Fahrzeug des Monats September 2016 - Fire Ant

Feuerwehrfahrzeug des Monats

September 2016

Kleinlöschfahrzeug (KLF) Ziegler „Fire-Ant“ („Feuer-Ameise“)
(„125 Jahre Ziegler Feuerwehrgerätefabrik und Schlauchweberei“)

 


Technische Daten

Fahrgestell

Hako-Werke, Bad Oldesloe (SH)
Typ Multicar Fumo

Motor

Iveco R-4-Zylinder-Dieselmotor (Euro 5)

Hubraum

2.998 ccm

Leistung

107 kW (145 PS)

Antriebsart

Allrad (6x4)

Getriebe

Multicar 5-Gang-Vollsynchrongetriebe
inklusive Kriechgang (0,6 – 16,5 km/h)

Bremsanlage

4-Rad-Scheibenbremsen (innenbelüftet) mit ABS

Lenkung

Servolenkung (Hydrolenkung)

Kraftstofftank (Volumen)

80 l

Höchstgeschwindigkeit

ca. 90 km/h

Abmessungen

5,97 m (L), 1,70 m (B), 2,50 m (H)

zul. Gesamtgewicht

7,5 t

Fahrerhaus

Kippbares „Multicar-Space-Frame-Fahrerhaus“
(Gitter-Rahmen-Fahrerhaus)
- Einzelsitze für Fahrer u. Beifahrer
- Sondersignalanlage: LED-Balken Typ Hänsch DBS 4000

Ausbau/Ausrüstung
(Konstruktion)

Ziegler GmbH, Giengen (BW) in Kooperation mit
Trepte Fahrzeugbau, Hartmannsdorf (SN)
Aufbau
- Aluminium-Profilrohr Kofferaufbau
- 5 abschließbare AZ-Rollläden
- Leiterlagerung auf dem Dach mit ergonomischer
  Entnahme vom Boden aus
Wassertank
- Edelstahl-Wasserbehälter mit ca. 2.500 l Inhalt
Pumpe (Typ Ziegler Ultra Basic)
- Tragkraftspritze (TS) 10-750: max. 850 l/min bei 10 bar
  u. 3 m Saughöhe
- Antrieb: 2-Zyl.-4-Takt-Leichtmotor mit 25 kW/34 PS
  (Typ Kohler)
- 1 Saugeingang (A), 2 Druckabgänge (B)
Schauzumischung
- optionale Zumischeinrichtung (2 x 20 l Schaumkanister)

Besatzung

2 Einsatzkräfte (1/1)

Baujahr/Indienststellung

seit 2012 im Programm

 

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Wissenswertes:

Trabant, Wartburg u. Co. sind längst aus dem ostdeutschen Straßenbild verschwunden: Multicar ist die einzige DDR-Kraftfahrzeugmarke, die überlebt hat. Noch immer werden die kleinen Universal-LKW im thüringischen Waltershausen produziert – damals im Volks-Eigenen-Betrieb (VEB), heute unter der Regie der Hako-Gruppe mit Sitz in Bad Oldesloe. Ob als Schneeschieber, Rasenmäher, Mulden-Fahrzeug, Kipper oder Kehrmaschine, als multifunktionaler Geräteträger ist das Multicar unschlagbar flexibel.

 

Kleinstes TLF der Welt!

 

Feuerwehrausrüster Ziegler setzt dem Ganzen die Krone auf: Die Württemberger nutzen das  Multicar-Fahrgestell vom Typ Fumo als Basis für ihr Kleinlöschfahrzeug „Fire-Ant“ (Feuer-Ameise). Mit 1,70 Meter ist der Dreiachser etwa so breit wie ein VW-Polo. Hinzu kommen seine geringe Höhe von nur 2,50 Meter und sein gut einschätzbares Längenmaß von 5,97 Meter. Dank dieser kompakten Abmessungen, Allradantrieb (6x4) und dem durchzugsstarken 4-Zylinder-Dieselaggregat von Iveco mit 145 PS ist für die „Fire-Ant“ fast jedes noch so enge Terrain zu schaffen. Es mutet schon als kleine Sensation an, dass die Ingenieure die komplette Ausrüstung nach DIN 14530-18 für ein Tanklöschfahrzeug 2000 (TLF 2000) auf dem Fumo-Fahrgestell untergebracht haben. Der Löschmitteltank fasst sogar 2.500 Liter Wasser. Trotz der umfangreichen Beladung wird das zulässige Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen nicht überschritten. Das Fahrerhaus bietet Platz für zwei Einsatzkräfte. Als Pumpe dient eine Tragkraftspritze (Ziegler Ultra Basic 10-750),  die per Teleskopauszug aus dem Fahrzeug entnommen werden kann. Fachleute sprechen bereits vom kleinsten Tanklöschfahrzeug der Welt.  

 

 

 

Historische Altstädte zählen zum Einsatzrevier

 

Ziegler bezeichnet seine „Fire-Ant“ als ideale Lösung für alle Notfälle, die schlecht zu erreichen sind.  Zu diesen Einsatzstellen zählen enge Gassen oder historische Altstädte, die eng bebaut sind. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sieht das Unternehmen im Bergbau oder der Industrie.  Ziegler fertigt sein „kleines, robustes und sicheres“ Löschfahrzeug in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Trepte Fahrzeugbau aus Hartmannsdorf in Sachsen. Beide Unternehmen verbindet eine langjährige Partnerschaft. Dank seiner geringen Gesamtmasse von nur 7.490 Kilogramm darf die „Fire-Ant“ noch mit dem alten Führerschein der Klasse 3 beziehungsweise mit der neuen Klasse C1 gefahren werden.

Feuerameisen gibt es übrigens in der Natur tatsächlich. Ursprünglich stammen die rotgefärbten Insekten aus Südamerika. Heute sind sie auf fast allen Kontinenten zu finden.

                                                                                                                                                  
                                                                                                                                                    -Vo-