner Information „Das Corona-Virus: Dynamische, differenzierte Rückkehr zum Regelbetrieb Feuerwehr“ die möglichen Tätigkeiten der Phasen 1 bis 5. Liegt die 7-Tage-Inzidenz bei höchstens fünf Neuerkrankungen, soll der Übungsdienst der Kinder- und Jugendfeuerwehren in Phase 4 vertretbar sein. Die Kreisverwaltung Herford meldete am Freitag (28.08.2020) einen Inzidenzwert von 4,0. „Er unterlag allerdings gerade im August erheblichen Schwankungen“, sagt Kröger. Das sei vor allem auf lokale Ausbruchsgeschehen in einzelnen Großfamilien bzw. Familienfeiern zurückzuführen. Im Kreisgebiet (rd. 250.000 Einwohner) gibt es aktuell 21 bestätigte Corona-Infektionsfälle (Stand 29.08.2020).

Der Kreisbrandmeister appelliert noch einmal an die Disziplin der Feuerwehrleute, Abstände und Handhygiene einzuhalten, bei Bedarf einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen und vor allem, bei auftretenden Symptomen erst einmal zuhause zu bleiben. „Ich bin zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen an die Feuerwehren weiterhin gemeinsam meistern werden!“ (Redaktion: kfv-herford.de)

-Vo-