Fahrzeug des Monats November 2018
November 2018
Drehleiter 23/12 (DLA-K 23/12)
Einsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr Frankfurt a.M. (Hessen)
Standort: Feuer- u. Rettungswache 1, Feuerwehrstraße 1, Frankfurt-Eckenheim
Technische Daten
Fahrgestell (Hersteller) |
Mercedes-Benz |
Typ |
Atego 1530 F |
Motor |
6-Zylinder Dieselmotor (Euro 6) |
Leistung |
299 PS (220 kW) |
Antriebsart/Radformel |
6x2*4 (eine Achse angetrieben, Nachlauflenkachse) |
Federung |
vorne: Blatt, hinten: Blatt, hinten: Luft |
Getriebe |
Allison-Automatik |
Höchstgeschwindigkeit |
ca. 90 km/h |
Abmessungen |
10,00 m (L), 2,45 m (B), 3,28 (H) |
Wendekreisdurchmesser |
14,8 Meter |
Sicherheitseinrichtungen |
ABS, ESP, Fahrerairbag, Bremsassistent, |
zul. Gesamtgewicht |
16 t |
Ausbau/Ausrüstung
|
Rosenbauer Karlsruhe GmbH u. Co. KG (Karlsruhe) |
Besatzung |
1/1 (Trupp) |
Baujahr/Indienststellung |
8/2018 |
Wissenswertes:
Die Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main hat ihre neue Drehleitergeneration vorgestellt. Seit Mitte August 2018 ist das erste Hubrettungsfahrzeug vom Typ DLA-K 23/12 (Drehleiter Automatik mit Korb) auf der Feuer- und Rettungswache 1 in Eckenheim im Dienst. Die Rosenbauer Karlsruhe GmbH u. Co. KG hat es geliefert und dafür ein Dreiachsfahrgestell von Mercedes-Benz (Typ 1530 F Atego) verwendet. Neun weitere baugleiche Drehleitern werden bis Anfang kommenden Jahres hinzukommen und auf den anderen Wachen im Stadtgebiet stationiert.
Dreiachser ist extrem wendig
Die neue „Frankfurter-Leiter“ ist eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängermodells, vom dem im Jahr 2001 acht Fahrzeuge beschafft worden waren. Am Konzept eines dreiachsigen Fahrgestells mit reduzierter Gesamtbreite (2,45 Meter) und aktiv gelenkter Nachlaufachse hält die Branddirektion weiterhin fest. So ist das zulässige Gesamtgewicht der neuen Generation zwar auf 16 Tonnen gewachsen, dass Fahrzeug besticht aber durch seine Wendigkeit und lässt sich daher ohne große Probleme durch den dichten Großstadtverkehr der Mainmetropole manövrieren. Mit einem Wendekreisdurchmesser von (nur) 14,80 Metern sei die „Frankfurter-Leiter“ so wendig, wie kein anderes Fahrzeug dieser Klasse bei den deutschen Feuerwehren, heißt es von der Branddirektion. Die dritte Achse lenkt bis 30 Stundenkilometern innerhalb der vorgegebenen Lenkgeometrie und Fahrzeugkontur voll mit. Ab Tempo 30 reduziert die Technik den Lenkeinschlag proportional zur zunehmenden Geschwindigkeit. Ab 55 Stundenkilometern schaltet sich die Nachlauflenkachse automatisch starr. Der Dreiachser mit Sonderradabstand wird von einem 299 PS starken Motor angetrieben, der durch Zugabe von AdBlue die Abgasnorm nach Euro 6 erfüllt.
Fünfteiliger Leitersatz mit Gelenkarm und modernster Steuerungstechnik
Der vollautomatische, fünfteilige Leitersatz reicht bis in eine Arbeitshöhe von 32 Metern. Rosenbauer liefert seine L32A-XS der dritten Generation, die in den Hallen der ehemaligen Carl Metz Maschinenfabrik in Karlsruhe gefertigt wird, mit abneigbarem Rettungskorbarm. Durch das 4,35 Meter lange Gelenkteil an der Leiterspitze können Dachfenster und Mansarden besser erreicht werden. Außerdem lassen sich Einsatzstellen im Unterflurbereich einfacher ansteuern. Vor allem bei eingeschränkten Platzverhältnissen sei das XS-Konzept unschlagbar, meint Rosenbauer. Die Gelenkdrehleiter benötigt lediglich 5,15 Meter Abstand zum Gebäude, um sie stufenlos entlang der Fassade aufrichten zu können. Den 180-Grad-Schwenk mit angewinkeltem Korbarm schafft sie bereits ab einer Straßenbreite von 9,50 Metern.
