Fahrzeug des Monats
November 2020
Kettenlöschfahrzeug Magirus FireBull
Spezialgerät für den Waldbrandeinsatz
Technische Daten
Fahrgestell (Hersteller) |
Kässbohrer Geländefahrzeug AG, Laupheim (BW) |
Typ |
PowerBully 18 T |
Motor |
6-Zylinder Dieselmotor |
Hubraum |
6,7 l |
Leistung |
310 PS (231 kW) |
Kraftstofftank |
350 l |
Räder/Ketten |
- 8 x Vollgummireifen |
Kabine |
Schutzaufbau u. Überrollschutz |
Steigfähigkeit |
31 Grad (60 Prozent) |
Wattiefe |
1,40 m (Gewässertiefe, die durchfahren werden kann) |
Höchstgeschwindigkeit |
10 km/h |
Abmessungen |
8,23 m (L), 3,08 m (B), 3,40 m (H) |
zul. Gesamtgewicht |
30 t |
Ausbau/Ausrüstung |
Magirus GmbH, Ulm (BW) Eigenschutz |
Besatzung |
0/1 |
Vorstellung |
09/2020 |
(Fortsetzung von der Startseite)
Mit der Wahl des Fahrgestells ist Magirus seiner Linie treu geblieben, auf erprobte und praxisgerechte Lösungen zu setzen. Die Kässbohrer Geländefahrzeug AG mit Firmensitz in Laupheim (Baden-Württemberg) gehört zu den weltweit führenden Herstellern von Kettenfahrzeugen. Mit ihren Pistenraupen zur Präparierung von Skipisten und Loipen erreicht das Unternehmen einen Weltmarktanteil von über 50 Prozent. Die Marke PowerBully wurde daneben speziell für Arbeits- und Transporteinsätze in unwegsamem Gelände entwickelt. „In dem Fahrzeug stecken über 50 Jahre Erfahrung“, so Kässbohrer-Vorstandssprecher Jens Rottmair. „Diese Entwicklungs-Kompetenz verbindet sich nun mit dem Know-how von Magirus bei Feuerwehraufbauten und Löschtechnik.“
Geländeeigenschaften sind unübertroffen gut
Das PowerBully-Fahrgestell vom Typ 18T wird von einem Sechszylinder-Cummins-Turbodiesel angetrieben, der über 310 PS verfügt. Die Kabine ist eine Sicherheitskonstruktion, die den Fahrer im Waldbrandeinsatz vor herabfallenden Gegenständen optimal schützt. Wo Radfahrzeuge an ihre Grenzen kommen, spielt der Raupenantrieb seine Vorteile aus. Die breiten X-Track-Kettenbänder sorgen dafür, dass der PowerBully trotz seines hohen Gesamtgewichts von 30 Tonnen, nur einen Bodendruck von gerade einmal 0,3 Kilogramm pro Quadratzentimeter ausübt. Zum Vergleich: Bei einem 6x6-LKW ist dieser Wert dreißigmal höher. Die Geländeeigenschaften des Kässbohrer-Raupenfahrgestells sind dadurch unübertroffen gut. Seine Steigfähigkeit beträgt bis zu 31 Grad oder 60 Prozent, die maximale Neigung quer zum Hang bis zu 21 Grad oder 40 Prozent. Im Ergebnis können mit dem 18T große Mengen Löschmittel sicher über extrem steiles oder abschüssiges Gelände transportiert und Gewässer bis zu einer Tiefe von 1,40 Meter passiert werden.
Löschturbine bläst Wassernebel 60 Meter weit
Magirus hat die Kässbohrer-Raupe zum Kettenlöschfahrzeug FireBull verwandelt. Der „Löschpanzer“ hat 9.000 Liter Wasser und 1.000 Liter Schaummittel an Bord. Herzstück der Löschtechnik bildet die Magirus-Löschturbine AirCore MFT35-H, die von den Ingenieuren im Frontbereich platziert wurde. Sie erzeugt einen gewaltigen Luftstrom, der das Löschwasser zu einem feinen Sprühnebel mit einem hohen Wärmebindungsvermögen verwandelt. Lösch- und Kühlwirkung sind deshalb besonders gut. Bis zu 3.500 Liter pro Minute beträgt der Durchfluss bei einem Ausgangsdruck von 16 Bar am Düsenkranz. Der Wassernebel erreicht dabei eine Wurfweite von 60 Metern. Das Löschmittel kann bereits während der Fahrt im sogenannten Pump and Roll-Betrieb abgegeben werden.
Neben einem C-Anschluss im Frontbereich sorgen Selbstschutzdüsen und ein Hitzeschutz am Unterboden für Sicherheit. Gleichzeitig biete das Konzept eine Vielzahl von Optionen, wie beispielsweise größere Tankvolumen und Turbinenvarianten, so Magirus-Geschäftsführer Diening. (Infos: Magirus/ Ulm, Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-
Magirus hat die Kässbohrer-Raupe PowerBully in ein Kettenlöschfahrzeug verwandelt. (Foto: Magirus GmbH, Ulm)
Vorstellung des FireBull auf dem Magirus-Testgelände in Ulm (Foto: Magirus GmbH, Ulm)
Die Löschturbine AirCore erzeugt per Luftstrom einen feinen Wassernebel, der eine
besonders effiziente Brandbekämpfung möglich macht. (Foto: Magirus GmbH, Ulm)
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