Modulausbildung (Teile 1. und 2.) beendet

Herford/Hiddenhausen/Vlotho. Die Feuerwehr-Einsatzabteilungen bekommen Verstärkung: Am vergangenen Samstag (10.09.2022) beendeten 22 Feuerwehrleute aus Herford, Hiddenhausen und Vlotho die ersten beiden Teile ihrer Grundausbildung. Während der praktischen Prüfung, die auf dem Gelände der Feuerwache Herford an der Werrestraße stattfand, zeigten die Anwärter, was sie in den vergangenen Wochen gelernt hatten. Am Ende zogen Sven Detering, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Vlotho, und Amtskollege Nicholas Jost aus Hiddenhausen ein positives Fazit. „Was Ihr gezeigt und geleistet habt, hat mir gefallen“, so Detering. „Macht weiter so!“

In den zurückliegenden Wochen absolvierten die Anwärter rund 70 Unterrichtsstunden in Theorie und Praxis. „Ein Schwerpunkt lag dabei auf den Bereichen Retten, Selbstretten und Sichern“, so Lehrgangsleiter Detering. Am Samstag stand der Aufbau der dreiteiligen Schiebleiter am Schlauchturm der Feuerwache Herford auf dem Prüfungsplan. Sie hat eine Länge von 14 Metern und reicht bis zum dritten Obergeschoss. Jeweils vier Feuerwehrleute stellten sich bei jedem Übungsdurchgang der Aufgabe. Sie sicherten die Stützstangen des 75 Kilogramm schweren Rettungsgerätes und zogen die Leiterteile mit dem Zugseil auseinander. Anschließend kletterten die Anwärter bis ganz nach oben. „Angst hatten wir nicht“, meinten Melissa Renger (17) vom Löschzug Herford-Mitte und Eric Lenzen (17) vom Löschzug Vlotho-Mitte anschließend. Mussten sie auch nicht. Schließlich waren sie mit einer Leine gut gesichert. Die beiden Ausbilder Ralf Kuhlmann (Herford) und Holger Wetter (Vlotho) behielten die Situation im Blick. „Beim Hochsteigen müssen immer drei Körperteile mit der Leiter Kontakt haben“, erinnerte Kuhlmann nochmals, als sich die nächsten Anwärter bereitmachten. An einer anderen Station führte Thomas Saam (17) aus Hiddenhausen eine Selbstrettungsmaßnahme mit dem Feuerwehr-Haltegurt und der 30 Meter langen Rettungsleine durch. Außerdem demonstrierten die Feuerwehrschüler die Personenrettung über eine vierteilige Steckleiter sowie Sicherungsmaßnahmen, um Abstürze zu verhindern. Der Achterknoten, Mastwurf und Pfahlstich kamen dabei zur Anwendung.

Über die dreiteilige Schiebleiter geht es am Schlauchturm der Feuerwache Herford hoch hinaus.

Die Lehrgangsteilnehmer sind gut gesichert.

Erste-Hilfe, PSU und die Gefahren an der Einsatzstelle

Die Einsätze der Feuerwehr sind oftmals mit besonderen Risiken für die Helfer verbunden. Die Gefahren an der Einsatzstelle, die beispielsweise durch Atemgifte, chemische Stoffe, Einsturz oder elektrischen Strom drohen, zählten deshalb in den zurückliegenden Wochen zum Unterrichtsstoff. Ein erfahrener Notfallsanitäter übernahm die Unterweisung in Erster-Hilfe. Daneben lernten die Teilnehmer aber auch ihre Rechte und Pflichten als Feuerwehrleute kennen. Wie ist etwa der Versicherungsschutz geregelt, wenn es im Feuerwehreinsatz zu Personen- oder Sachschäden kommt? Außerdem stand die Psychosoziale Unterstützung (PSU) auf dem Stundenplan. „Das PSU-Team hilft uns, schlimme Unfallbilder zu verarbeiten“, so Lehrgangssprecher Nico Zimmermann (18) von der Feuerwehr Herford.
Stellvertretender Wehrführer Nicholas Jost überzeugte sich am Samstag von den guten Leistungen der Feuerwehranwärter. Zuvor hatten die Feuerwehrschüler bereits im theoretischen Teil 20 Fragen beantwortet und dabei ebenfalls gute Ergebnisse gezeigt. Im nächsten Jahr folgt der zweite Teil der Grundausbildung, die insgesamt vier Module mit 160 Unterrichtsstunden umfasst. „Dann kommen wieder viele praktische Übungen auf Euch zu“, meinte Jost, der den Anwärtern, aber auch den Ausbildern für ihr Engagement dankte. Die Ausbildungsgemeinschaft der Feuerwehren Herford, Hiddenhausen und Vlotho habe sich im Übrigen bereits seit vielen Jahren bewährt, so Amtskollege Sven Detering.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

Zwei Trupps sind erforderlich, um die 14 Meter lange Leiter in Stellung zu bringen.

Mit dem Zugseil wird die Leiter auseinandergezogen.

(v.l.) Ausbilder Ralf Kuhlmann (Herford), Melissa Renger (Herford) und Maximilian Wilke (Vlotho)

Bereit für den Aufstieg: (v.l.) Melissa Renger (Herford), Maximilian Wilke (Vlotho) u. Eric Lenzen (Vlotho)

Im Pass- oder Kreuzgang geht es nach oben.

Ausbilder Holger Wetter (l) übernimmt die Sicherung mit dem Doppelten Achterknoten.

Vornahme der vierteiligen Steckleiter

Ausbilder Thorsten Schlüter (l) behält die Situation im Blick.

(v.l.) Nina Sundermeier (Herford) und Luka Scheithauer (Vlotho) befestigen eine Axt mit Doppeltem Anker- und Spierenstich, die anschließend nach oben gezogen wird.

(v.l.) Eileen Schellert (Herford) und Noah Mehnert (Herford) übernehmen die Sicherung.

(v.l.) Nico Zimmermann (Herford), Finnean Siegmund (Herford), Ausbilder Sven Detering u. Melissa Renger (Herford)

(v.l.) Frank Nolte (Herford), Jennifer Rulle (Herford) u. Thomas Saam (Hiddenhausen)

(vl.) Lehrgangsleiter Sven Detering (Vlotho) und Prüfer Nicholas Jost (Hiddenhausen)

Sabrina Tismer (Vlotho) wird „geprüft“. „Alles okay“, bestätigt Nicholas Jost.

22 Feuerwehrleute aus Herford, Hiddenhausen und Vlotho haben mit Erfolg die ersten beiden Teile ihrer Grundausbildung absolviert.