Wir werden alles daran setzen, dass der Neustart gelingt!

Jahresbericht 2020 der Jugendfeuerwehren im Kreis Herford

Üb Röd Süd dKreis Herford. Feuerwehrtechnik, Löschübungen, Besichtigungen, Zeltlager und Umweltaktionen – dafür steht die Jugendfeuerwehr. Doch im letzten Jahr war wegen der Corona-Pandemie vieles anders. Der Dienstbetrieb wurde  aus Sicherheitsgründen zunächst im März für mehrere Monate unterbrochen. Seit Oktober sind erneut keine Präsenzveranstaltungen möglich. Jugendwarte und Betreuer versuchen in der Zwischenzeit mit kreativen Ideen die Jugendgruppen zusammenzuhalten. Das kameradschaftliche Miteinander können die Videodienste allerdings nicht ersetzen. Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier schaut in die Zukunft: „Wir werden alles daran setzen, dass der Neustart gelingt!“

Im Wittekindsland gibt es insgesamt 18 Feuerwehrnachwuchsgruppen. Sie zählten Ende vergangenen Jahres 423 Mitglieder, davon 102 Mädchen. Ein Jahr zuvor waren es noch 450 Jungfeuerwehrleute im Alter von zehn bis 17 Jahren. „Gott sei Dank hat es keinen stärkeren Rückgang gegeben“, meinte die Kreisjugendfeuerwehrwartin. Schließlich seien rund 80 Prozent der Jugendfeuerwehr-Veranstaltungen  durch die Corona-Krise ausgefallen. 32 Jugendliche wechselten mit ihrem 18 Geburtstag in die aktive Einsatzabteilung. Andererseits standen den Über- und Austritten 28 Neuaufnahmen gegenüber. Die beiden Kinderfeuerwehren im Kreisgebiet, die „Löschzwerge“ aus Rödinghausen und „Feuerfüchse“ aus Kirchlengern, meldeten zum Jahresende 68 Mitglieder (2019: 77). Hier werden die Sechs- bis Neujährigen spielerisch an die Feuerwehr und den Brandschutz herangeführt.

Start ins neue Jahr wie gewohnt

Das Dienstjahr 2020 verlief zunächst wie gewohnt. In Enger, Herford und Hiddenhausen führten die Jungfeuerwehrleute ihre traditionellen Tannenbaumsammlungen durch. Erste Ausflüge standen auf dem Programm: So besichtigte die Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Süd den Rettungshubschrauber „Christoph 13“ am Klinikum Rosenhöhe in Bielefeld, während die Gruppe aus Schweicheln-Bermbeck die Kreispolizeibehörde in Herford besuchte. Der Feuerwehrnachwuchs aus dem Spenger Süden erlebte hingegen einen spannenden Nachmittag bei der  Werkfeuerwehr Baxter im benachbarten Halle. Pastor Steiner hatte die Jugendfeuerwehr Vlotho zum „Blaulicht-Gottesdienst“ eingeladen und die Ehrenamtlichen der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft erklärten den „Feuerfüchsen Kirchlengern“ die Verhaltensregeln bei Eis- und Badeunfällen.

 

Freizeit Obernbeck aUnbeschwerte Zeit: Als die Jugendfeuerwehr Löhne-Obernbeck ihre Winterfreizeit
im Sauerland durchführt, ist Corona hierzulande noch kein Thema.
(Foto: JF Löhne-Obernbeck)

 

Besich Röd Süd bDie Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Süd besichtigt den
Rettungshubschrauber „Christoph 13“.
(Foto: JF Rödinghausen-Süd).

 

Erste Hilfe Vlotho cDer Feuerwehrnachwuchs aus Vlotho wird zu Beginn des Jahres 2020
in Erster-Hilfe geschult.
(Foto: JF Vlotho)

 

Mit kreativen Ideen durch die Krise

Mit dem Beginn der ersten Corona-Welle Anfang März musste der Dienstbetrieb abrupt eingestellt werden. Der Vorstand der Jugendfeuerwehren im Kreis Herford blieb aber mit den Jugendwarten ständig in Kontakt. Es habe ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch stattgefunden, schilderte  Natascha Meier. „Auf diese Weise wurden Ideen entwickelt, wie man den Nachwuchs bei der Stange halten kann!“ Einige Gruppen verlegten ihre Dienstnachmittage daraufhin ins Internet. Die Betreuer-Mannschaft der Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Nord drehte sogar kleine Videoclips zu den behandelten Themen, die sie, jeweils mit drei Fachfragen versehen, im Internet hochluden. Ähnlich kreativ zeigte sich die Jugendfeuerwehr Löhne. Sie veranstaltete eine Schnitzeljagd, bei der an verschiedenen Punkten im Stadtgebiet Aufgaben zu lösen waren. Die Teilnehmer erhielten die Anweisungen dazu auf ihre Mobiltelefone und begegneten sich auf diese Weise „corona-konform“ nicht. Doch im Verlaufe der nächsten Wochen ließ das Interesse an den präsenzfreien Veranstaltungen vielerorts spürbar nach. Keiner war so richtig glücklich mit der Situation. „Jugendfeuerwehrarbeit lebt vom Teamgeist und der Kameradschaft“, so Natascha Meier. Kurz vor den Sommerferien erhielten alle Kinder- und Jugendfeuerwehrmitglieder einen Brief, verbunden mit einem kleinen Präsent. Darin schilderten die Kreisjugendfeuerwehrwartin und ihre beiden Stellvertreter, Fabian Stadelmann (Hiddenhausen) und Michael Huß (Herford), die seinerzeitige Situation  und gaben einen Einblick in die weiteren Planungen.

