Gründung der 5. Kinderfeuerwehr im Kreisgebiet steht bevor

Enger. Die Kinderfeuerwehr erfreut sich im Kreis Herford zunehmender Beliebtheit. In Kürze geht mit den „Blaulicht-Blitzen“ Enger eine weitere Gruppe an den Start. Die offizielle Gründung erfolgt zwar erst Ende März, doch ein erstes Kennenlernen hat bereits stattgefunden. Am Samstagvormittag (11.03.2023) trafen sich die „Feuerwehr-Bambini“ im Alter von sechs bis neun Jahren mit ihren Eltern und dem Betreuerteam im Gerätehaus Enger-Westerenger. „In der Kinderfeuerwehr gilt das Spaß- und Lachgebot“, erklärte Maik Neumann, der künftige Stadtkinderfeuerwehrwart.

„Wenn ich groß bin, werde ich Feuerwehrmann“, da ist sich Samuel (8) schon jetzt sicher. Noa (7) zeigt sich ähnlich begeistert: „Mein Papa ist auch bei der Feuerwehr!“ Insgesamt 30 Kinder sind bei der Auftaktveranstaltung mit von der Partie. Zwanzig Jungen und zehn Mädchen gehören zur Anfangsformation der „Blaulicht-Blitze“. Das Interesse sei riesig, bestätigt Wehrführer Michael Rogowski; fünf weitere Kids ständen auf einer Warteliste. In der Kinderfeuerwehr werde der Nachwuchs spielerisch an die Feuerwehr herangeführt, sagt der Feuerwehrchef während der Begrüßung in der Fahrzeughalle des Gerätehauses Westerenger. „Natürlich steht der Spaß dabei im Vordergrund!“ Bürgermeister Thomas Meyer ist ebenfalls gekommen und zeigt sich volksnah: „Ich bin Thomas, und wenn Ihr weitere Fragen habt, könnt Ihr mich gerne im Rathaus besuchen!“ Die Kinder haben mittlerweile einen großen Sitzkreis gebildet. Sie stellen sich kurz vor und rollen sich dazu gegenseitig einen Ball zu.

Die Gründung der Kinderfeuerwehr Enger steht bevor. Am Samstag trafen sich die „Blaulicht-Blitze“ das erste Mal. 30 Kinder zählen zur Anfangsformation.

Das Gerätehaus Enger-Westerenger ist gleichzeitig Domizil der Kinderfeuerwehr. Hier treffen sich die „Lösch-Bambini“ künftig einmal im Monat.

Engagiertes und qualifiziertes Betreuerteam

Maik Neumann (47) wird die „Blaulicht-Blitze“ künftig als Stadtkinderfeuerwehrwart leiten. „Der Wehrführer hat mich gefragt, und ich habe sofort zugesagt.“ Der Vater von drei Kindern kam erst im Jahr 2018 als Quereinsteiger zur Feuerwehr. Er leistet seinen aktiven Dienst beim Löschzug Enger-Mitte. Florian Blut ist als stellvertretender Stadtkinderfeuerwehrwart vorgesehen. Der 42-Jährige ist in der Löschgruppe Westerenger aktiv und hat Sohn Justus (8) mit zur Kinderfeuerwehr gebracht. Zum weiteren Betreuerteam zählen Mareike Keller, Joana Gerlach und Michelle Uffenkamp aus der Unterstützungsabteilung sowie Katja Bockermann und Patrick Vosgröne von der Löschgruppe Westerenger. „Ihre Kinder sind bei uns in guten Händen“, versichert Neumann den Eltern. „Wir bilden uns fort, um unserer Aufgabe gerecht zu werden.“ Er zeigte sich für die Wünsche und Ideen der Kinder offen: „Ihr seid die Kinderfeuerwehr!“ Während der Jahreshauptversammlung am 24. März werden Maik Neumann und Vertreter Florian Blut offiziell in ihre Ämter eingesetzt und die Gründungsurkunde überreicht.

Treffen finden einmal im Monat statt

Am Samstagvormittag bekamen die Sechs- bis Neujährigen erste Einblicke in den Kinderfeuerwehrdienst. Sie erkundeten die beiden Löschgruppenfahrzeuge unter fachlicher Anleitung, löschten das „Brandhaus“ mit der Kübelspritze und erstellten ihre persönlichen Steckbriefe mit Fotos. „Die werden nun gut verwahrt und sollen im Erwachsenenalter wieder ausgehändigt werden“, erläuterte Neumann. Mitte April findet dann mit der „(Oster-)Hasen-Rallye“ der erste offizielle Dienst der „Blaulicht-Blitze“ statt. Künftig treffen sich die „Lösch-Bambini“ einmal monatlich - und zwar immer an jedem zweiten Samstag im Monat von 10 Uhr bis 12 Uhr an ihrem Domizil, dem Gerätehaus Enger-Westerenger. Zu ihrer persönlichen Schutzausrüstung zählen rote Warnweste mit der Aufschrift „Kinderfeuerwehr Stadt Enger“, Helm und Handschuhe.
Der Verband der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen (VdF NRW) unterstützt jede neu gegründete Gruppe zudem mit einem Starterpaket, das unter anderem Feuerwehr-Tretautos (Typ Unimog), Playmobil-Feuerwehrstation und verschiedene Gesellschafts- und Wissensspiele umfasst. Im Kreis Herford gibt es mit den „Löschzwergen Rödinghausen“, „Feuerfüchsen Kirchlengern“, „Feuerdrachen Herford“ und „Blaulichtkids Vlotho“ bereits vier Kinderfeuerwehren. Mit den „Blaulichtblitzen Enger“ kommt jetzt eine fünfte Gruppe hinzu. In Nordrhein-Westfalen sind mittlerweile über 120 Kinderfeuerwehren mit rund 3.500 Kindern und 1.342 Betreuern aktiv (Stand 2020). Das Gesetz über den Brandschutz, die Hilfeleistung und den Katastrophenschutz (BHKG) aus dem Jahr 2016 hat die Gründung erst möglich gemacht.

Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)

Maik Neumann (Mitte) ist der designierte Stadtkinderfeuerwehrwart.

Während der Vorstellungsrunde rollen sich die Kinder gegenseitig einen Ball zu.

Maik Neumann (r) u. Vertreter Florian Blut informieren die Eltern.

Mit dem 10. Geburtstag wechseln die Kinder in die Jugendfeuerwehr. Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Lange (r) und Vertreter Robin Scheffer (l) stehen deshalb ebenfalls für Auskünfte zur Verfügung.

Maik Neumann präsentiert den Dienstplan: Mitte April geht es mit der „(Oster-)Hasenrallye“ los.

(v.l.) Joris, Liana und Ilias haben ihren persönlichen Steckbrief erstellt.

(v.l.) Lenny (8) und Emilia (8) löschen mit dem D-Strahlrohr das „Brandhaus“.

Finya (10) und Leopold (1. u. 3 v.l.) von der Jugendfeuerwehr Enger unterstützen an der Kübelspritze.

Florian Blut (r) beantwortet viele Kinderfragen.

(v.l.) Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Lange, Bürgermeister Thomas Meyer, Wehrführer Michael Rogowski u. der künftige Stadtkinderfeuerwehrwart Maik Neumann

(v.l.) Jannes (11), Samuel (7) u. Samuel (8)

Am Löschgruppenfahrzeug wird mit vereinten Kräften gearbeitet.

(v.l.) Betreuerin Joana Gerlach u. Maik Neumann