Jugendfeuerwehr Löhne-Mennighüffen ist 50 Jahre alt geworden
Löhne. Kinder wie die Zeit vergeht: Die Jugendfeuerwehr Löhne-Mennighüffen hat am Samstag (9.09.2023) ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Sie zählt damit zu einer der ältesten Feuerwehr-Nachwuchsgruppen im Kreis Herford und im Land NRW. Zahlreiche Gäste, darunter viele befreundete Jugendgruppen, gratulierten zum Jubiläum. Egon Schewe, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Löhne, unterstrich während der Feierstunde in der Aula der Bertolt-Brecht-Gesamtschule die Bedeutung der Jugendarbeit: „Eine Feuerwehr ohne Jugendfeuerwehr ist wie ein Baum ohne Wurzeln!“ NRW-Innenminister Herbert Reul bedankte sich mit einer Ehrenurkunde. „Zum 50-jährigen Bestehen spreche ich der Jugendfeuerwehr Löhne-Mennighüffen die besten Glückwünsche aus!“, schrieb der Minister.
Ob es im September 1973 ähnlich heiß war, wie am vergangenen Samstag, ist nicht überliefert. Damals, gleich nach den Sommerferien, fand die Gründungsversammlung der Jugendfeuerwehr Löhne-Mennighüffen im alten Gerätehaus am Drosselhain statt. Elf Jugendliche zählten zur Anfangsformation. Zuvor hatte Heinz Prause, damals stellvertretender Löschgruppenführer, in der Nachbarschaft und im Freundeskreis kräftig die Werbetrommel gerührt. „In Löhne-Ort und Gohfeld gab es damals bereits Jugendfeuerwehren“, erinnerte sich der heute 87-Jährige zurück. Zum ersten Jugendwart des Mennighüffer Nachwuchses wurde Dieter Mohrmann ernannt. „Dieter hat damals die Weichen gestellt und ist seit mittlerweile 60 Jahren Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr“, sagte Wehrführer Christian Ehlert, der ihn dafür mit der Ehrenurkunde in Gold des Verbandes der Feuerwehren in NRW ehrte. Siggi Loose und Bernhard Kölling waren im Sommer 1973 in die Jugendfeuerwehr eingetreten und sind der Freiwilligen Feuerwehr bis heute treu geblieben. Sie wurden während der Feierstunde ebenfalls mit Applaus bedacht.
Die Jugendfeuerwehr Löhne-Mennighüffen mit Jugendwart Lukas Puschendorf und dem Betreuerteam im Jubiläumsjahr.
„Feuerwehr-Urgesteine“: (v.l.) Stadtbrandmeister a.D. Heinz Prause, Jugendwart a.D. Dieter Mohrmann,
Landesjugendfeuerwehrwart a.D. Gustav Henning neben stellv. Bürgermeister Egon Schewe.
Schöne Erinnerungen
Stefan Busse, heute Leiter der Löschgruppe Mennighüffen, ist mit der Jugendfeuerwehr eng verbunden. Als damals 12-Jähriger trat er der Nachwuchsgruppe bei; später leitete er sie acht Jahre lang. „Die Zeltlager an der Weser, Winterfreizeiten ins Sauerland und vor allem die Nachtwanderungen durch das Wiehengebirge sind mir in besonders schöner Erinnerung geblieben“, schwärmte er am Samstag. Fritz Rabeneck, Jürgen Heemeier, Stefan Busse senior, Antje Deutschmann, Daniel Struckmeier und Daniel Helm übernahmen ebenfalls im Laufe der zurückliegenden Jahre Führungsverantwortung. Seit dem Jahr 2016 leitet Lukas Puschendorf die Gruppe mit zurzeit 14 Jugendlichen, davon drei Mädchen. Er berichtete von einem abwechslungsreichen Programm, das die feuerwehrtechnische Ausbildung und allgemeine Jugendarbeit umfasst. Gerade erst nahm die Gruppe am Kreisjugendzeltlager teil, das am Hennesee im Sauerland stattfand. „In den nächsten Wochen stehen Sprechfunk, Übungen mit der Wärmebildkamera und Erst-Hilfe am dem Programm.“
Zopf aus Schläuchen geflochten
Vor der offiziellen Feierstunde nahmen 18 befreundete Jugendfeuerwehrgruppen, darunter zwei Mannschaften aus dem benachbarten Bad Oeynhausen (Kreis Minden-Lübbecke), an einem spielerischen Wettstreit teil. Sie lösten an neun Stationen, die sich allesamt auf dem Schulgelände befanden, die unterschiedlichsten Aufgaben. So hüpften jeweils vier Jugendliche gemeinsam in einem Big-Pack-Sack durch einen Slalom-Parcours, um anschließend ein „Brandhaus“ mit der Kübelspritze abzulöschen. An der nächsten Station flochten die Jugendlichen einen Zopf, allerdings aus drei jeweils 15 Meter langen C-Schläuchen. Schließlich schichteten die Jugendfeuerleute dutzende von Getränkekisten aufeinander. Problem dabei: Die Kunststoffbehälter durften den Boden nicht berühren. Kleinere Übungen zur Technischen Hilfe, bei denen Fingerspitzengefühl gefragt war, folgten. Die Jugendlichen bewegten dabei eine Kugel durch ein Labyrinth, indem sie die Spielplatte mit einem pneumatischen Hebekissen bewegten. Weiterhin galt es, hydraulische Rettungsgeräte, wie Spreizer und Hydraulikzylinder, auf ein vorgegebenes Zentimetermaß auszufahren. Am Ende erzielte die Jugendfeuerwehr Bad Oeynhausen-Werste Bestleistungen und wurde mit dem Siegerpokal ausgezeichnet. Auf den weiteren Plätzen landeten die Jugendfeuerwehren Rödinghausen-Süd und Herford-Schwarzenmoor.
