Selbstlos anderen das Leben gerettet!

Feuerwehrmann Michael Kolpak mit der Rettungsmedaille ausgezeichnet

12 2020 10 06 mp laschet a.hermann j. ahuis n. beutelmann m. kolpak r. ullrich rettungsmedaillie 2020 petersberg foto guenther ortmann 21Löhne/Königswinter. Ministerpräsident Armin Laschet hat am Dienstag (6.10.2020) 21 Bürgerinnen und Bürger aus Nordrhein-Westfalen mit der Rettungsmedaille des Landes ausgezeichnet. Sie haben sich für andere Menschen in Lebensgefahr begeben und dennoch einen kühlen Kopf bewahrt.“ Michael Kolpak, Leiter des Löschzugs Gohfeld-Wittel, zählte zu den Geehrten, denen die besondere Auszeichnung im Steigenberger Grandhotel Petersberg in Königswinter bei Bonn zuteil wurde. Gemeinsam mit Alexander Hermann, Richard Ullrich (Löhne), Nils Beutelmann (Hille) und Jens Ahuis (Wietmarschen) hielt er einen Mann davon ab, sich in den Tod zu stürzen.

 

Der Vorfall liegt schon eine Weile zurück. Am Abend des 27. Februar 2019 war der  Mann voller Verzweiflung über das Geländer einer Brücke geklettert, die in Löhne über die Autobahn 30 führt. Er erklärte Michael Kolpak und Alexander Hermann, die zufällig vor Ort waren, unter Tränen, dass er sich das Leben nehmen wolle. Die Beiden redeten beruhigend auf ihn ein, während Kolpaks schwangere Ehefrau Polizei und Feuerwehr verständigte. Die dramatischen Bilder von damals hat der Feuerwehrmann noch immer vor Augen. „Der Mann löste plötzlich eine Hand vom Brückengeländer und drehte sein Gesicht zur Autobahn um.“ Durch einen schnellen Sprung nach vorne gelang es Kolpak, die Hand des Suizidgefährdeten zu ergreifen, mit der sich dieser noch am Geländer festhielt. Hermann reagierte ebenfalls geistesgegenwärtig, griff über das Geländer und hielt den Mann ebenfalls mit aller Kraft fest. Dieser wehrte sich energisch und versuchte sich loszureißen. Richard Ullrich war zu diesem Zeitpunkt auf der Autobahn 30 unterwegs. Als er die schockierenden Szenen auf oder besser an der Brücke sah, zögerte er keinen Moment. Er nahm die nächste Ausfahrt und eilte Kolpak und Hermann zur Hilfe.  Mit Nils Beutelmann und Jens Ahuis waren kurz darauf zwei weitere Retter zur Stelle. Der Mann war so schwer, dass ihn die fünfköpfige Gruppe gemeinsam kaum halten konnte. „Als die Polizei endlich eintraf, waren wir mit unseren Kräften am Ende“, erinnerte sich Kolpak. Ein Polizist fixierte den Mann schließlich mit Handschellen am Brückengeländer. Nach einiger Zeit und viel gutem Zureden erklärte sich dieser schließlich bereit, auf die Brücke zurück zu klettern, wo er sich in die Obhut des Rettungsdienstes begab.

 

12 2020 10 06 mp laschet a.hermann j. ahuis n. beutelmann m. kolpak r. ullrich rettungsmedaillie 2020 petersberg foto guenther ortmann 21(v.l.) Alexander Hermann, Jens Ahuis, Nils Beutelmann, Michael Kolpak und Richard Ullrich
retteten einem suizidgefährdeten Mann das Leben.

Ministerpräsident Armin Laschet (l) lobt ihren Mut und ihre Entschlossenheit.
(Foto: Land NRW, Günther Ortmann)

 

2020 10 06 name rettungsmedaillie 2020 petersberg foto guenther ortmann 36Der Ministerpräsident verleiht 21 Rettungsmedaillen und spricht fünf Öffentliche Belobigungen aus.
(Foto: Land NRW, Günther Ortmann)

 

Für vier der Retter habe Lebensgefahr bestanden, so Ministerpräsident Armin Laschet. Sie hätten  sich selbst über das Brückengeländer gelehnt. Der sich wehrende Mann hätte sie mit in die Tiefe reißen können. „Daher verleihe ich Alexander Hermann, Michael Kolpak, Richard Ullrich und Nils Beutelmann heute die Rettungsmedaille des Landes Nordrhein-Westfalen.“  Jens Ahuis, der die Rettung unterstützt hatte, als die Kräfte der vier anderen kaum noch reichten, erhielt vom Ministerpräsidenten eine Öffentliche Belobigung.

Während der Feierstunde in Königswinter dankte der Landesvater den 21 Gehrten und fünf Belobigten. Die Retter hätten bedingungslosen Mut und Entschlossenheit bewiesen. Sie hätten  sich für andere Menschen in Lebensgefahr begeben und dennoch einen kühlen Kopf bewahrt. „Durch Ihren Einsatz haben Sie gezeigt, dass Werte wie Zivilcourage, Nächstenliebe und Solidarität keine Phrasen sind, sondern in unserem Land weiter gelebt werden, so Laschet.  „Sie sind wahre Helden des Alltags!“

Die Rettungsmedaille wird seit 1951 auf der Grundlage des Gesetzes über die staatliche Anerkennung für Rettungstaten des Landes Nordrhein-Westfalen verliehen. Mit ihr werden Persönlichkeiten ausgezeichnet, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens andere Menschen aus einer lebensbedrohlichen Notlage gerettet haben. Die Medaille, die aus massivem Silber besteht, wurde bisher 1.312 Mal verliehen. Für Rettungshelfer sieht das Gesetz darüber hinaus die Möglichkeit einer Öffentlichen Belobigung vor.  (Staatskanzlei NRW, Redaktion: kfv-herford.de).


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