Übung der Jugendfeuerwehr Löhne-Obernbeck
Löhne. In Löhne-Obernbeck „brennt der Dachstuhl eines Wohnhauses in voller Ausdehnung“. Die Bewohner retten sich ins Freie - doch der „Hauseigentümer“ wird vermisst. Jetzt ist die Jugendfeuerwehr Löhne-Obernbeck gefordert. Mit zwei Löschfahrzeugen geht es zur Einsatzstelle. Vor Ort übernehmen die Nachwuchsfeuerwehrleute die Menschenrettung und Brandbekämpfung. Glücklicherweise handelt es sich nur um eine Übung, die Jugendwart Torsten Stürzebecher und sein Betreuerteam vorbereitet haben.
Die meisten Jugendlichen ahnen an diesem Abend noch nicht, welch aufregendes Szenario sie gleich erwartet. Sie gehen von einem ganz normalen Jugendfeuerwehrdienst aus. Nur Louis und Carl Vincent wissen Bescheid. Sie übernehmen die Gruppenführerfunktionen. Um Punkt 18 Uhr erreicht der Notruf das Gerätehaus: „Dachstuhlbrand In der Heide, Menschenleben in Gefahr!“ In Windeseile besetzt die Mannschaft das Hilfeleistungslöschfahrzeug der Löschgruppe Löhne-Obernbeck und Mittlere Löschfahrzeug, das von der Nachbareinheit zur Verstärkung angerückt ist. Kurz vor der Einsatzstelle schalten die Maschinisten Blaulicht und Martinshorn ein. Die Aufregung steigt.
Feueralarm in Löhne-Obernbeck: Die Jugendfeuerwehr ist mit zwei Löschfahrzeugen angerückt und
übernimmt die Menschenrettung und Brandbekämpfung.
Aus der Haustür dringt Rauch. Der Eigentümer wird vermisst. Jetzt muss es schnell gehen.
Zwei Einsatzabschnitte gebildet
Vor Ort ist Rauch zu sehen, der aus dem Abrisshaus aufsteigt. Eine Nebelmaschine sorgt für die realitätsnahen Bedingungen. Louis und Carl Vincent erkunden die Lage. Schnell ist klar: Der „Hauseigentümer“ wird vermisst. Die Gruppenführer stimmen das weitere Vorgehen ab und bilden zwei Einsatzabschnitte. Der Angriffstrupp bekommt den Befehl zur Menschenrettung. Er rüstet sich mit Strahlrohr, Brechwerkzeug und Wärmebildkamera aus. Die Jugendlichen rücken in das Gebäude vor und beginnen mit der Personensuche. Sie tasten sich behutsam voran und behalten dabei ihre rechte Hand immer an der Wand, um die Orientierung nicht zu verlieren; denn mittlerweile herrscht aufgrund der starken Rauchentwicklung Nullsicht. Schließlich werden die Nachwuchsfeuerwehrleute fündig. Mit vereinten Kräften tragen sie den „Hauseigentümer“ – er wird durch eine Übungspuppe simuliert – nach draußen. Andere Jugendliche übernehmen seine „Erstversorgung“. Langsam sinkt der Adrenalin-Spiegel im Blut der jugendlichen Brandschützer.
Im zweiten Einsatzabschnitt läuft die Brandbekämpfung. Ein plötzlicher Druckabfall sorgt in der Anfangsphase für Aufregung. „Das ist der Albtraum jedes Feuerwehrmanns“, sagt Betreuer Alexander Gören. Doch der Nachwuchs bekommt die Lage schnell in den Griff und die Löschmaßnahmen sind nur kurzzeitig beeinträchtigt. Nachdem die Löschwasserversorgung aufgebaut ist, nehmen die Jugendlichen mehrere Strahlrohre im Außenangriff vor. Lüftungsmaßnahmen werden eingeleitet und Nachlöscharbeiten durchgeführt. Anfangs sei alles noch ein wenig holprig gelaufen, sagt Carl Vincent, Gruppenführer des Hilfeleistungslöschfahrzeugs. „Aber im Laufe der Übung haben wir immer besser zusammengearbeitet!“, ist er überzeugt. Nach eineinhalb Stunden ist das Übungsziel erreicht und es heißt „Feuer aus!“
Zusammenhalt gestärkt
Die Jugendlichen fühlen sich jetzt ein bisschen wie Helden, die ein Menschenleben gerettet und einen Wohnhausbrand gelöscht haben. Nachdem die Ausrüstung verstaut ist, geht es zurück zum Gerätehaus. Die gesamte Gruppe ist von der realitätsnahen Übung begeistert. „Dadurch konnte zudem der Zusammenhalt gestärkt werden“, meint Carl Vincent. Und Louis gibt zu: „Ich habe gespürt, was mich später in der aktiven Wehr bei einem echten Einsatz erwartet.“ Die Jugendlichen sind sich einig: Solch ein spannender Dienstabend muss auf jeden Fall wiederholt werden. Das leer stehende Wohnhaus In der Heide sei der Feuerwehr an diesem Abend freundlicherweise überlassen worden, sagt Jugendwart Torsten Stürzebecher. „Ein passendes Objekt für die nächste realitätsnahe Übung werden wir sicherlich finden!“
JF Löhne-Obernbeck
Text u. Fotos)
Die Gruppenführer (rote Westen) erkunden die Lage. Erste Schläuche werden gerollt.