Geschenktüten gegen den Corona-Frust

Nachdem die 7-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner, im Kreis Herford auf unter fünf gefallen war, gab der Kreisfeuerwehrverband Ende August „grünes Licht“ für eine Wiederaufnahme des Dienstbetriebs unter Beachtung besonderer Hygieneregeln. Doch die Freude währte nicht lange. Überall im Land kündigten steigende Infektionszahlen die zweite Corona-Welle an. Nach nur wenigen Wochen, manche Jugendgruppen hatten bis dahin nur einen einzigen Dienst in Kleingruppen abhalten können, folgte im Oktober die nächste Unterbrechung.

 

Üb Röd Süd d
Ein Foto mit Symbolcharakter: Zwei Jungfeuerwehrleute aus Rödinghausen
stehen im Spätsommer 2020 mit Mundschutz am Strahlrohr.
(Foto: JF Rödinghausen-Süd)

 

Weihnachtstüten eIn der Kreisfeuerwehrzentrale stapeln sich zur Weihnachtszeit die Geschenktüten.
Die Jugendwarte und Betreuerteams übernehmen die Verteilung an den Haustüren.
(Foto: Kreisjugendfeuerwehr)  

 

Kurz vor Weihnachten stapelten sich in der Kreisfeuerwehrzentrale die Geschenktüten. Natascha Meier und ihre beiden Stellvertreter hatten den Weihnachtsgrüßen  Süßigkeiten und Feuerwehr-Karabinerhaken beigefügt. Die Jugendwarte übernahmen mit ihren Betreuerteams die Verteilung an den Haustüren. Mancherorts gab es weitere Geschenke von der Feuerwehr. So bekamen die Jugendfeuerwehrleute aus Kirchlengern Schlauchschals mit dem Aufdruck „Feuerwehr Kirchlengern“ überreicht. Bereits im Herbst war die Freude bei der Kinder- und Jugendfeuerwehr Rödinghausen riesengroß gewesen. Sie erhielt zwei neue Mannschaftswagen, sodass es zukünftig keine Transportprobleme mehr gibt.

156 Feuerwehrleute kümmern sich im Kreis Herford um den Feuerwehrnachwuchs. Sie leisten diese wertvolle Arbeit neben ihrer Tätigkeit in der aktiven Wehr. Eigentlich sollte im vergangenen Jahr wieder ein Jugendgruppenleiter-Lehrgang im Jugendgästehaus in Rödinghausen stattfinden, um die Betreuerteams weiter zu verstärken. Das Amt für Jugend und Familie des Kreises Herford hätte gerne dabei mitgeholfen, schilderte die Kreisjugendfeuerwehrwartin. „Aber durch die Corona-Pandemie musste auch diese Veranstaltung erst einmal verschoben werden, genauso wie das traditionelle Kreisjugendzeltlager, das eigentlich in diesem Jahr vorgesehen war.“

Erste Planungen für die Zeit nach der Krise

Natascha Meier blickt optimistisch in die Zukunft. „Wir wünschen uns, dass der Zusammenhalt in den Gruppen genauso stark bleibt, wie in den vergangenen Jahren und dass es im Sommer wieder losgeht. Sobald es die Corona-Lage zulässt, ist zunächst ein Tagesausflug für alle Kinder- und Jugendfeuerwehrmitglieder geplant. Dafür soll unter anderem eine Spende genutzt werden, die das Unternehmen Edeka im vergangenen Jahr der Kreisjugendfeuerwehr überreicht hat. Kreisbrandmeister Bernd Kröger hat ebenfalls seine Unterstützung zugesagt: „Wir werden gemeinsam versuchen, die Attraktivität der Kinder- und Jugendfeuerwehren zu steigern, um nach der Krise zu alter Stärke zurückzufinden!“ (Redaktion: kfv-herford.de)

                                                                                                                                                    -Vo-

 

DSC 1460 fDurch die Corona-Krise waren im letzten Jahr nur wenige praxisnahe Schulungen möglich.
Jetzt ist Optimismus angesagt. Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier hofft,
dass es im Sommer wieder losgeht.

(Symbolfoto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)

 

DSC 0483 gJugendfeuerwehr-Wettbewerbe, wie die Leistungsspange in Kirchlengern im Jahr 2018,
sollen schon bald wieder stattfinden.
(Symbolfoto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)

 

Spende Edeka hSpende der Edeka Minden-Hannover an die Kreisjugendfeuerwehr:
Das Geld wird für den Neustart der Nachwuchsarbeit verwendet.
Geplant ist zunächst ein Tagesausflug.

(Foto: Kreisjugendfeuerwehr)