Sicherheit geht vor Schnelligkeit!

Unwetter mit Eisregen und viel Schnee erwartet 

unwetter polKreis Herford. Am Wochenende (6.02./7.02.2021) wird es in Nordrhein-Westfalen ungemütlich. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor kräftigem Schneefall im Norden, Eisregen in der Mitte und nasskaltem Wetter im südlichen Rheinland. In OWL könnte der Wetterumschwung unwetterartig ausfallen. Es werden erhebliche Probleme auf den Straßen und im Schienenverkehr erwartet. Der Kreisfeuerwehrverband ruft die Bürger dazu auf, in den nächsten Stunden besonders vorsichtig zu sein und nach Möglichkeit zuhause zu bleiben. Erinnerungen an die Schneekatastrophe 1978/1979 werden wach.  

 

Der Winter 2020/2021 ist bisher sehr mild ausgefallen. Das könnte sich am Wochenende schlagartig ändern. Am Samstagnachmittag werden voraussichtlich Eisregen und Schneefall einsetzen – und zwar zunächst im Sauerland und Siegerland. Am Abend und in der Nacht zu Sonntag soll es dann besonders im Münsterland und in Ostwestfalen weiter kräftig schneien. „Dabei muss innerhalb von zwölf Stunden mit 15 bis 25 Zentimetern Neuschnee gerechnet werden. Örtlich sind auch bis zu 30 Zentimeter nicht ausgeschlossen“, melden die Meteorologen. Vom Niederrhein, über das Ruhrgebiet und Sauerland bis an die Weser komme es außerdem zu anhaltendem Eisregen mit erheblicher Glättebildung. Zudem wird ein stürmischer Ostwind erwartet, der zu Schneeverwehungen führen kann.  

unwetter polDer Wetterdienst sagt für OWL starken Schneefall und Glätte voraus. Es sind Probleme auf den Straßen und im Schienenverkehr zu erwarten.
(Foto: Wiesbaden.112.de, Jürgen Mahnke, Flickr)

 

Hab und Gut sichern - Hydranten nicht zuschaufeln

Die Leitstelle, wie auch Feuerwehr und Rettungsdienst im Kreis Herford seien auf die Lage  vorbereitet, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Kreishaus. Das Personal werde aufgestockt und sei in Bereitschaft.  2011 unterzeichneten der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen Kooperationsvertrag. So bekommen die regionalen Leitstellen und die Berufsfeuerwehren über ein speziell eingerichtetes Feuerwehr-Wetterinformationssystem (FeWIS) im Ernstfall wichtige Prognosen für ihre Einsatzplanung bei Orkanen, Schneestürmen, Hochwasser- oder Waldbrandgefahren sowie anderen wetterbedingten Katastrophen.

Der Kreisfeuerwehrverband ruft die Bürger währenddessen dazu auf,  ihr Verhalten den widrigen Witterungsverhältnissen anzupassen. Autofahrten sollten nach Möglichkeit vermieden werden, bis sich die Lage wieder beruhigt hat, sagt Kreisbrandmeister Bernd Kröger. Gegenstände, die auf Balkonen, Terrassen oder im Garten lagern, können durch den erwarteten Schneesturm umhergewirbelt werden. Der Feuerwehrchef bittet die Bürger deshalb darum, ihr Hab und Gut zu sichern. „Sorgen Sie außerdem beim Schneeschieben dafür, dass die Hydranten frei von Eis und Schnee bleiben.“ Die rot-weißen Schilder an Laternen und Zäunen weisen auf die genauen Standorte der „Zapfstellen“ hin. Auf Spaziergänge sollte ebenfalls verzichtet werden. „Äste können unter der Schneelast abknicken und Fußgänger verletzen“, so Kröger. Der Kreisbrandmeister appelliert aber auch an die eigenen Leute, in den kommenden Stunden und Tagen besonders umsichtig zu handeln: „Sicherheit geht vor Schnelligkeit!“ Bereits am vergangenen Montag hatte gefährliches Blitz-Eis für viele Unfälle gesorgt. Der Rettungsdienst war doppelt so oft wie sonst üblich ausgerückt.  Bis zum Nachmittag wurden 80 Einsätze gezählt.

Sicherheitsausrüstung überprüfen

Eine Unwetterwarnung ist für jeden Autofahrer immer eine gute Gelegenheiten, die Sicherheitsausrüstung zu überprüfen: Liegt die Warnweste griffbereit im Fahrgastraum?  Wo befindet sich das Warndreieck? Ist der Verbandskasten auf dem aktuellen Stand? Eine Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse, die bei einer der großen Hilfsorganisationen vorgenommen werden kann, ist in einer Notsituation immer hilfreich. Im Übrigen weist die Kreisverwaltung noch einmal auf die Warn-Apps NINA (Notfallinformations- und Nachrichten-App des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) und KATTWARN (Warn- und Informationssystem der Städte und Kreise) hin. Wer sie auf seinem Smartphone installiert hat, wird schon vorab mit einer Kurznachricht kostenlos über besondere Ereignisse, wie Unwetter, Hochwasser oder andere Gefährdungslagen informiert.

Der Blick auf den Wetterbericht ruft Erinnerungen an die Schneekatastrophe 1978/1979 wach. Damals gab es ebenfalls eine besondere Winter-Wetterlage. Ganz Norddeutschland, von Schleswig-Holstein bis zum heutigen Mecklenburg-Vorpommern, versank daraufhin im Schneechaos. Unzählige Dörfer waren von der Außenwelt abgeschlossen. Vielerorts viel der Strom aus, weil die Masten unter der Last des Schnees zusammenbrachen. Die Bundeswehr und Nationale Volksarmee der DDR setzten Hubschrauber ein, um die Bevölkerung aus der Luft zu versorgen. Mit Panzern wurde der Schnee schließlich beiseite geräumt. Allein in Westdeutschland waren damals 30.000 Helfer im Großeinsatz. Die Meteorologen geben bereits Entwarnung: So schlimm werde es am Wochenende nicht kommen!  (Redaktion: kfv-herford.de)

                                                                                                                                                    -Vo-