Die Steuerungstechnik der neuesten XS-Leiter verfüge über eine zehn Mal höhere Rechenleistung als das Vorgängermodell, sagt Rosenbauer. Der Maschinist wird durch zahlreiche Hilfssysteme unterstützt. Dazu zählen die automatische Rückführung des Leitersatzes auf die Leiterablage und die Wiederholfunktion, die das mehrmalige, punktgenaue Ansteuern eines Fensters ermöglicht und so die Rettung von mehreren Personen – wie beispielsweise Schülern einer Klasse - beschleunigt.
Multifunktionaler Rettungskorb
Die neue „Frankfurter-Leiter“ verfügt über einen multifunktionalen Rettungskorb, der für fünf Personen bzw. eine Nutzlast von 500 Kilogramm ausgelegt ist. Es gibt vier Einstiegmöglichkeiten. Drei davon sind aufrecht begehbar. Der am Korb integrierte Wasserwerfer RM8 ist für eine Leistung von bis zu 2.000 Litern pro Minute ausgelegt. Die Krankentragelagerung mit 300 Kilogramm Nutzlast ist ein Kombimodel. Kranken-, Korb- und Schleifkorbtragen lassen sich auf der Rettungskorb-Reling aufstecken und um 360 Grad drehen. Abzüglich der Lasten für die Krankentrage und die medizinischen Geräte ist der Transport von Patienten mit einem Körpergewicht von bis zu 260 Kilogramm möglich. Für die Befestigung der Arbeitsgeräte, wie Lüfter oder aufsteckbare Schuttmulde, gibt es eine entnehmbare Multifunktionssäule. Eine Kamera am Gelenkarm ermöglicht die Überwachung der Korbbesatzung, wenn kein direkter Sichtkontakt mehr möglich ist. Wird die Drehleiter als Kran eingesetzt, kann sie mit einer Lastöse an der Unterleiter bis zu vier Tonnen anheben.
Zwölf Berufsfeuerwehrwachen im Stadtgebiet
Rund 750.000 Menschen leben in Frankfurt am Main, der fünftgrößten Stadt Deutschlands. Um den Brandschutz in der Bankenmetropole sicherzustellen gibt es eine starke Berufsfeuerwehr. Über das gesamte Stadtgebiet verteilen sich zwölf Feuer- und Rettungswachen, auf denen gut 1.000 Feuerwehrbeamte ihren Dienst versehen. Sie werden von einer starken Freiwilligen Feuerwehr unterstützt. An den 28 Standorten im Stadtgebiet versehen 900 Ehrenamtliche ihren Dienst. Neuer Chef der Berufsfeuerwehr Frankfurt ist Leitender Branddirektor Karl-Heinz Frank, der das Amt erst in diesem Jahr von Reinhard Ries übernommen hat. (Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-
Neue Drehleitergeneration der Berufsfeuerwehr Frankfurt a.M.: Rosenbauer Karlsruhe verwendete für die DLA-K 23/12 ein Dreiachsfahrgestell von Mercedes-Benz. (Foto: BF Frankfurt a.M.)
Das Fahrzeug ist dank Nachlauflenkachse und reduzierter Gesamtbreite besonders wendig. (Foto: BF Frankfurt a.M.)
Der fünfteilige Leitersatz erreicht eine Arbeitshöhe von 32 Metern. Er ist an der Spitze mit einem Gelenkarm samt Rettungskorb für bis zu fünf Personen ausgerüstet. (Foto: BF Frankfurt a.M.)
Übung am Mainufer: Die neue „Frankfurter-Leiter“ erreicht dank modernster Technik auch Einsatzstellen im Unterflurbereich. (Foto: Rosenbauer Karlsruhe GmbH u. Co KG)
Die DLA-K 23/12 der neuen Generation (im Vordergrund) ist eine konsequente Weiterentwicklung des Vorgängermodells (im Hintergrund). (Foto: BF Frankfurt a.M.)
Hinweis:
Der KFV Herford benötigt ständig interessante Fahrzeugfotos der Feuerwehr und übrigen Hilfsorganisationen zur Aktualisierung seiner Internetseite. Bildzusendungen unter Nennung des Urhebers an: