NRW bekommt "eigene" Feuerwehr-Fachmesse
112 RESCUE öffnet 2023 ihre Tore
Dortmund. Im kommenden Jahr findet erstmals die „112 Rescue – For a safer Tomorrow“ in Dortmund statt. Nordrhein-Westfalen bekommt damit eine Fachmesse, die sich in erster Linie an die Einsatzkräfte der Feuerwehr und übrigen Hilfsorganisationen wendet. Vom 14. bis 17. Juni 2023 wird das Gelände an der altehrwürdigen Westfalenhalle zum „Treffpunkt der Blaulichtszene“. „Wir werden uns in die Planungen eines attraktiven Rahmenprogramms aktiv einbringen“, so Dr. Jan Heinisch, Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren (VdF NRW), „weil wir davon überzeugt sind, dass eine solche Veranstaltung mitten in NRW durchaus sinnvoll ist.“ Die 112 Rescue wird künftig einmal im Jahr stattfinden und einen besonderen Fokus auf den „Schutz in Ballungsräumen“ legen.
Berlin/Kiew. Der Krieg in der Ukraine geht trotz aller Sanktionen und diplomatischen Bemühungen mit unverminderter Härte weiter. Die Truppen des Aggressors verbreiten weiterhin Terror und Gewalt, um den Zusammenhalt der Bevölkerung zu brechen. Doch der Durchhaltewillen der Ukrainer ist enorm und wird durch die täglichen Aufrufe von Präsident Selenskyj gestärkt. Unterdessen arbeiten die Helfer des Zivilschutzes unter Lebensgefahr, um die Not der Menschen zu lindern. In Anbetracht der schlimmen Zerstörungen sind sie mehr denn je auf Geld- und Sachspenden angewiesen. Das machte General Serhiy Kruk, oberster Katastrophenschützer und Feuerwehrchef der Ukraine, Anfang April während einer Videokonferenz deutlich. „Es ist unvorstellbar, welches Leid und Unrecht in der Ukraine geschieht“, so DFV-Präsident Karl-Heinz Banse, der zu den Teilnehmern zählte.
Hannover. Die niedersächsische Landeshauptstadt wird zum „Mekka der Blaulicht-Szene“. Vom 20. bis 25. Juni 2022 öffnet die Interschutz, die Weltleitmesse für Feuerwehr, Rettungswesen, Bevölkerungsschutz und Sicherheit, ihre Tore. Doch die Vorfreude ist getrübt: Nahezu alle namhaften deutschen Feuerwehrfahrzeughersteller, darunter Magirus, Ziegler und Schlingmann, sind in Hannover nicht vertreten. Die Deutsche Messe AG spricht zwar nur von vereinzelten Absagen. Dabei handelt es sich allerdings um die Schwergewichte der Branche. Durch den Ukrainekrieg und die Energiekrise befürchten viele Unternehmen massive Kostensteigerungen. Das hat offenbar die Absagewelle ausgelöst. „Die Besucher können sich aber weiterhin auf eine spannende Messe freuen“, verspricht Interschutz-Projektleiter Bernd Heinold.
Los Angeles (USA). Der Klimawandel ist in vollem Gange. Schädliche Emissionen gehören zu den Hauptursachen. Im US-Bundesstaat Kalifornien sollen deshalb ab 2035 keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mehr verkauft werden dürfen. Das Los Angeles City Fire Department (LAFD) geht mit gutem Beispiel voran. An der Feuerwache 82 im Stadtteil Hollywood wird der erste „Electric Fire Truck“ in den Vereinigten Staaten stationiert. Rosenbauer, nach eigenen Angaben größter Feuerwehrausstatter der Welt, hat den Stromer in den zurückliegenden Monaten aufgebaut. Der RTX ist Technologieträger: Er wird vollelektrisch betrieben, verfügt über ein luftgefedertes Fahrwerk samt Hinterachslenkung und eine flexibel nutzbare Kabine. Noch ist die RTX-Flotte überschaubar. In Berlin, Amsterdam und Dubai sind ähnliche Autos im Einsatz. Redaktion: kfv-herford.de stellt das „electric Tank-Firefighting-Vehicle“ vom Hollywood Boulevard als Fahrzeug des Monats April 2022 vor.
