Fahrzeug des Monats
April 2025
Feuerwehrkran 60 (FwK 60)
Einsatzfahrzeug der Berufsfeuerwehr Köln
Standort: Feuer- u. Rettungswache Köln-Marienburg (FuRW 2)
Funkrufname: Florian Köln 02-KW-01
Technische Daten
Fahrgestell (Hersteller) |
Grove/ Manitowoc, Wilhelmshaven |
Typ |
GMK 3060-2 |
Motor |
6-Zylinder Dieselmotor (Reihenmotor) |
Hubraum |
8,9 l |
Leistung |
354 PS (261 kW) |
Antriebsart/Radformel |
6 x 4 |
Getriebe |
automatisiertes Getriebesystem |
Lenkung |
Allradlenkung |
Kraftstoffbehälter |
400 l |
Höchstgeschwindigkeit |
rd. 80 km/h |
Abmessungen |
11,46 m (L), 2,55 m (B), 3,77 m (H) |
Wendekreis |
16,20 m |
zul. Gesamtgewicht |
36 t |
Kranaufbau (Oberwagen) |
Ausleger - Tragfähigkeit (max.): 60 t (bei 2,50 m Ausladung) - 7,5 t fest am Heck des Oberwagens - 4 hydraulisch teleskopierbare Schiebeträger - elektronische Niveauanzeige Sondersignalanlage - Typ Standby |
Besatzung |
1/1 (Maschinisten) |
Indienststellung |
6/2024 |
amtl. Kennzeichen |
K-LN 3640 |
Anschaffungskosten |
1,1 Mio. Euro |
sonstiges |
Es wurden 2 baugleiche Kranfahrzeuge beschafft. |
Fortsetzung von der Startseite:
Zwei neue Mobilkrane rollen arbeitstäglich aus den Werkshallen der Manitowoc Crane Group Germany GmbH in Wilhelmshaven (rd. 1.000 Mitarbeiter). Der Grove GMK 3060-2 zählt dabei zu den Verkaufsschlagern. Mehr als tausendmal wurde der Serienkran bisher gebaut. Er bietet damit beste Voraussetzungen für einen robusten und leistungsstarken Feuerwehrkran (FwK).
Die Berufsfeuerwehr Köln hat zwei Mobilkrane vom Typ Grove 3060-2 in Dienst gestellt.
Sie sind für die Schwere Technische Hilfe optimal geeignet.
(Foto: design112)
Hightech für den Notfall
Das Fahrgestell des Dreiachsers mit patentierter Einzelradaufhängung ist aus hochfestem Feinkornstahl gefertigt. Ein Reihen-Sechszylinder-Diesel aus dem Programm des US-amerikanischen Motorenbauers Cummins sorgt für den Antrieb. Der schöpft aus 8,9 Litern Hubraum 354 PS. Zwei der drei Achsen sind angetrieben (6x4), sodass der klobige Kran auch durch unwegsames Gelände bewegt werden kann. Die Schaltvorgänge erledigt das automatisierte Getriebesystem TraXon von ZF Friedrichshafen. Zwölf Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge stehen zur Verfügung. Das hydraulische Lenksystem Servocom (Bosch Mobility) ermöglicht dem Maschinisten sichere und gefühlvolle Lenkbewegungen. Die Allradlenkung mit separater Steuerung der 3. Achslinie sorgt zudem dafür, dass der rund elf Meter lange FwK selbst in den engen Straßen der Altstadt gut zu manövrieren ist. Die Technik macht nämlich den sogenannten Hundegang möglich: Werden alle Räder analog in die gleiche Richtung eingeschlagen, kann das Fahrzeug quer versetzt werden. Das Fahrerhaus des 36-Tonners, es bietet zwei Feuerwehrleuten Platz, ist aus Aluminium gefertigt. Es kann um 60 Grad nach vorne gekippt werden, um Wartungsarbeiten am Motor durchzuführen.
Der Hauptausleger ist 5-teilig und kann bis in 40 Meter Höhe ausgefahren werden.
