Verschärfte Lage: Bundeswehr kommt zur Hilfe

Zahl der Neuinfektionen erreicht im Kreis Herford die zweite Gefahrenstufe

2807 5512 1 gKreis Herford. Die Corona-Lage hat sich im Kreis Herford ebenfalls verschärft. Am Donnerstag (22.10.2020) wurde der Grenzwert von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche überschritten. Sobald die amtliche Bestätigung durch das Landeszentrum Gesundheit NRW vorliegt, gilt auch hierzulande die zweite Gefahrenstufe der Corona-Schutzverordnung.  Mit ihr sind weitere Einschränkungen des öffentlichen Lebens verbunden. „Die Lage ist ernst, aber der Kreis und seine  Städte und Gemeinden sind gut vorbereitet“, so Landrat Jürgen Müller. Leitstelle und Feuerwehrzentrale wurden bereits als Einrichtungen der  sogenannten kritischen Infrastruktur für alle Besucher bis auf weiteres gesperrt.

 

Die Entwicklung habe sich in den vergangenen Tagen bereits angedeutet, meinte der Landrat in Anbetracht der landesweit rasant ansteigenden Infektionszahlen. Es sei weiterhin wichtig, dass alle Infektionsketten nachverfolgt werden könnten und die Situation in den Krankenhäusern übersichtlich bleibe. „Beides ist nach wie vor der Fall!“ Allerdings werde das Personal bei der Kontaktverfolgung aufgestockt. „Wir greifen auf das Angebot der Bundeswehr zurück undfordern von dort per Amtshilfe zusätzliche Kräfte an.“

image001Landrat Jürgen Müller: „Die Lage ist ernst, aber der Kreis und seine Städte und Gemeinden sind  gut vorbereitet!“
(Foto: Kreisverwaltung)

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Weitere Einschränkungen sind ab Samstag zu erwarten.

Seit gestern sind im Wittekindsland allein 45 Neuinfektionen hinzugekommen. Damit sind im Kreisgebiet zurzeit 163 Menschen an Covid-19 erkrankt. Acht Patienten befinden sich im Krankenhaus. Von ihnen wird niemand künstlich beatmet oder intensivmedizinisch behandelt. Der Inzidenzwert, der die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche definiert, liegt nach den Berechnungen der Kreisverwaltung jetzt bei 55. Wegen einer digitalen Panne beim Landeszentrum Gesundheit NRW sind die Daten allerdings noch nicht offiziell bestätigt. Die zweite Gefahrenstufe der Corona-Schutzverordnung könne von der Kreisverwaltung aus juristischen Gründen erst per Allgemeinverfügung ausgelöst werden, sobald das Landeszentrum den Wert bestätige, hieß es am Donnerstag aus dem Kreishaus. Die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus, zu denen unter anderem eine Begrenzung der Gruppengröße in der Öffentlichkeit auf fünf Personen und eine „Sperrstunde“ in der Gastronomie von 23 Uhr abends bis 6 Uhr morgens zählen, werden deshalb hierzulande frühestens von Samstag an gelten.  Markus Altenhöner, der Chef des Krisenstabes im Kreishaus,  appellierte an die Bevölkerung, bereits jetzt alle Kontakte so weit wie möglich zu reduzieren. „Das ist wichtig, um sich selbst und andere so gut es geht zu schützen!“

Die aktuell hohe Zahl an Neuinfektionen lasse sich nach Angaben von Dr. Marie-Luise Kluger, Leiterin des Gesundheitsamtes, auf kein konkretes Geschehen zurückführen. Es seien  Kontaktpersonen bereits Erkrankter betroffen und vielfach hätten sich Familienmitglieder gegenseitig angesteckt. „Wir hatten diese Entwicklung für den Herbst erwartet. Entsprechend hoch ist auch die Anzahl der Tests, die derzeit durchgeführt werden.“

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Testzentrum erweitert seine Öffnungszeiten  

Ab dem kommenden Wochenende (24.10.2020) ist das Corona-Testzentrum auch Samstag und Sonntag von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Von Montag bis Freitag kann die Einrichtung, die sich an der Oststraße 23 in Herford befindet, zwischen 12 und 19 Uhr aufgesucht werden. Ein weiteres Testzentrum gibt es in Bünde in der zentralen Notfallpraxis an der Viktoriastraße. Dort werden montags, dienstags und donnerstags zwischen 14 und 17.30 Uhr Tests durchgeführt. (Infos: Kreisverwaltung Herford, Redaktion: kfv-herford.de)

 

Ab Samstag soll zunächst in Herford die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes
im Freien gelten. Betroffen ist der Innenstadtbereich innerhalb der Wallanlage
(Steintorwall, Schulwall, Lübbertorwall, Bergertorwall, Pöppelmannwall, Unter den Linden,
Deichtorwall). Auf dem Wall selber soll es keine Maskenpflicht geben.
(Foto: Ivan Radic, Flickr)

 

                                                                                                                                                    -Vo-