Wehrführer Christian Ehlert bedankte sich bei Jugendwart Lukas Puschendorf und dem Betreuerteam für ihr Engagement. Gleichzeitig nutzte der Feuerwehrchef die Feierstunde für einen Personalwechsel. Er verabschiedete Sebastian Pörtner als Stadtjugendfeuerwehrwart, damit dieser andere Führungsaufgaben übernehmen kann. Künftig ist Mathias Petermann für die Jugendarbeit auf Stadtebene zuständig, der seine Ernennungsurkunde erhielt.
Von Jens Vogelsang
(Text u. Fotos)
Ehrengäste und befreundete Jugendfeuerwehren haben sich zur Feierstunde
in der Aula der Bertolt-Brecht-Gesamtschule versammelt.
Jugendwart Lukas Puschendorf führt durch die Veranstaltung.
Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier (l) überreicht einen besonderen Feuerwehrschlauch,
der mit Süßigkeiten statt mit Wasser gefüllt ist.
Auszeichnung für Dieter Mohrmann (r), der seit 60 Jahren in der Feuerwehr engagiert ist.
(v.l.) Wehrführer Christian Ehlert, stellv. Wehrführer Dirk Rabeneck, Jugendwart Lukas Puschendorf,
Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier, stellv. Kreisbrandmeister Holger Klann u. Löschgruppenführer Stefan Busse.
Die Jugendfeuerwehr Vlotho beim "Big-Pack-Sackhüpfen": (v.l.) Samatha (12), Jaydon (10), Tyler (15) u. Sophie (12).
Anschließend steht die „Brandbekämpfung“ mit der Kübelspritze auf dem Programm.
Die Jugendfeuerwehr Bünde beweist beim Wassertransport Teamgeist.
(v.l.) Henrik (14), Felix (13), Henrik (12) u. Carly (10).
Schläuche-Flechten: (v.l.) Mattis (15), Juliana (10), Milan (10) u. Lea (9) von der Jugendfeuerwehr Löhne-Obernbeck.
Geschick ist gefragt: (v.l.) Eduard (15), Constantin (14) und Maxi (15) von der Jugendfeuerwehr Rödinghausen-Süd müssen
C-Schläuche durch die Sprossen einer Multifunktionsleiter hindurch kegeln.
Verteiler jonglieren: (v.l.) Joel (13), Glen (10), Fiona (13) u. Mathis (9) von der Jugendfeuerwehr Kirchlengern
mit den Schiedsrichtern Mirko Inderlied u. Louis Hamel.
Die Jugendfeuerwehr Bad Oeynhausen-Werste manövriert die Kugel mit Hilfe eines pneumatischen Hebekissens,
das unter der Spielplatte liegt, durch das Labyrinth.
(v.l.) Lena (16), Johanna (14), Ronja (12), Kim (11) u. Zooy (13) von der Jugendfeuerwehr Gohfeld-Wittel
haben diese Aufgabe bereits erledigt.
Ein hydraulischer Spreizer und ein …
,,, Hydraulikzylinder müssen mit viel Feingefühl bedient werden, um Abstände zu bestimmen.
Was bedeutet die Abkürzung DLK 23/12 und wie lang ist eine Rettungsleine?
Die Beantwortung von Wissensfragen zählt ebenfalls zu den Aufgaben des spielerischen Wettstreites.
Die Jugendfeuerwehr Herford-Schwarzenmoor beim Kistenstapeln.
Problem dabei: Die Kunststoffkästen dürfen den Boden nicht berühren.
Die Jugendfeuerwehren Bad Oeynhausen-Werste, Rödinghausen-Süd und Herford-Schwarzenmoor
belegen die vorderen Plätze und werden mit Pokalen belohnt.
Führungswechsel: Sebastian Pörtner (r) wird als Stadtjugendfeuerwehrwart verabschiedet und ...
… Mathias Petermann im Amt eingeführt.