Nichts wie raus hier!

Wohnhausbrand in Hiddenhausen verläuft glimpflich

20230407 065930Hiddenhausen. Die Bewohner eines Einfamilienhauses an der Langen Brede in Schweicheln-Bermbeck haben sich am frühen Karfreitagmorgen (7.04.2023) gerade noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Im Außenbereich war ein Feuer ausgebrochen. Die Flammen griffen schnell auf das Gebäude über. Ein Großaufgebot der Feuerwehr verhinderte Schlimmeres. Es entstand dennoch ein hoher Sachschaden. Mehrere Räume wurden stark beschädigt. Das Haus ist vorläufig nicht mehr bewohnbar.

 

Der 60-jährige Mann und seine 57-jährige Lebensgefährtin hatten im Obergeschoss geschlafen. „Ich bin durch lautes Prasseln wach geworden und dachte erst, draußen hagelt es“, berichtete der Bewohner. Doch beim Blick durch das Fenster erkannte der Mann Rauch und Flammen. „Nichts wie raus hier!“, schilderten der 60-Jährige und seine Lebensgefährtin ihre Gedanken. Zu diesem Zeitpunkt klingelte bereits ein Mitarbeiter der Kreisleitstelle an der Haustür „Sturm“. Der Disponent befand sich gerade auf dem Weg zur Arbeit und hatte bemerkt, dass oberhalb der Bünder Straße Rauch aufstieg. Er verständigte umgehend seine Kollegen, die um 6.39 Uhr Großalarm für die Feuerwehr Hiddenhausen auslösten.

 

Brandausbreitung auf das komplette Gebäude verhindert

Als die ersten Kräfte der Feuerwehr Hiddenhausen vor Ort eintrafen, stand eine Holzüberdachung im Innenhof im Vollbrand. Die Flammen hatten die Hausfassade,   eine nebenstehende Garage und einen Anbau samt Dachterrasse an der gegenüberliegenden Seite erfasst. Durch die enorme Hitze waren die Fenster an der Gebäuderückseite zersprungen und die Rollläden geschmolzen. Das Feuer war bereits in den Küchenraum und das Schlafzimmer im Erdgeschoss vorgedrungen. „Wir haben sofort eine Riegelstellung von außen vorgenommen, um eine Brandausbreitung auf das komplette Gebäude zu verhindern“, sagte Einsatzleiter Nicholas Jost. Die Löscharbeiten gestalteten sich in der Anfangsphase schwierig. Den Feuerwehrleuten blieb zunächst nur die Möglichkeit, durch eine Gartentür an die Gebäuderückseite zu gelangen, wo sie bei Nullsicht gegen die lodernden Flammen und den beißenden Rauch ankämpften. Währenddessen rückten zwei Trupps unter schwerem Atemschutz durch die Haustür in das Gebäudeinnere vor und übernahmen hier die Löscharbeiten. Weitere Einsatzkräfte bekämpften das Feuer zusätzlich aus dem Korb der Drehleiter mit dem Wenderohr. Andere Feuerwehrleute nahmen ein weiteres Hohlstrahlrohr sowie eine Schaumpistole vor, um die Garage abzulöschen. Das Wasser drang so tief in den brennenden Hausrat ein.

 

20230407 065930Am frühen Freitagmorgen ist die Feuerwehr an der Langen Brede im Einsatz.
Ein Feuer im Außenbereich hat auf das Wohngebäude übergegriffen.

 

20230407 070338Eine angrenzende Garage ist ebenfalls betroffen. Die Einsatzkräfte löschen den Hausrat mit dem Hohlstrahlrohr.

 

Unzählige Schläuche verlegt

Um die Wasserversorgung sicherzustellen wurden unzählige B-Schläuche verlegt. Eine 300 Meter lange Schlauchleitung führte zu einem Hydranten an der Langen Brede. Eine weitere „Zapfstelle“ richteten die Wehrleute in entgegengesetzter Richtung an der Lippinghauser Straße ein. Um kurz vor 8 Uhr meldete Einsatzleiter Jost: „Feuer unter Kontrolle!“ Die Flammen hatten die Dachtraufe und eine Dachgaube erreicht. Deshalb entfernten die Feuerwehrleute in diesem Bereich die Dachpfannen. „Der Dachstuhl ist bis auf kleinere Stellen unversehrt geblieben“, sagte Jost nach Abschluss der Kontrollarbeiten. Dennoch ist der Sachschaden groß. Die Wände des Schlafzimmers im Erdgeschoss sind rußgeschwärzt. „Glücklicherweise hat hier niemand übernachtet!“, so der Einsatzleiter.

Erst gegen 12 Uhr rückten die letzten Feuerwehrkräfte ab. Insgesamt waren 50 Ehrenamtliche der Löschzüge Schweicheln-Bermbeck und Eilshausen im Einsatz. Zusätzlich war ein Rettungswagen der Feuerwehr Herford angerückt, um den Eigenschutz der Wehrleute sicherzustellen. Beamte der Kriminalpolizei hatten bereits während der Löscharbeiten die Geschehnisse vor Ort dokumentiert. Sie beschlagnahmten anschließend das Haus, das nach dem Brand ohnehin unbewohnbar ist. Die Bewohner sind vorläufig anderweitig untergekommen. Brandermittler der Polizei haben mit den Untersuchungen zur Unglücksursache begonnen.

                                                                                                                     Von Jens Vogelsang
                                                                                                                    (Text u. Fotos)

 

20230407 070547Das Feuer wird zusätzlich mit dem Wenderohr der Drehleiter bekämpft.

 

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20230407 071229Frische Atemschutzgeräteträger stehen bereit, um die Brandbekämpfung zu übernehmen.

 

20230407 070843Der Löschzug Eilshausen ist mit Hilfeleistungslöschfahrzeug und Tanklöschfahrzeug 4000 zur Verstärkung angerückt.

 

20230407 071035Eine Rettungswagenbesatzung stellt den Eigenschutz der Feuerwehrleute sicher.


20230407 100854Nicholas Jost (l) hat die Einsatzleitung.

 

20230407 071700Atemschutzüberwachung

 

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20230407 071715Lüftungsmaßnahmen werden vorbereitet

 

20230407 082818Die Wehrleute verlegen unzählige B-Schläuche, um die Wasserversorgung sicherzustellen.
Eine Leitung führt die Lange Brede hinunter.

 

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20230407 101157Einsatzkräfte, die auf dem Dach arbeiten, werden aus dem Korb der Drehleiter mit einer Leine gesichert.

 

20230407 111446Der Gerätewagen-Logistik mit dem Rollwagen „Hygiene“ ist eingetroffen.