Gefahrenabwehrbericht 2022 des NRW-Innenministeriums
Düsseldorf. Die Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen sind so stark wie nie zuvor und wachsen weiter. Das ergibt sich aus dem Gefahrenabwehrbericht, den Innenminister Herbert Reul am Freitag (22.09.2023) in Düsseldorf vorstellte. Exakt 93.573 Einsatzkräfte, die zum Großteil ehrenamtlich tätig waren, zählten die Freiwilligen Feuerwehren Ende vergangenen Jahres (2021: 91.974). Die personelle Situation der Berufsfeuerwehren und Hauptamtlichen Wachen konnte ebenfalls verbessert werden. Währenddessen erfreuen sich die Kinder- und Jugendfeuerwehren weiterhin großer Beliebtheit.
Der Innenminister freute sich über die positive Entwicklung und lobte den Einsatz der Feuerwehrleute. „Sie helfen, egal wann, egal wo und manchmal unter Einsatz ihres eigenen Lebens. Damit übernehmen Sie Verantwortung für die ganze Gesellschaft.“ Die Feuerwehr lebe vom Ehrenamt, meinte der Minister. Sie sei wie eine Familie - stehe zusammen, unterstütze sich und andere.
Die Freiwilligen Feuerwehren sind das Rückgrat der Gefahrenabwehr. Das Foto zeigt Einsatzkräfte des KFV Herford bei einer Großübung an der Nordsee.
(Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)
Gefahrenabwehrbericht nimmt Einsatzlage in den Blick
Der Sommer 2022 war der wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Durch die extremen Hitze- und Dürrewochen in den Sommermonaten hat sich die Zahl der Wald- und Vegetationsbrände im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt. In der Folge stieg die Zahl der Feuerwehreinsätze um vier Prozent. Im Übrigen verzeichneten die Feuerwehren im Rettungsdienst im Vergleich zu 2021 einen Zuwachs von mehr als 65.000 Einsätzen. Die statistischen Zahlen aus NRW bestätigen damit den bundesweiten Trend. „Das lag zum einen am Faktor Hitze“, hieß es aus Düsseldorf. „Die Rettungskräfte mussten bei den extrem hohen Temperaturen mehr Patienten wegen Hitzschlag oder Flüssigkeitsmangel behandeln.“ Einen weiteren Grund sieht das NRW-Innenministerium in der zunehmenden Inanspruchnahme des Notrufs in Bagatellfällen. Die Feuerwehren rückten im vergangenen Jahr landesweit zu 54.838 Brandeinsätzen (2021: 45.004) und 155.909 Technischen Hilfeleistungen (2021: 179.816) aus.
Rund 44 Millionen Euro betrug die „Investitionspauschale Feuerschutz“ im vergangenen Jahr. Den Betrag erhielten die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen für Investitionen in den Brandschutz. Die Summe wurde in Abhängigkeit von der Einwohnerzahl und Fläche auf die Kommunen verteilt. Seit dem Jahr 2018 stieg der Betrag stetig an. Er betrug damals noch knapp 38 Millionen Euro.
Kleinster Regierungsbezirk
Die Jahresstatistik zur Gefahrenabwehr fasst jedes Jahr die wichtigsten Zahlen rund um Feuerwehreinsätze, Brandschutz und Rettungsdienste in Nordrhein-Westfalen zusammen. Ermittelt werden die Daten von den 22 kreisfreien Städten, einer Städteregion und 30 Kreisen mit 374 Städten und Gemeinden. Gemessen an der Einwohnerzahl von rund zwei Millionen ist Detmold der kleinste der fünf NRW-Regierungsbezirke. Hier gibt es drei Berufsfeuerwehren (Bielefeld, Gütersloh und Minden) mit 501 Mitarbeitern. Die 70 Freiwilligen Feuerwehren in Ostwestfalen-Lippe zählten Ende vergangenen Jahres 17.041 Einsatzkräfte (Kreis Herford: 1.563), davon 555 Hauptamtliche (Kreis Herford: 149). Der Fahrzeugbestand der Feuerwehren in Nordrhein-Westfalen ist beeindruckend: So gibt es landesweit alleine 535 Hubrettungsfahrzeuge und 5.010 Löschfahrzeuge. (Redaktion: kfv-herford.de)
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