Gemeinsam den Blutkrebs besiegen
OWL. Die Registrierungsaktion von DKMS und OWL-Feuerwehren ist erfolgreich verlaufen. Fast 500 Bürger konnten im Kreis Herford als mögliche Knochenmarkspender gewonnen werden. In ganz Ostwestfalen-Lippe ließen sich am Samstag (3.06.2023) über 5.200 Menschen registrieren. Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) lobte die Feuerwehren der Region: „Dank jedem Einzelnen von Euch ist unsere Arbeit erst möglich.“
Wenn nur ein Menschenleben gerettet werde, hätte sich die Aktion bereits gelohnt, erklärte Kreisbrandmeister Bernd Kröger. „Für Eure Unterstützung und das Engagement möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“ Am Samstag waren alle 513 Gerätehäuser in der Region geöffnet. Von 11 bis 15 Uhr hatten interessierte Bürger im Alter zwischen 17 und 55 Jahren Gelegenheit, sich als potenzielle Stammzellspender erfassen zu lassen. Der Ablauf vor Ort gestaltete sich unkompliziert: Nach der Gesundheitsabfrage auf der Internetseite der DKMS nahmen die möglichen Spender selbständig mit drei Wattestäbchen Wangenschleimhautabstriche vor. Die Registrierung erfolgte per QR-Code. Die Weiterleitung der Registrierungssets übernahm im Anschluss die Feuerwehr. Sie werden jetzt im Labor analysiert. Nach Erfahrung der DKMS kommt es bei höchstens fünf von hundert potenziellen Spendern innerhalb der nächsten zehn Jahre tatsächlich zu einer Stammzellspende. Für junge Spender betrage die Wahrscheinlichkeit etwa ein Prozent innerhalb des ersten Jahres nach der Typisierung.
Mund auf, Stäbchen rein, Spender sein: Mehr als 5.200 Menschen ließen sich in ganz OWL als mögliche Knochenmarkspender registrieren. (Foto: Redaktion: kfv-herford.de)
Alle 513 Gerätehäuser der Region waren geöffnet. (Foto: Feuerwehr Vlotho)
Im Gerätehaus Enger-Nord spielte sich eine berührende Szene ab. Eine Frau bedankte sich bei den Feuerwehrleuten für deren vorbildlichen Einsatz und verteilte Süßigkeiten. Sie hatte bereits vor einiger Zeit eine lebensrettende Stammzellspende erhalten. „Die Diagnose kam für mich wie aus dem Nichts!“ Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper (Gütersloh) gilt als Initiator der XXL-Aktion. Bereits 2018 hatte der Feuerwehrchef alle Einheiten im Kreis Gütersloh mobilisiert. Damals ließen sich 1.200 Menschen in 50 Gerätehäusern erfassen. „Aus dieser Gruppe sind bereits fünf Personen hervorgegangen, die Stammzellen gespendet und damit Leben gerettet haben“, so Holtkemper. Für den Kreisbrandmeister stand schnell fest: Die Kampagne muss wiederholt werden und zwar in der gesamten Region OWL mit ihren rund zwei Millionen Einwohnern.
Noch am Freitag hatten NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, die Landräte der Kreise Gütersloh, Herford, Höxter, Minden und Paderborn sowie DFV-Präsident Karl-Heinz Banse und VdF-Vorsitzender Dr. Jan Heinisch die Bevölkerung um ihre Unterstützung gebeten. Laumann sprach in seiner Videobotschaft von einer großartigen Idee, die von den Feuerwehren in OWL entwickelt worden sei. „Für Menschen, die an Leukämie erkrankt sind, ist eine Knochenmarkspende oft die einzige Möglichkeit zur Überwindung der Krankheit.“ Die Suche nach einem passenden Spender, so der Minister, komme fast der Suche nach der „Nadel im Heuhaufen“ gleich. „Deshalb ist es so wichtig, dass ganz viele Menschen als mögliche Spender registriert sind.“ Laumann lobte das Engagement der Ehrenamtlichen: „Eins ist klar, wenn Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner eine solche Aktion in die Hand nehmen, wird sie mit Sicherheit funktionieren!“ Jan Heinisch schloss sich den Worten des Ministers an. „Die Feuerwehren sind Lebensretter, und das nicht nur im Einsatz, sondern gemeinsam mit der DKMS auch anlässlich der großen Registrierungsaktion. (Redaktion: kfv-herford.de)
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