In vielen Eigenheimen fehlen die Rauchmelder!

Am Freitag, den 13. (November) ist Rauchmeldertag

brennendes PuppenhausKreis Herford. Seit Beginn der Aufklärungskampagne „Rauchmelder retten Leben“ hat sich die Anzahl der Brandtoten in Deutschland halbiert. Doch noch immer sterben jedes Jahr mehrere hundert Menschen durch Wohnungsbrände. Am kommenden Freitag, den 13. findet deshalb erneut ein bundesweiter Rauchmeldertag statt; denn in vielen Wohnungen fehlen die kleinen runden Warngeräte weiterhin. Darauf weist der Kreisfeuerwehrverband Herford jetzt hin.

In Nordrhein-Westfalen wurde die Rauchmelderpflicht zum 1. April 2013 eingeführt. Mittlerweile gilt sie in allen 16 Bundesländern. Mit deutlicher Wirkung: Vier Menschen werden statistisch gesehen tagtäglich in Deutschland vor gesundheitlichen Schäden oder sogar vor dem Tod bewahrt, weil Rauchmelder rechtzeitig Alarm geschlagen haben. Das ergab eine Auswertung der Medienberichterstattung von Dezember 2019 bis Februar 2020 durch die Initiative „Rauchmelder retten Leben“, die vom Forum Brandrauchprävention e.V. vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde. „Doch trotz nachgewiesener Wirksamkeit und gesetzlicher Verpflichtung gibt es weiterhin Nachholbedarf“, sagt Kreisbrandmeister Bernd Kröger. So ist bundesweit nur die Hälfte der selbstgenutzten Ein- und Zweifamilienhäuser ausreichend mit Rauchmeldern ausgestattet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Mitte September veröffentliche repräsentative Studie. „Jeder Wohnungseigentümer ist in der Pflicht, Rauchmelder anzubringen“, stellt der Feuerwehrchef noch einmal klar, „ganz gleich, ob man den Wohnraum vermietet oder selbst mit seiner Familie darin lebt.“ Für einen optimalen Schutz sind zumindest Schlaf- und Kinderzimmer sowie Flure, die als Flucht- und Rettungswege dienen, mit den „Lebensrettern“ auszurüsten. Die Geräte sind so anzubringen, dass der Brandrauch sie ungehindert erreichen kann. „Normalerweise reicht ein Melder pro Raum, der mittig an der Decke angebracht wird.“

brennendes PuppenhausNur die Hälfte der selbstgenutzten Ein- und Zweifamilienhäuser ist gesetzeskonform
mit Rauchmeldern ausgerüstet. (Foto: Jo Neander, Forum Brandrauchprävention e.V.)

Im Brandfall bleiben oft nur zwei Minuten.

Tückisch ist bei einem Brand nicht das Feuer, sondern der Rauch. „Nachts ist die Gefahr besonders groß“, warnt Kröger, „denn im Tiefschlaf ist der menschliche Geruchssinn ausgeschaltet.“ Bereits drei Atemzüge des hochgiftigen Brandrauchs können tödlich sein. Die Opfer werden im Schlaf bewusstlos und ersticken. Rauchmelder bieten daher besonders in den Nachtstunden einen zuverlässigen Schutz. Wird man vom schrillen Warnton aus dem Schlaf gerissen, gilt es schnell zu reagieren. „Oft bleiben nur zwei Minuten, um sich in Sicherheit zu bringen“, so der Kreisbrandmeister. Deshalb sollte man sich vorher mit der ganzen Familie über eine solche Situation Gedanken machen.
Außerdem rät Kröger dazu, in regelmäßigen Abständen die Prüftaste am Melder zu drücken. „Ist nach einigen Sekunden kein Warnton zu hören, muss die Batterie ausgetauscht werden.“ Um Verbrauchern mehr Sicherheit bei der Auswahl eines Warnmelders zu geben, wurde das „Q“ als unabhängiges Qualitätszeichen für hochwertige Geräte eingeführt. Rauchmelder, die das Symbol auf der Verpackung tragen, vermeiden Fehlalarme, sind stabiler, langlebiger und sie haben eine fest eingebaute Batterie, die mindestens zehn Jahre hält.

Immer mehr Klein- als Großbrände

Rauchmelder retten Leben - sie können allerdings keine Brände verhindern. Für das Forum Brandrauchprävention e.V. ist dennoch eine bundesweite Tendenz zu erkennen: Es gebe seit Jahren immer mehr Klein- als Großbrände. Das könnte ebenfalls auf die frühzeitige Alarmierung durch Rauchmelder zurückzuführen sein. Jeder dritte Wohnungsbrand wird übrigens durch Elektrizität ausgelöst. Der Kreisbrandmeister hat deshalb noch einen wichtigen Tipp: „Kontrollieren Sie beim Verlassen der Wohnung oder des Arbeitsplatzes immer, ob alle Elektrogeräte ausgeschaltet sind. Das gilt auch für die „Stand-by-Schaltungen“ von Radio- und Fernsehgeräten. (Redaktion: kfv-herford.de)

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