Kreis Herford. Die Kinder- und Jugendfeuerwehren im Kreis Herford sind bisher unerwartet gut durch die Corona-Krise gekommen. Trotz mehrmonatiger Pause habe es keine Einbrüche bei den Mitgliederzahlen gegeben, sagte Kreisjugendfeuerwehrwartin Natascha Meier bei der Vorstellung des Jahresberichtes 2021. Feuerwehrtechnik, Sport und Spiel, aber auch Umweltaktionen bilden die Schwerpunkte der Nachwuchsarbeit. Und im letzten Sommer habe davon bereits einiges wieder stattgefunden, berichtete Meier. Seit Dezember ruht der Dienstbetrieb allerdings erneut. „Ich gehe davon aus, dass wir Anfang April wieder starten können!“
Bonn/Düsseldorf. Die Innenministerkonferenz der B-Länder (unionsgeführt) stand Anfang März ganz unter dem Eindruck des Konflikts in der Ukraine. „Dieser Krieg ist ein Angriff auf unschuldige Menschen“, so NRW-Innenminister Herbert Reul, „und er ist ein Angriff auf die Sicherheitsarchitektur, die Europa seit mehr als 30 Jahren in Frieden hat leben lassen.“ Die Innenministerien der Länder sind unter anderem für den Katastrophenschutz zuständig, während der Bund die Aufgabe des Zivilschutzes für den Verteidigungsfall übernimmt. Zivil- und Katastrophenschutz bilden – trotz unterschiedlicher Zuständigkeiten – ein „integriertes Hilfeleistungssystem“. In Anbetracht der Krise gelte es, die Fähigkeiten zum Schutz der Zivilbevölkerung neu zu bewerten und auszubauen, so Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.
London (GB). Magirus, einer der weltweit führenden Anbieter von Brandschutz- und Katastrophenschutztechnik, lieferte erst kürzlich drei „M64L“ auf Vierachsfahrgestellen von Scania in die britische Hauptstadt. Die London Fire Brigade (LFB) verfügt nun über die höchsten Drehleitern in Europa. Ihr siebenteiliger Leitersatz reicht bis in eine Höhe von knapp 64 Metern. Das entspricht in etwa dem 20. Stockwerk eines Hochhauses. Per Rettungslift geht es von der Leiterspitze zurück nach unten, sodass größere Evakuierungen schnell durchgeführt werden können. Außerdem zählt eine leistungsstarke Pumpe zur Ausrüstung. Sobald die Löschwasserversorgung steht, kann die Drehleiter somit autark zur Brandbekämpfung eingesetzt werden. Im November vergangenen Jahres hat die LFB die erste „M64L“ in Empfang genommen und an der Feuerwache Dagenham – ganz im Osten von London – stationiert. Redaktion: kfv-herford.de stellt das außergewöhnliche Hubrettungsgerät als Fahrzeug des Monats März 2022 vor.
Kreis Herford. Wald- und Flächenbrände können sich rasend schnell ausbreiten. Ein frontaler Löschangriff auf die Feuerfront wäre mit hohen Risiken verbunden. Sven Detering, stellvertretender Leiter der Feuerwehr Vlotho, erläuterte beim letzten Online-Seminar des Kreisfeuerwehrverbandes Herford (15.02.2022), welche Taktik stattdessen Erfolg verspricht. Mittlerweile verfügen die Feuerwehren in Ostwestfalen-Lippe über einheitliche Waldbrandmodule, um sich gegenseitig zu unterstützen. Dank der neuen Spezialausrüstung können Vegetationsbrände noch effektiver bekämpft werden. Auch das war am Dienstagabend Thema der Onlineschulung, an der knapp 90 Feuerwehrleute von zuhause aus teilnahmen.