Lagezentrum löst Warnstufe 1 aus
Kreis Herford. Am 9. März 2023 findet der nächste landesweite Probealarm statt. Überall in Nordrhein-Westfalen heulen am Vormittag die Sirenen. Mit der neu eingeführten Cell Broadcast-Technologie wird eine Probe-Warnmeldung auf alle Handys verschickt. Erstmals werden auch digitale Stadtwerbetafeln zur Bevölkerungswarnung genutzt. NRW führt bereits seit dem Jahr 2018 regelmäßig einen landesweiten Sirenenprobealarm durch, der zu einem Warntag ausgebaut werden soll.
Bund und Länder entwickelten das Modulare Warnsystem (MoWaS), das seit dem 1. Juli 2013 in Betrieb ist. Die gesamte Technik, von der herkömmlichen Sirene bis zum Handy, kann darüber zur Alarmierung der Bevölkerung genutzt werden. In diesem Jahr wird eine landesweite Warnmeldung der Warnstufe 1 über MoWaS ausgelöst – und zwar zentral aus dem Lagezentrum der Landesregierung in Düsseldorf.
Erst am 23. Februar 2023 wurde die Cell Broadcast-Technologie (SMS-CB) offiziell eingeführt. Nun erfolgt der erste landesweite Test im Wirkbetrieb. Mit der SMS-CB-Technik werden alle Menschen erreicht, deren Mobiltelefone in der jeweiligen Funkzelle registriert sind. Dazu muss sich allerdings das Betriebssystem des Gerätes auf dem neuesten Stand befinden. Cell Broadcast funktioniert auch in stark ausgelasteten Netzen, da der Datenverkehr durch ein erhöhtes Gesprächsaufkommen nicht beeinflusst wird. Am 9. März können erstmals auch alle digitalen Stadtwerbetafeln des Unternehmens Ströer landesweit angesteuert werden. „Wir beabsichtigen dieses Medium bereits im Vorfeld des Warntags zur Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen“, heißt es aus dem NRW-Innenministerium.
Am 9. März 2023 löst das Lagezentrum der Landesregierung die Warnstufe 1 aus. In NRW heulen alle Sirenen zur Probe.
(Foto: Archiv Redaktion: kfv-herford.de)
Um 11 Uhr erfolgt die Auslösung der Sirenen sowie aller übrigen Warnmittel außerhalb des Modularen Warnsystems durch die „kommunalen Aufgabenträger“. Zunächst wird ein Dauerton zu hören sein. Es folgt ein einminütiger Heulton, der auf- und abschwillt. Ein einminütiger Dauerton signalisiert schließlich Entwarnung. Zwischen den Tonfolgen erfolgt jeweils eine Pause von fünf Minuten. Der Heulton warnt im Ernstfall vor Gefahren. Das können Brände, Unwetter, Schadstoffaustritte oder akute Bombenentschärfungen sein. Die Bevölkerung ist in einem solchen Fall dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren, je nach Lage Gebäude zum Schutz aufzusuchen oder aus Sicherheitsgründen zu räumen, Nachbarn zu benachrichtigen, die Notrufleitungen nicht zu blockieren und das Radio anzuschalten, um sich mit weiteren Verhaltenshinweisen und Informationen zu versorgen.
Im Kreis Herford gibt es zurzeit 64 stationäre Sirenen. Beim letzten Warntag, der am 8. Dezember 2022 bundesweit stattfand, hatten davon 51 fehlerfrei funktioniert. Das Sirenennetz im Kreisgebiet soll weiter ausgebaut werden. Der Bund hat ein Sirenenförderprogramm aufgelegt und leistet seit dem Jahr 2021 finanzielle Unterstützung. (IM NRW, BBK, DFV, Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-