DFV-Präsident sieht Flüchtlingswelle als Chance - Feuerwehr steht für Interkulturelle Öffnung
Berlin. Derzeit sind Millionen Menschen auf der Flucht – so viele wie seit dem 2. Weltkrieg nicht mehr, schätzt die UNO. Sie versuchen der Gewalt und bitteren Armut in ihren Heimatländern zu entkommen. Vor diesem Hintergrund hat Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), das bundesweite Engagement der Feuerwehren gewürdigt. Sie seien in ganz Deutschland im Einsatz für die Menschlichkeit, sagte Kröger am Freitag (28.08.2015) in Berlin.
Die Mitarbeiter aller großen Hilfsorganisationen sind in diesen Tagen angesichts eines nicht abreißenden Flüchtlingsstroms besonders gefordert. Sie leisten Erste Hilfe, richten Notunterkünfte ein, geben Essen aus und kümmern sich um die Infrastruktur. Der Einsatz der vielen tausend Helfer, egal ob im Ehren- oder Hauptamt, sei mehr als eine Amtshilfe, meint Kröger. „Feuerwehrleute zeigen von Neumünster bis Halberstadt, von Lebach bis Neuenstadt, was gelebte Nachbarschaftshilfe bedeutet!“ Der Verbandspräsident dankt im Übrigen den Arbeitgebern, die ihre Betriebsangehörigen für diese humanitären Einsätze freistellen.
Die Feuerwehr stehe für eine Gemeinschaft, die Menschen Hilfe leiste, unabhängig von Herkunft, Religion, Geschlecht und Ansehen der Person. Sie stehe für ein solidarisches Miteinander, Zusammenhalt, Kameradschaft und eine verlässliche Gemeinschaft, zitiert der Präsident aus dem Leitbild des DFV zur Interkulturellen Öffnung. Die Feuerwehrleute halten an diesen Prinzipien fest. Und zwar nicht nur, wenn es darum geht, kurzfristige, zumeist logistische Hilfe zu leisten, um das Leid der Menschen zu lindern. Kröger spricht in diesem Zusammenhang von Besuchen der Einsatzkräfte in den Flüchtlingsunterkünften, bei denen oftmals die Jugendfeuerwehr mit dabei sei. „Sie sorgen dadurch für Abwechslung im schwierigen Alltag der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die dort untergebracht sind.“ Der DFV-Chef wünscht sich, dass die aktive Integration von Asylbewerbern in den Einsatzdienst auf diese Weise vorangetrieben werde. Die Feuerwehren stehen nach seinen Worten als Kulturträger in der Mitte der Gesellschaft. „Wer sich hier engagiert, der ist wahrlich in Deutschland angekommen!“
Der DFV hat sich bereits in der Vergangenheit mit der Interkulturellen Öffnung der Feuerwehren sowie dem Interkulturellen Dialog befasst. Mit finanzieller Unterstützung des Europäischen Integrationsfonds entwickelten Feuerwehrangehörige mit und ohne Migrationshintergrund das mehrsprachige Leitbild zur Interkulturellen Öffnung, Schulungsmaterialien für die Feuerwehren und eine Kommunikationskampagne. (DFV, Redaktion: kfv-herford.de)
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DFV-Kommunikationskampagne "112 Feuerwehr – Willkommen bei uns": www.112-willkommen.de
Die Materialien des Projekts zum Download: www.feuerwehrverband.de/112-projekt.html
DFV-Präsident Kröger wünscht sich mehr Migranten in den Reihen der Feuerwehr.
(Foto: DFV)