Feuerwehrfahrzeug des Monats
Dezember 2015
Hovercraft Luftkissenfahrzeug (Scout Hovercraft S 580)
Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Steinhude (Stadt Wunstorf, Region Hannover, Nds.)
Standort: Feuerwache Steinhude, Unter den Hestern
Funkrufname: Florian Ronne 19-38
Technische Daten
Typ: |
Scout S 580 Vertrieb/Aufbau: Elbe Bootscenter Köthen (Sachsen Anhalt) (ACC Hovering-Boat) |
Antrieb/Schubmotor: |
öl-luftgekühlter BMW 4-Taktmotor - Hubraum: 1.200 ccm, - Leistung: ca. 112 PS, - elektronische Einspritzung, - Verbrauch bei mittlerer Drehzahl: ca. 8 – 12 l/Std., - Abgasanlage: Auspuffsystem mit Nachschalldämpfer, - Kühlsystem: Spezielles Luftleitsystem |
Antrieb/Hub: |
luftgekühlter Briggs u. Stratton 4-Taktmotor - Leistung: ca. 35 PS - 2 Radiallüfter (Hubgebläse zur Erzeugung des Luftkissens) |
Antriebspropeller: |
- Ultra-Leicht-Propeller (3-Blatt Standardversion) - hydraulisch verstellbar (abbremsen durch Schubumkehr) |
Höchstgeschwindigkeit: | ca. 90 km/h |
Aufbau/Oberdeck: |
- GFK-Verbundfaserstoff - Jockey-Sitz in der Mitte - 2 seitliche Liegeflächen - diverse Haltegriffe, Ösen und Verzurr-Möglichkeiten - Schwimmaufbereitung: Seitliche Feststoffauftriebskörper |
Gesamtgewicht: | ca. 880 kg |
Besatzung: | 2 Feuerwehrangehörige ggf. mit Rettungsdienst |
Einsatzgebiet: | Wasser- u. Eisrettung auf dem Steinhuder Meer |
Baujahr/Indienststellung: | 29.05.2010 |
Wissenswertes:
Das amphibische Hovercraft (engl. hover = schweben) verfügt über bemerkenswerte Eigenschaften. Es kann sich zu Lande und zu Wasser, auf Eis und Schnee und sogar durch sumpfiges Gelände fortbewegen. Es erreicht dabei Geschwindigkeiten bis zu 80 Knoten, was etwa Tempo 150 mit dem Auto entspricht. Zum Vergleich: Ein Passagierschiff schafft nur etwa 55 Stundenkilometer. Doch wie ist so etwas möglich? Während herkömmliche Schiffe im Wasser einer Reibungskraft ausgesetzt sind, schwebt das Luftkissenfahrzeug quasi über die Wasseroberfläche. Dazu befindet sich um den flachen Rumpf der „Boote“ eine große Gummischürze. Darin fängt sich die komprimierte Luft, die durch Gebläse unter den Fahrzeugboden gepresst wird. Dadurch entsteht ein Luftkissen, das den Rumpf leicht vom Boden abhebt. Ein Propeller sorgt für den Vortrieb. Er ist hydraulisch verstellbar, sodass durch Schubumkehr eine Bremswirkung erzielt wird.
Das Luftkissenprinzip hat die Konstrukteure lange Zeit beschäftigt. Die ersten Versuche gab es bereits in den dreißiger Jahren. Der Durchbruch gelang jedoch erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Das erste erfolgreiche Hovercraft baute der Brite Christopher Cockerell. 1959 überquerte er mit dem vier Tonnen schweren Gefährt („SR.N1“) erstmals den Ärmelkanal. 1968 präsentierte der Ingenieur und Erfinder sein Hovercraft der Superlative: Es wog 177 Tonnen und konnte 30 Autos und 254 Passagiere befördern. Damit begann der Linienverkehr über den Kanal. Dreißig Jahre lang brachten zwei Hovercrafts Millionen Passagiere von Dover nach Calais, bevor ihre Ära im Jahr 2000 zu Ende ging.
-Vo-
Luftkissenfahrzeug „Ronne 19-38“ vor der Feuerwache in Steinhude (Foto: Feuerwehr Steinhude)
Es kommt zur Wasser- und Eisrettung auf dem Steinhuder Meer zum Einsatz. (Foto: Feuerwehr Steinhude)
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