Giftgas kostet sechs Menschen das Leben - DFV warnt vor tückischem Kohlenmonoxid
Arnstein (Bay). Sechs Jugendliche sind am Samstag (28.01.2017) in einer Gartenhütte im unterfränkischen Arnstein (Landkreis Main-Spessart, Bayern) eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag (31.01.2017) mitteilten, starben die Heranwachsenden an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Vor dem Hintergrund der Tragödie warnt der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) erneut vor den Gefahren, die von dem tückischen Gas ausgehen.
Sechs Menschen sind in Unterfranken an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben.
Der Besitzer des abgelegenen Gartengrundstücks hatte am Sonntagvormittag die grausame Entdeckung gemacht. Kurz nach 11 Uhr hatte der Mann seinen Sohn und seine Tochter sowie vier weitere junge Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 19 Jahren aus den Landkreisen Main-Spessart und Schweinfurt leblos aufgefunden. Seine Kinder hatten am Abend zuvor in dem Gartenhaus eine private Feier veranstaltet. Notarzt und Rettungsdienst sowie die Feuerwehr Arnstein waren unverzüglich zu dem Gartengrundstück am Sommerberg geeilt. Sie konnten jedoch nur noch den Tod der jungen Leute feststellen. Nach den aktuellen Ergebnissen der rechtsmedizinischen Untersuchung steht die Todesursache zwischenzeitlich fest. In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten das Polizeipräsidium Unterfranken und die Staatsanwaltschaft Würzburg, dass die sechs Heranwachsenden an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben seien. Die Ursache für den Austritt des giftigen Gases sei weiterhin Gegenstand kriminalpolizeilicher Ermittlungen. In diese seien Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamtes mit einbezogen. In dem Gartenhäuschen soll sich ein Ofen befunden haben, den die Jugendlichen benutzt haben sollen. Der Holzofen könnte das giftige Gas freigesetzt haben.
Schon wenige Atemzüge können zum Tod führen.
Kohlenmonoxid ist geruchs- und geschmacklos. Das Gas entsteht bei einem unvollständigen Verbrennungsvorgang. Es bindet sich im Blut an die roten Blutkörperchen (Hämoglobin) und verdrängt dabei den Sauerstoff. Nach wenigen Atemzügen kann dies bereits zu schweren Vergiftungserscheinungen und zum Tod führen. Häufig sei eine fehlerhafte Verbrennung in einer Gastherme die Ursache, so Frank Hachemer, Vizechef des DFV. Lebensgefahr bestehe, wenn heiße Holzkohlereste in geschlossenen Räumen ausgasen. Ein wichtiger Beitrag zur Prävention ist die regelmäßige Wartung der Heizungsanlage. Dabei erkennt der Fachmann schnell, ob ein Lüftungskanal blockiert ist und die Abgase dadurch nicht einwandfrei abziehen können. „Ein Abgasstau kann auch durch ein Vogelnest verursacht werden“, warnt Hachemer. Der Fachhandel bietet mittlerweile Rauchmelder an, die vor der Freisetzung von Kohlenmonoxid warnen. Sinnvoll ist die Installation eines solchen Gerätes in der Nähe der Gastherme. „Schon im Verdachtsfall sollte man schnell reagieren!“ (Polizeipräsidium Unterfranken in Würzburg, DFV, Redaktion: kfv-herford.de)
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