(Foto: Design 112)
Hakenflasche schafft 35 Tonnen
Der Kranaufbau des Oberwagens besteht aus einem 5-teiligen Teleskopausleger mit Grove Twin-Lock-Technologie. Er lässt sich bis in 40 Meter Höhe ausfahren. Am oberen Ende befindet sich die 400 Kilo schwere Hakenflasche des Mobilkrans. Darin sind drei Rollen verbaut, sodass bis zu 35 Tonnen Gewicht mit einem Stahlseil angehoben werden können. Bei einer Ausladung von zehn Metern reduziert sich der Wert bereits um die Hälfte. Auf dem Oberwagenheck sind 7,5 Tonnen Ballast als Gegengewicht fest installiert. Mit der Ballastier-Einrichtung können weitere sechs Tonnen draufgelegt werden. Vier hydraulische Stützen, die horizontal und vertikal ausfahrbar sind, sorgen für den sicheren Stand des Feuerwehrkrans. Die max. Abstützbreite beträgt 6,20 Meter. Dem Maschinisten steht eine elektronische Niveauanzeige mit automatischer Nivellierung zur Verfügung.
Die Anschaffung der beiden neuen Kranfahrzeuge hat sich über zwei Jahre erstreckt. Nachdem der Ratsbeschluss im Frühjahr 2022 gefallen war, erfolgte die europaweite Ausschreibung. Im Mai 2023 wurde der Auftrag an die Manitowoc Crane Group vergeben und im Frühjahr 2024 erfolgte schließlich die offizielle Indienststellung der Spezialfahrzeuge. Gleichzeitig wurden die beiden 25 und 32 Jahre alten Vorgängermodelle in den „wohlverdienten Ruhestand verabschiedet“. Die Schwergewichte kommen immer dann zum Einsatz, wenn große Lasten bewegt werden müssen - etwa bei Verkehrsunfällen mit LKW, Straßenbahnen oder Zügen, nach Unwettern oder Gebäudeeinstürzen. Stationiert sind sie in Weidenpesch (Feuer- u. Rettungswache 5 mit Sitz der Leitstelle u. Branddirektion) und Marienburg (FuRW 2), wo sich die Rüstzüge der Berufsfeuerwehr befinden. Im Jahr 2023 waren die beiden Einheiten rund 130 Mal im Einsatz.
Über die Feuerwehr Köln
Die Berufsfeuerwehr Köln wurde im Jahr 1872 gegründet. Sie verfügt über elf Feuer- und Rettungswachen: Innenstadt (FuRW 1), Marienburg (FuRW 2), Lindenthal (FuRW 3), Ehrenfeld (FuRW 4), Weidenpesch (FuRW 5). Chorweiler (FuRW 6), Porz (FuRW 7), Ostheim (FuRW 8), Mülheim (FuRW 9), Deutz (FuRW 10) u. Lövenich (FuRW 14). Es gibt fünf weitere Rettungswachen sowie ein Löschboot. Hinzu kommen 27 Standorte der Freiwilligen Feuerwehr. Insgesamt sind rund 1.700 Mitarbeiter für die Berufsfeuerwehr tätig – etwa 800 Feuerwehrleute versehen ihren Dienst ehrenamtlich. Leitender Direktor der Berufsfeuerwehr ist Dr. Christian Miller. (Redaktion: kfv-herford.de)
-Vo-
Mit der mächtigen Kranflasche samt Kranhaken können bis zu 35 Tonnen Gewicht angehoben werden.
(Foto: Manitowoc)
Material zum Unterbauen ist im Heck untergebracht. (Foto: Manitowoc)
Die Unterlegplatten für die Kranabstützungen haben ihren Platz unter dem Fahrerhaus.
(Foto: Manitowoc)
Die Oberwagenkabine ist mit modernster Steuerungstechnik ausgerüstet.
(Foto: Manitowoc)
Fahrerplatz des Grove GMK 3060-2. (Foto: Manitowoc)
Insgesamt rd. 2,2 Mio. Euro investierte die Stadt Köln für zwei neue Feuerwehrkrane der neuesten Generation. (Foto: Manitowoc)
Hinweis: Der KFV Herford benötigt ständig interessante Fahrzeugfotos der Feuerwehr und
übrigen Hilfsorganisationen zur Aktualisierung seiner Internetseite.
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